Montag, 27. Juli 2015

Renate hat Geburtstag!

Donnerstag, 23. Juli 2015

Heute soll es weitergehen nach Bomarsund. Wir wollen einem für Freitag angesagten Sturm ausweichen und einen geschützten Naturhafen anlaufen. Wir machen uns bei gutem Wind auf den Weg, müssen allerdings erst noch die Brücke im Lemströmskanal passieren, die nur einmal stündlich zur vollen Stunde öffnet. Es ist bereits 13:15 Uhr und noch immer kommen uns Boote entgegen. Sollten wir tatsächlich Glück haben? Mit „Hebel on the table“ und 6,8 kn sowie Goodwill des Brückenwärters passieren wir als letztes Boot die Brücke, die unmittelbar hinter uns zuschwingt. Durch den Lumparn, quasi einem Binnensee, segeln wir bei schönstem Sonnenschein, passieren danach wieder Granitblöcke auf Armeslänge und trotzdem 35 m Wassertiefe. Inzwischen hat es mächtig aufgebrist – die dunkle Wolke von hinten lässt grüßen. Zu allem Überfluss muss jetzt natürlich auch noch die Seilfähre losfahren und versperrt uns die Weiterfahrt. Also einmal von vor dem Wind hochluven, Wende, wieder abfallen, als sie am anderen Ufer ist. Fast zeitgleich öffnet der Himmel seine Schleusen, Gott sei Dank nicht so viel, so dass die vorsichtshalber bereitgelegten Segeljacken ausreichen. Im strömenden Regen werden die Segel geborgen, unter Motor tasten wir uns vor nach Bomarsund. Irgendwie passt der Steg, den wir finden, nicht so recht zu der Beschreibung im Hafenführer. Egal, uns gefällt es hier ganz gut.

Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei unserem Steg um den Anleger des Postschiffes, der bereits kurz nach Begründung der Postroute Stockholm – Turku im Jahre 1636  begründet wurde.
Touristische Attraktion in unmittelbarer Nähe ist eine große russische Festung, die allerdings im Jahr 1854 von Engländern und Franzosen eingenommen und zerstört wurde. Die Dimensionen dieser Anlage, in der bis zu 2.500 Menschen lebten, können aus den kreisförmig zu findenden Ruinenstücken abgeleitet werden.

Freitag, 24. Juli 2015

Gut, dass wir an der Poststation liegen! Renate bekommt auch ganz viel Geburtstagspost – Mails – SMS – Whatsapp…;-)
Mit Sonnenschein, Beflaggung (allerdings nicht über die Toppen, dafür reichen die Gastlandflaggen nicht), einem Sektfrühstück mit Rührei, Lachs und frisch gebackenen Brötchen starten wir in den Tag.
Zu Fuß finden wir über den Campingplatz auch den Weg zum richtigen Gästhamn von Bomarsund. Beim Klettern über die Granitbrocken, die unmittelbar an der Steganlage auf eine Höhe von ca. 12 m ansteigen, entdecken wir die bekannten Blaubären. Mit einiger Mühe haben wir innerhalb kurzer Zeit ausreichend in einer behelfsmäßigen Tüte gesammelt, die an Bord mit einem schnell angerührten Teig zu Pfannkuchen nach Aländer Art verarbeitet werden.
Auf dem Rückweg wird so ganz nebenbei noch ein bunter Geburtstagsblumenstrauß gepflückt. Leben wie in Bullerbü!!!

Nach einer Pause geht es an die Zubereitung des Geburtstagsmenüs. Premiere für den Cobb-Grill!
Das neuseeländische Lamm macht sich ausgezeichnet auf dem Grill, dazu gibt es Rosmarinkartoffeln und einen Paprika-Tomaten-Salat – dazu ein Glas Wein (können auch mehrere gewesen sein) – hmmm, lecker!





Samstag, 25. Juli 2015 bis Montag, 27. Juli 2015

Wir wollen noch ein wenig im Bereich der Alandinseln bleiben und haben als nächstes Ziel Seglinge ausgewählt, das etwas weiter östlich liegt. Da die wenigen Brücken für uns größtenteils nicht passierbar sind, müssen wir einige Inseln umsegeln und so kommen am Ende doch wieder 25 sm zusammen, als wir Seglinge erreichen.


