Montag, 18. Juli 2016

Wieder in Kappeln angekommen

Samstag, 16. Juli 2016

Wir wollen früh los, um möglichst viel von unserem verbleibenden Rückweg hinter uns zu bringen. Um 6.15 Uhr legen wir ab und sind froh, dass die gestern noch vor dem Hafen stehende Welle sich weitestgehend beruhigt hat. Zunächst laufen wir mit Fock und Motor Richtung Westen, eine Viertelstunde später kommt das gereffte Großsegel hinzu. Wir müssen durch das Kopperdyb, eine ca. 300 m breite Durchfahrt zwischen den Untiefen zwischen Langeland und dem Smålandsfahrwasser. Wir versuchen, in der Landabdeckung von Fünen bei weniger Welle Richtung Süden voranzukommen. Es wird eine harte Kreuz, bis wir endlich an der Südtonne vor Thurø in den Svendborgsund einbiegen zu können. Vorbei geht es an Troense, jetzt stressfrei mit 6,5 kn, bis wir vor Svendborg die Segel bergen müssen, denn nun geht es durch ein enges Fahrwasser genau gegen den Wind, aber mit mitlaufendem Strom von gut 1 kn. Als das Fahrwasser wieder breiter wird, können wir wieder Segel setzen. Erfreulicherweise können wir jetzt problemlos 260 – 270 ° steuern. Leider zieht es sich immer mehr zu, es setzt Nieselregen ein und die Sicht ist weg. Entfernt hören wir ein seltsames wummern, wie von einem schweren Schiffsdiesel gemischt mit Hubschraubergeräuschen. Und in der Tat: auf dem AIS entdecken wir ein Marinefahrzeug, das wenig später auch aus dem Dunst auftaucht und ziemlich komisch durch die Gegend karjolt. Und dann kommt auch der Hubschrauber in Sicht, der schnell an Höhe verliert, einen beachtlichen Downwash verursacht und zu guter Letzt einen Mann auf das Schiff abwinscht. Übung gelungen!
Wir sind inzwischen vor Björnö angekommen und steuern mit gut 6,5 kn in die immer dichter werdende Suppe. Kurzerhand beschließen wir, noch mal in Dyreborg einzulaufen. Also Großsegel runter und mit reduzierter Fahrt in das enge Fahrwasser Richtung Faborg. Nun nur noch nach Backbord abbiegen und knapp 20  Minuten später liegen wir im inzwischen gut gefüllten Hafenbecken des kleinen schnuckeligen Fischerhafens von Dyreborg. Und zum krönenden Abschluss lässt sich auch die Sonne wieder blicken.

Rundgang durch Dyreborg, Absacker, Koje!

Samstagabendstimmung im Hafen von Dyreborg

Sonntag, 17. Juli 2016

Heute soll es zurückgehen nach Kappeln. Leider ist so gut wie kein Wind – mal wieder ziemlich schlecht dosiert. Unter Motor geht es an Lyö vorbei. Zwischendurch setzen wir mal Segel, mehr oder weniger zum Lüften bzw. Trocknen. Bei 3 kn und Kurs 150 ° ist keine Überlegung nötig. Segel runter und weiter unter Motor bei weiter nachlassendem Wind und glattem Wasser.

Schnapszahl auf unserem Sumlog - Schnaps gibt es aber nicht!

Bereits um 13.00 Uhr laufen wir in Schleimünde ein, eine halbe Stunde später liegen wir im Hafen von Henningsen & Steckmest in der Box.

Nach 25 Tagen an Bord, 20 Segeltagen und 894 sm haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Ziel Gotland erreicht und viele neue Eindrücke gesammelt. Das Wetter hat uns nicht sonderlich verwöhnt, wenngleich das Wetter auch deutlich besser war als in Schleswig-Holstein. Der Rückweg war – nicht völlig unerwartet – bei vorherrschenden Winden aus dem westlichen Sektor natürlich anstrengender und hat uns schon gut gefordert.

Kürzeste Etappe war der letzte Tag mit 28,3 sm von Dyreborg nach Kappeln, die längste mit 82,4 sm von Simrishamn nach Grönhögen/Öland, die aufregendste von Idö nach Kalmar mit 65 sm und neuen Geschwindigkeitsrekorden bei strömendem Regen. 

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