Hier wettern wir ein Tief mit stürmischen Winden ab. Der bisher urigste Hafen: Strom nur aus Kabeltrommeln, für die wir natürlich nicht den passenden Adapter haben, Trockentoilette, Wasser aus einer Pumpe an Land. Dafür ein nettes Hafenmeisterehepaar, frisch geräucherten Fisch, hausgebackene Kanelbulle und Aländer Pfannkuchen und natürlich viel, viel Natur. 
Das gibt natürlich viel Zeit zum Planen, Karten und Hafenhandbücher wälzen und Überlegungen, wie es weitergehen soll.
Bevor der Akku vom Rechner jetzt versagt, schnell noch ein Bild hochladen. Bis bald!



Mittwoch, 22. Juli 2015

Wir sind auf den Alands!

Wunderschönes Segeln bei Windstärke 4 und Windeinfallswinkel 70 Grad macht 7 kn!
Wie die Wikinger sind wir klammheimlich auf den Alands gelandet und in der Ankerbucht von Stora Stegskär den Anker fallen lassen. Sonnig aber trotzdem noch ein bisschen frisch beobachten wir die Anker- und Anlegemanöver anderer Segler. Sehr lehrreich für uns! Werden dann baldmöglichst auch mit dem Bug an die Felsen gehen.


Zwischendurch spinnt unser Echolot mal ein wenig. Hat wohl die gemessenen 184 m nicht wahrhaben wollen. Hat sich dann aber wieder eingekriegt und eingesehen, dass die Ostsee auch mal sehr tief sein kann. Da kriegt man beiWassertiefen unter 10 m schon mal ein wenig Panik!

Am späteren Abend steuert ein weiteres Segelboot von Nordwest kommend „unsere“ Ankerbucht an und wirft nach einigen Fehlversuchen ca. 50 m von uns Anker. Ein uriger Spitzgatter unter englischer Flagge mit einem Einhandsegler, der sich nach längerer Betrachtung und Annäherung an unser Boot als Einhandseglerin entpuppt. Als sie mit ihrem Ruderbötchen alleine durch die Gegend schippert und auf Rufnähe herangekommen ist, laden wir sie spontan zu einem Glas Rotwein ein und sie zögert auch nicht lange zuzusagen.

Wir erfahren viel von Poppy, die seit 9 Jahren alleine auf dem Boot lebt, alle Landverbindungen gekappt hat und mit ihrer „Free“ schon im Mittelmeer, in Frankreich, Belgien, Holland, England und schließlich 2014 bis Haparanda gesegelt ist. Sie kann uns viel über die Ålands erzählen, hat Tipps für gute Ankerplätze und freut sich über das unerwartete Abendessen. (Blogadresse: www.vikingway.wordpress.com)




Dienstag, 21. Juli 2015

Am späten Vormittag brechen wir auf, um nach Mariehamn zu segeln. Nachdem wir die Segel oben haben, geht es mit zügigen 6,7 kn durch das teils recht enge aber ansonsten inzwischen nicht mehr so spektakuläre Fahrwasser nach Mariehamn, wo wir im Osthafen festmachen.

Bei einem ersten Bummel durch die recht übersichtliche Innenstadt verlangt unser grummelnder Magen nach Nachschub und so landen wir kurz entschlossen in einer Pizzeria. Die Pizza ist diesmal wirklich richtig gut und auch reichhaltig. Dazu genehmigen wir uns ein Lappin Kulta (scheint wohl die hier populäre Wikingerbiermarke zu sein und ist als gezapftes Bier nur als großes Bier zu kriegen). Schmeckt aber hervorragend.

Der Regen treibt uns zum Boot zurück; WLAN ist zwar vorhanden, reicht aber zur Pflege des Blogs nicht aus – immer wieder Programmabbruch.


Mittwoch, 22. Juli 2015

Schnipp, schnapp, Haare ab! Das Ergebnis: eine typisch aländische Frisur, der Wim Duisenberg-Look ist verschwunden.

Sonnenschein, eine freie Waschmaschine und Trockner veranlasssen uns, noch einen Tag in Mariehamn zu bleiben. Außerdem wollen wir uns die Gelegenheit, die hiesige Sehenswürdigkeit im Sjöfartsmuseum, den großen Viermaster „Pommern“ zu besichtigen, nicht entgehen lassen. Die Ausmaße und der gute Erhaltungszustand sind absolut beeindruckend. Nicht ganz unerwartet haben wir Poppy im Hafen getroffen, die uns begleitet und uns fachkundige Erläuterungen zu alten Großseglern liefert, da ihre Familie auf eine lange Seefahrertradition zurückblicken kann.


Sonntag, 19. Juli 2015

Auf zu den Alandinseln

Donnerstag, 16. Juli 2015

Von Grinda aus geht es bei schönstem Sonnenschein weiter durch das Schärenfahrwasser, vorbei an den Inseln Lillön und Karklö, Idholmen und Trångholmen. Bei Söderholmarna müssen wir nach Backbord in das Fahrwasser in eine enge Durchfahrt einbiegen. Hinter uns braut sich mächtig was zusammen, ein Gewitter oder nur eine deftige Regenfront? Wir nehmen auf jeden Fall prophylaktisch mal die Segel runter, damit uns eine etwaige Gewitterbö zumindest nicht gerade an der engsten Stelle erwischt. Wir haben gerade Finnham passiert, als es dann auch prompt losgeht. Erst eine Böenwalze, dann der Regen, anschließend weiter Regen bei Flaute.
Wir entschließen uns, in Blidö Wärdshus in Stemmarsund an der Gästebrücke anzulegen. Wir haben gerade die Leinen fest, als es so richtig losgeht und mit kräftigen Böen aus Kübeln gießt. Nachdem der Segen von oben beendet ist, treibt uns unsere Pflicht (nämlich die Begleichung der Hamnafgift) in das Wirtshaus. Spontan entschließen wir uns, die Bordküche mal kalt zu lassen und bestellen uns Stekt Strömming mit Rårörd Lingon und Potatismus  (auf gut deutsch: gebratering mit Preisselbeerkompott und Kartoffelpüree). Etwas seltsame Kombination aber gar nicht mal schlecht. Der Rabenvater (Likör aus dem Hause Thienelt) hinterher hilft bei der Bewältigung des nachhaltigen Heringgeschmacks.
Den Abend verbringen wir mit unseren Bootsnachbarn Konrad und Anne (Anne ist Niederländerin) mit ihren Kindern Hanna und Maja bei uns an Bord, bei Rotwein aus Schweden, Unterhaltung auf Niederländisch mit Anne, Hanna und Maja, Englisch und sonstigem Mix mit Konrad. Bei der Rückfahrt wollen wir versuchen, den vieren in ihrem Heimathafen Svinninge einen Besuch abzustatten,



Freitag, 17. Juli 2015

Den ganzen Tag bläst es – wie angekündigt – recht kräftig. Kaum jemand verlässt, den Steg. Am späten Nachmittag flaut es allerdings ab und kurzerhand machen wir wie auch ein paar andere Segler bereits vor uns  gegen 16:30 Uhr noch die Leinen los, denn die sanitären Anlagen des zum Wärdshus gehörenden „Hotells“ (wir hätten es allerdings so als Hotel nicht erkannt, eher als Jugendherberge) versprechen keine erfrischende Dusche am nächsten Morgen . Bei schönen 3 – 4 Windstärken aus Nordwest fahren wir weiter den Sund zwischen Yxlan und Blidö hoch, lassen uns hinter Kapellskär von einem Fähranleger für die Fährverbindungen nach Åland und Tallinn überraschen und hängen kurzerhand auf der Kreuz einen Schärenkreuzer ab (grins!) und laufen schließlich den Hafen Gräddö an. Der Gästesteg an der Westseite ist bereits komplett belegt, also müssen wir auf die Ostseite. Konsequenz: langer Weg einmal um die gesamte Bucht herum zum Hamnkontor und Servicegebäude, kein Strom am Steg, dafür nette kostenlose Beschallung (Livemusik, von den Schweden liebevoll Trubadurunderhällning genannt).Wir lassen uns von der Musik animieren, an einem schwedischen Wochenendvolksfest teilzunehmen.
  
Erstaunlicherweise ist ab 23:00 Uhr schlagartig Ruhe, und es wird wohl zu Hause weitergefeiert.


Samstag, 18. Juli 2015

Die im Buch von Gerti Clausen gepriesenen guten Versorgungsmöglichkeiten haben sich uns nicht erschlossen. Stattdessen werden uns statt der ausgewiesenen 200 kr für die „stromlose“ Variante am Oststeg 240 kr abgeknöpft. Na ja…. Übrigens: die Vorzüge der sanitären Versorgung haben wir auch nicht genutzt. Bald brauchen wir auch mal wieder eine Dusche und hoffen jetzt auf Norrtälje, das wir hauptsächlich wegen unseres leeren Kühlschranks ansteuern.
Das Segeln im Sund erinnert fast an Talsperrensegeln: viele Fallböen, Dreher, Landabdeckung, aber Spass gemacht hat es trotzdem.
Norrtälje ist eine typisch schwedische Kleinstadt mit vielen alten Holzhäusern im Ortskern und zwei riesigen Silos direkt gegenüber vom Gästhamn, die allerdings gerade abgebrochen werden, um Platz zu machen für eine attraktive  Bebauung mit Wohnhäuseren, Restaurants und Freizeiteinrichtungen – bestimmt eine Bereicherung für Norrtälje.
Nach zweimaligem Gang zum örtlichen ICA sind unsere Vorräte aufgefüllt. In der Konditorei konnte ich natürlich nicht widerstehen und nehme ein Stück des legendären giftgrünen Marzipan „Drottningskaka“ mit. Schmeckt nicht so süß und giftig, wie er aussieht und kann durchaus empfohlen werden.
  
Viele Finnen, die neben uns liegen, und das Wochenende in Norrtälje verbringen und mit einem Einkauf kombinieren und berichten und von den finnischen Seekarten, die teils sehr veraltet sind und aufgrund der Landhebung nicht mehr gegebene Wassertiefen ausweisen. Wir wollen trotzdem zu den Ålands, haben aber leider immer noch keine Gastlandflagge (ja, die Ålandinseln besitzen eine eigene Flagge!). Ist aber nicht so einfach zu bekommen, zumal wir bisher kaum einen gescheit sortierten Bootszubehörladen gefunden haben.

Sonntag, 19. Juli 2015

Der Häfen mit überzogenen Hafengebühren überdrüssig, beschließen wir, heute mal die kostenlose Variante zu praktizieren. Arholma Österhamn ist unser Ziel! Keine Pfähle, keine Bojen, Ankern ist angesagt!
Nach einer Expressfahrt bei achterlichem Wind mit bis zu 7,3 kn Speed durch den Sund sind wir recht zügig und bei voller Aufmerksamkeit trotz Passieren einer Untiefentonne auf der verkehrten Seite und dennoch ausreichendem Abstand zum gerade eben von Wasser überspülten Stein rund Arholma und dort in die wunderschöne Bucht eingelaufen, wo wir einen einsamen Ankerplatz vorfinden. Hehe, ca. 20 Schiffe am Steg, weitere 10 vor Anker, aber für uns reicht der Platz allemal noch aus. Selbst ein letzter Nachzügler findet um 20:30 Uhr noch einen Ankerplatz.

Ansteuerung von Arholma

  

Mittwoch, 15. Juli 2015

Wasa-Tag im Wasahamn mit Wasamuseum und Wasa-Knäckebrot

Nach einer Rundfahrt durch den Hafen von Stockholm (mit eigenem Schiff versteht sich) verholen wir uns in den Wasahafen und starten zum Besuch des Wasamuseums. 

Motivatie im Wasahamn vor dem Wasamuseum
Scheinbar sind gerade ein paar Busse mit Touristen gleichzeitig ausgekippt worden; die Warteschlangen vor dem Museumseingang laden nicht gerade zum Anstellen ein. Wir folgen dem Tipp des Fahrradverleihers: geht nachmittags! Wir entschließen uns zu einem Kaffee und kleinen Snack unter Palmen mit wunderschönem Blick aufs Schloss.



Kurz vor 13.00 Uhr sind auch die Schlangen vor den Museumskassen verschwunden, so dass wir wenige Minuten später die im Halbdunkel liegende Wasa in voller Größe auf uns wirken lassen können. Ein monumentales Schiff von 69 m Länge, 11,7 m Breite, Höhe vom Kiel bis zur Mastspitze 52,5 m. Hier eine komplette Abhandlung über die Wasa, die zu ihrer Zeit das größte und prächtigste und teuerste Kriegsschiff Schwedens werden sollte, wäre fehl am Platze. Beeindruckend ist auf jeden Fall die Leistung der Archäologen, Techniker, Ingenieur und nicht zuletzt der Taucher, die dieses riesige Schiff in fünf Jahre andauernden Tauchgängen Stück für Stück geborgen haben. Über 14.000 Einzelteile mussten gehoben, gesichert, gereinigt, katalogisiert, konserviert und anschließend in einer Art Megapuzzle zusammengesetzt werden, und das alles, ohne auch nur einen einzigen Bauplan gehabt zu haben.



Man muss es einfach gesehen haben, es ist imponierend. Weitere Informationen unter www.vasamuseet.se

Da wir gerade noch bei Wasa sind, ein kurzer Blick vom Wasahamnen auf das Wasa Museum

Mittwoch, 15. Juli 2015

Heute vor zwei Monaten sind wir in Strijensas gestartet. Einschließlich Segelei auf der Schlei sowie Ausflug nach Kiel haben wir ca. 1.100 sm zurückgelegt. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir es heute gemächlicher angehen lassen. Von Stockholm führte unsere Route erst nach Waxholm, wo wir zunächst mal den Dieseltank füllten, um für die Schären mit eingeschränkten Versorgungsmöglichkeiten gewappnet zu sein. Noch vor der Festung von Waxholm gingen dann die Segel nach längerer Pause mal wieder hoch. Bei bestem Wetter und leichtem Wind ging es durch wunderschöne Schärengebiete nach Grinda, wo wir bereits um 14.30 Uhr an einer Heckboje mit Gurtband von der Ankarolina festmachten (unsere Festmacher wären deutlich zu kurz gewesen). Jedesmal wieder ein kleines Abenteuer, aber wir werden immer besser.

Auf Grinda gehen die Uhren wirklich anders. Grinda ist eine der beliebtesten Urlaubsinseln im Stockholmer Schärengarten. Autos gibt es nicht, bestenfalls Quads.


Mit einem Inselrundgang bis zum Fähranleger Södra Grinda und Aufsammeln einiger kleinerer und größerer Granitbröckchen beschließen wir den Tag und widmen uns anschließend dem „Hafenkino


Montag, 13. Juli 2015

Stockholm - Venice of the North

From Klintholm / Danmark we sailed to Ystad, our first port in Sweden. On our further route we passed Simrishamn, then to Karlskrona (a very interesting place with a famous Marine Museum, which we visited). Kalmar was our next stop, where we stayed another day and paid a visit to Kalmar Castle, which was worth doing it. Quite astonishing that this castle had never been destroyed although it had been attacked 24 times!
Byxelkrok, our next port, situated at the northern end of island "Öland", is a pitturesque small place with typical Swedish summer houses. Unfortunately we have not been able to rent bikes so that we could not explore the area and did not see any of the 400 wind mills of originally more than  two thousand!
Our plan to go to Visby / Gotland was not a good idea at that time. The annual political symposium in remembrance of former prime minister Olof Palme took place in Visby. The harbour was full and the city burst from security. So we decided to continue our way via Västervik to Arkösund, where we made intensive experience with navigation through the skerries of the Swedish arpichelago. Nävekvarn - a place in the middle of nowhere - gave us shelter from strong winds with gusts up to 40 knots. Finally we continued our way to Stockholm via Trosa, Södertälje, Lake Mälaren and Slagsta, which we reached yesterday, three weeks after our start in Arnis/Schlei and some 600 nm.
We explored this wonderful city by bike, including the Djurgarden (a hunting area of the various monarchies), Gamla Stan (old town of Stockholm), island hopping via Skeppsholmen, Kastellholmen, Riddarholmen, Helgeandsholmen, and ending in the Saluhallen.
Here they offer gourmet food including all sorts of fish and sea food,  but also specialties like reindeer and elk meat and sausages, unique Swedish cheese (Vaesterbotten). We enjoyed a wonderful meal with zander on a bed of various mushrooms and lemon sole with beetroot and capers.
After the crowded city we now look forward to continue our journey in the Stockholm archipelago, anchoring and enjoying the wonderful nature.

For pictures please look at the German version, they are mostly self explanatory



Schaukeln in StockholmBolideBo

Freitag, 10. Juli 2015

Es ist mal wieder bedeckt, ab und zu fällt leichter Regen. Außerdem wollen wir uns in Södertälje das Scania-Museum anschauen. Also bleiben wir noch mal einen Tag liegen.
Der Besuch des Museums ist wirklich lohnenswert. Neben interessanten Exponaten wie z.B. dem Nachbau des ersten PKW in Schweden, dem letzten PKW von Scania, diversen LKW’s aus verschiedenen Epochen bis hin zum 730 kW starken Supertruck beeindrucken ein  Feuerwehrauto mit Allradantrieb und einem Martinshorn, das mittels zwei im Auspuff eingebauter Orgelpfeifen betrieben wird. Außerdem ein Krankenwagen, Bootsmotoren und ein perfekt restaurierter Eisenbahnwaggon mit 2. und 3. Klasse (letztere mit Holzbänken).
 
730 kW-Bolide


 
Abschleppfahrzeug aus den 1970ern




Krankenwagen Bj. 1929


und hier die "umfangreiche" Ausstattung


Feuerwehr mit Allradantrieb und Orgelpfeifen als Martinshorn


Auch der Holzvergaser darf natürlich nicht fehlen


Wahrscheinlich nicht nur für mich überraschend, dass Scania auch mal im Waggonbau aktiv war


Unser Besuch wird abgerundet mit einem Mittagessen in der Scania-Kantine, wo wir für kleines Geld ein durchaus akzeptables Lunchgericht mit Getränken und Kaffee zu uns nehmen. Der Nachmittag vergeht mit Lesen, Einkauf im nahe gelegenen Stadtzentrum.

Samstag, 11. Juli 2014

Heute soll es nach Stockholm gehen. Um 10 Uhr legen wir ab, um um 10:15 Uhr durch die gegenüber vom Hafen liegende Schleuse, die nur einmal stündlich öffnet, einzufahren. Es ist kurz vor 10:15 Uhr, als die an der Schleuse angebrachte Leuchtschrift uns eröffnet, dass sich die Schleusung aufgrund der vorrangigen Schleusung eines Frachters für die Sportboote verzögert. Also erst mal am Wartesteg anlegen und eine Stunde warten. Nach der Schleusung des Frachters, der wirklich fast zentimetergenau in die Schleuse passt, kommt erst mal der Verkehr von Norden. Danach sind wir dran. Wirklich??? Nein!!! Ein weiterer Frachter von Süden kommend wird vorrangig behandelt. Also eine weitere Stunde Wartezeit. Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird 13:30 Uhr, bevor wir in die Schleuse einfahren können.
Auch auf diesen hier mussten wir warten!
Zwar hätte zeitmäßig zwischen Schleusen des zweiten Frachters und dem von Norden kommenden Verkehr problemlos eine Schleusung von Süd nach Nord stattfinden können, aber dafür reichte offenbar die Flexibilität des Schleusenwärters und / oder des Schleusensystems nicht aus. Da wünscht man sich schon mal einen niederländischen Schleusenwärter herbei. Zum Dank dürfen wir vor der nur wenige 100 m hinter der Schleuse liegenden Mälarenbron, auf deren Öffnung wir aufgrund der Durchfahrtshöhe von knapp 14,50 m angewiesen sind, nochmals mindestens eine halbe Stunde warten. Die restliche Fahrt durch den Södertäljekanal verlief dann ungehindert. Nach  Erreichen des Mälaren werden erst mal die Segel gesetzt. Es ist zwar nicht wirklich gescheiter Wind zum Segeln und mit einem Geschwindigkeitskoller ist auch nicht zu rechnen, aber es macht auch einfach Spaß, mal bei glattem Wasser und mäßiger Geschwindigkeit ohne lästiges Motorgeräusch dem Ostausgang des Mälaren zuzustreben. Bei dem immer enger werdenden Fahrwasser gibt es auch viel zu sehen, Natur, herrliche alte Häuser, Felsen.
Einfahrt in den Mälaren


So leben sie halt, die Schweden!


Begegnung der Fähren vor Slagsta
Durch die Warterei an der Schleuse und der Brücke ist es später geworden als geplant und so macht es insofern auch keinen Sinn, noch bis Stockholm weiterzufahren. Wir entscheiden uns für den kleinen gemütlichen Hafen von Slagsta, wo wir hinter der Nök aus Hamburg festmachen.

Sonntag, 12. Juli 2015

Erst mal fahren wir von der Außenmole zum eigentliche Gästesteg, um dort unserer Pflicht und Schuldigkeit nachzukommen. Frühstück gibt es in idyllischer Lage unter den direkt am Ufer. Bei null Wind müssen mal wieder die stählernen Segel ran. Unsere machen zwar auch Qualm, aber mit dem noch mit Kohle betriebenen Ausflugsdampfer können wir nicht konkurrieren.


Vorbei geht es an malerischen Schären mit schnuckeligen Häusern, die jedoch schon bald – je näher wir uns Stockholm nähern – mehrgeschossigen Miethäusern weichen.

  
Vor der Liljeholmsbron müssen wir ca. ½ Stunde warten, Zeit für eine Kaffeepause. Hier machen wir kurze Bekanntschaft mit schwedischen Seglern, denen das Öl im Motor ausgegangen ist. Leider können wir auch nicht aushelfen, bieten aber an, sie durch die Brücke zu schleppen, was sie dankend annehmen, da sie ansonsten vom Wartesteg noch nicht mal an Land gekommen wären.
Danach geht es zügig weiter bis zur Schleuse, wo wir mit 180,00 SKR zur Kasse gebeten werden. Hinter der Schleuse geht es weiter mit Neu-Stockholm; viele moderne mehrgeschossige Wohnhäuser, direkt am Wasser gelegen, teils mit eigenem Anlegeplatz fürs Motorboot.
  
Schließlich öffnet sich auch die letzte Brücke und wir kommen direkt gegenüber von Navishamnen aus, wo wir schnell einen der letzten freien Liegeplätze in Anspruch nehmen. Die zentrale Lage in der Hauptstadt von Schweden fordert ihren Zoll in Form exorbitanter Hafengebühren bei miserabler Ausstattung des Hafens: zwei Toiletten (verdreckt), zwei Duschen (auch nicht besser), Standard 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, WiFi immerhin bis 5 m vom Hamnkontor. Wir trösten uns damit, dass es im benachbarten Wasahamn vermutlich auch nicht besser gewesen wäre bei um 100 Kronen höherer Hafengebühr.
Ein erster Rundgang am Spätnachmittag durch Gamla Stan ist zwar interessant, bringt für uns aber auch die – nicht unerwartete – Erkenntnis, dass wir für den Normal- und Massentourismus mit sich durch die Gassen und Souvenirläden schiebenden Menschen weniger geeignet sind. Auf jeden Fall sind wir froh, unsere drei Grundnahrungsmittel wieder an Bord zu uns nehmen zu können. Selbst der von vielen Seglern als störend beschriebene Schwell im Hafen stört uns nicht im mindesten.

Montag, 13. Juli 2015

Wir freuen uns auf die feierliche Hochzeit von Carl Philip und Sofia Hellqvist – haha, das war genau vor einem Monat!!! Zu spät! Dafür sind die Gebäude neben dem königliche Schloss jetzt eingerüstet, die Ausflugsbusse stehen wie gewohnt auch wieder da….


Wir mieten uns wieder Fahrräder, um die Stadt mal anders kennen zu lernen. Unser erstes Ziel ist das Wasa-Museum. Aber oh Schreck! Menschen aus gefühlt 1.000 Bussen stehen in langen Schlangen vor dem Eingang und begehren Einlass, um die katastrophale Meisterleistung eines mittelalterlichen Schiffbauingenieurs zu bewundern (immerhin sank das Ding nach 1.300 m bereits bei der Jungfernfahrt!!!). Auch wir wollen rein, verschieben das aber auf später. 
Weiter geht es mit dem Rad vorbei an wunderschönen Häusern, durch den Djurgården (ehem. Jagdrevier der Monarchen) bis zu Waldemarsudde, dem Schlösschen von Prins Eugen, der ein Faible für Kunst und Gartenarrangements hatte, entrücken wir dem Großstadtgetriebe. Bei einem Kaffee genießen wir die Aussicht auf den Djurgårdbrunnsviken, einem Binnensee zwischen Mälaren und Saltsjön (dem Ausläufer der Ostsee).
Gartentörchen vom Djurgarden

Sonnenuhr am Palais Waldemarsudde in Djurgarden 
Mit dem Fahrrad machen wir uns weiter auf den Weg zum Insel-Hopping über Skeppsholmen nach Kastellholmen, wo wir von einer Schäre einen wundervollen Ausblick auf den Wasahamnen und Gröna Lunds Tivoli haben. An dieser Stelle gratulieren wir uns nochmals zu dem Entschluss, in den Navishamn zu gehen und dort nicht das Gekreische der Achterbahnfahrer und Nutzer sonstiger spektakulärer Fahrgeschäfte ertragen zu müssen.


Hoch hinaus auf Gröna Lunds Tivoli
Bevor wir unsere Gelüste in den Saluhallen (einem wahren Tempel für Gourmets) stillen, setzen wir unser Inselhopping über Helgeandsholmen und Riddarholmen sowie Gamla Stan in Richtung Östermalm fort. Inzwischen knurrt der Magen beträchtlich, und so sind wir froh, bei Lisa Elmqvist ein vorzügliches Fischgericht serviert zu bekommen. Als wir die Saluhallen verlassen, stellen wir vor Schreck fest, dass uns die Zeit davongelaufen ist und es bis zur Schließung des Wasa-Museums nur noch knapp eine Stunde ist. Also verschieben wir den Besuch des Museums auf später....

Elch in den Saluhallen. Moose, Moose!

Donnerstag, 9. Juli 2015

Impressionen aus den Schären












Regen, Sturm und konzentriertes Segeln in den Schären

6.-7. Juli 2015

Hafentag in Nävekvarn

Bei Windstärke 7 und in Böen teils mehr muss man nicht wirklich den Hafen verlassen. Zwar bläst uns der Westwind von achtern ins Schiff und die selbst im Hafen vernehmliche Welle platscht uns immer wieder unters Heck. Der Wind ruckt an den Festmachern. Die Nacht war sehr unruhig, der Tag vergeht u.a. mit Sicherung der Nachbarschiffe durch zusätzliche Leinen, zurechtrücken der Fender usw.
Blick über den Hafen von Nävekvarn auf den Braviken

 Der Wind lässt uns auch am nächsten Tag noch nicht aufs Wasser. Mit dem Bus machen wir einen Ausflug ins ca.30 km entfernte Nyköping. Ein kleine Provinzstadt mit allerdings weit zurückreichender Historie mit teils interessanten alten Häusern, Manufakturen und einer Brauerei, die fast ausschließlich von Künstlern und Galeristen genutzt wird. Nyköping verfügt mit dem Flughafen Skavsta, einem ehemaligen Militärflughafen über den drittgrößten Flughafen von Schweden und dem zehntgrößten Skandinaviens, was unseren Schiffsnachbarn Ulrike und Herrmann aus Hagen genutzt haben, um Ulrike einen Heimaturlaub beim Enkelkind zu ermöglichen.
Alte Mühle in Nyköping
Spaziergang am Ufer der Nyköpingsaan

Historisches Hamnkontor
An der neu gestalteten Hafenpromenade mit alten Speicherhäusern spazieren wir entlang und nutzen die Gelegenheit zu einem typisch schwedischen Mittagessen im alten „Magasinhuset“, wo man drei Schollenfilets mit Kartoffen, Dillsauce m. Krabben, einem Salat und einer Flasche Lättöl (2,2 %!!!) für 95,00 Kronor bekommt. Gestärkt setzen wir unseren Bummel durch die City fort und erstehen beide ein paar Shorts (meine mussten wirklich mal dringend aussortiert werden). Der Sommer kann jetzt kommen! Mal sehen, ob er das auch tut.

8. Juli 2015

Trotz suboptimaler Wetterlage entschließen wir uns zum Auslaufen, weil wir einfach mal weiter wollen und die Vorhersage für die kommenden Tage eher noch schlechter wird.
Völlig unbeeindruckt vom Erwerb neuer Shorts schüttet es kurze Zeit nach dem Ablegen aus Kübeln. Sogar mein Ölzeug ist nicht mehr ganz dicht und Sitzen auf den überfluteten Cockpitbänken führt unweigerlich zu einem nassen AR….Allerwertesten.
Der Sommer kommt. Bestimmt. Später.




Irgendwann ist die Schauerbö endlich durch, die Sonne kommt zum Vorschein und beschert uns quasi als Entschädigung eine wunderschöne Fahrt durch das enge Schärenfahrwasser. Manchmal passiert man die Felsen in nur 10 m Abstand und hat trotzdem 30 m Wasser unter dem Kiel.
Beeindruckend ist die Passage von Stendörren, wo man durch eine Enge von 20 m muß, bei der zu allem Überfluss in der Mitte auch noch ein paar Felsen liegen, die es zu umschiffen gilt. Hierzu fehlen natürlich die Bilder, weil Fotografieren neben aufmerksamem Steuern, Dichtholen von Großsegel und Fock nicht auch noch möglich war.


  
Kurz nach dem Passieren einer weiteren engen Durchfahrt ….



… ereilt uns das Schicksal in einer weiteren Regenschauer, die sich mit einer heftigen Böenwalze ankündigt. Schnell eben das Großsegel noch runter – wie immer „just in time“ – leider zu spät für das Einsetzen der Steckschotts. Der waagerecht vom Wind gepeitschte Regen erreicht sogar die Backbordpolster im Salon – tja, so iss et. Bilder wollen (und müssen) wir euch ersparen – dafür blieb einfach keine Zeit mehr.
Leicht angetrocknet und angesäuert erreichen wir nach 8 ½ Stunden und 42 sm konzentrierter Schärensegelei das an einer Flussmündung (der Å) liegende Örtchen Troså, wo wir nach einiger Suche im Päckchen neben wenig hilfsbereiten Schweden festmachen.
Heizung an, feuchte Klamotten trocknen, Hamnafgift bezahlen, der Empfehlung der schwedischen Nachbarn zum Besuch des Restaurants „Ågården“ folgen – das ist das Programm des restlichen Abends. Jawoll!

9. Juli 2015

Für heute steht etwas leichtere Segelkost auf dem Programm: „nur“ 25 sm durch die Schären bei mittlerem zumeist achterlichem Wind nach Södertälje, dem letzten Hafen vor Stockholm.
Heute haben wir zweimal richtig Glück: eine Regenwolke entlädt sich weit vor uns, die nächste nach dem Anlegen und Besuch des Hamnkontors. Wir genießen die trockene Kajüte, trockene Klamotten, trockenen Rotwein und leckere Lammcarrees à la Motivatie. Dank Landstrom steckt auch noch ein Espresso drin.
Begegnung mit der schwedischen Marine vor der Regenwolke


Waldsterben auf Schwedisch - die Vögel stört es kaum



Zur Abwechslung mal wieder eine Brücke: Eisenbahnbrücke  über den Södertäljekanal