Dienstag, 26. September 2017

Silverrudder - Einhandregatta rund Fünen



Einhandregatta nonstop rund um Fünen mit Start und Ziel in Svendborg, 134 sm ohne Kreuz. Gilt als weltgrößte Einhandregatta. Gemeldet hatten insgesamt 425 Schiffe in insgesamt sieben Klassen. In meiner Klasse, Keelboats Medium hatten 113 Teilnehmer gemeldet.
Meine Start-Nr. 

Da bei der knapp bemessenen Startlinie im ohnehin engen Svendborgsund so viele Boote nicht gleichzeitig starten können, wurde die Klasse in zwei Gruppen gestartet. Start für meine Gruppe war um 12.00 Uhr. Bei dem ausgesprochen schwachen Wind reine Nervensache. Um 12.00 Uhr war ich noch etwa 0,3 sm von der Startlinie entfernt. Mal gab es einen Hauch, mal auch nicht. Dazu gab es einen Gegenstrom mit 1,5 - 2 kn. Folge war, dass viele Teilnehmer ankern mussten, um vom Strom nicht zurückgetrieben zu werden. Ich habe glaube ich 5 mal geankert. Immer, wenn die Ankerleine nach achtern zeigte, wieder Anker hoch, aber nur, um ihn eine Minute später im nächsten Flautenloch wieder fallen zu lassen. Es war bestimmt schon 13.00 Uhr durch, als ich endlich die Startlinie passiert hatte und ich fand mich in der Gruppe der Keelboats large und Keelboats extra large wieder!
s
Start mi achterlichem Wind - hier steht der Blister wenigstens!


David gegen  Goliath - ich finde mich in der Startgruppe der Keelboats extra large wieder
Langsam schleichen wir uns Richtung Svendborgsundbrücke, mal stehen wir, mal geht es langsam vorwärts. Zu allem Überfluss naht die Äröfähre auch noch von achtern und muss sich ihren Weg durch das Regattafeld bahnen.



Motivatie im Pulk unter der Svendborgsundbrücke

Die ersten 15 sm war Segeln im Stehen angesagt, immer mindestens ein Schiff auf Armlänge entfernt. Nur bloss keine Karambolage, und immer noch aufpassen, dass Fahrt im Schiff bleibt und man nicht allzu arg abgedeckt wird. Für die ersten 20 sm habe ich knapp 10 Stunden gebraucht. Hinter Helnaes ging es dann Richtung Norden und man konnte etwas anluven. Die kritische Durchfahrt bei Middelfart und Fredericia fvoand dann im  Morgengrauen statt. Wind gab es immer nur in homöopathischen Dosen. Irgendwie habe ich es geschafft, recht gut an Fredericia vorbei zu kommen. Dafür gab es dann von 12 bis 15.30 Uhr Flaute. Man war schon froh, wenn man überhaupt etwas Fahrt in die richtige Richtung machte. Irgendwann kam dann Wind auf - aus Nordost. Hoch am Wind lief es dann recht gut, Äbelö wurde passiert, danach leichtes Abfallen auf Fynshoved. Inzwischen war es wieder dunkel, die zweite Nacht nahte. Auf dem Tracker sah man immer wieder Boote, die aufgaben und zurückfuhren bzw. den nächsten Hafen ansteuerten. Durchhalten! Du schaffst das! Nach der Rundung von Fynshoved geht erst mal wieder der Blister hoch, wiederum als Spinnaker geschotet. Es ist pechschwarze Nacht, bedeckter Himmel, keine Sterne zu sehen. Ich freue mich über 6 kn Fahrt, immer voll in das schwarze Loch vor mir. Positionslaternen von anderen Mitseglern tauchen auf und verschwinden wieder. Es ist schon ein bisschen unheimlich. Für die Passage der Insel Romsö, die ich überhaupt nicht zu sehen bekomme, und die Durchfahrt der Große Belt-Brücke geht der Blister runter. Danach bei achterlichem Wind Fahrt ohne Blister 3 kn. Also Blister wieder hoch. 
Die zweite Nacht war schon herausfordernd. Ich sah kuriose Fischerboote, denen ich meinte, ausweichen zu müssen. Waren wahrscheinlich aber nur Mitsegler. Aber das hat das Gehirn nicht mehr aufgenommen.
Gegen 6 Uhr ging es dann um die Tonne Thurö Rev Richtung  Svendborsund. Die ersten beiden Schleifen gingen ganz gut, dafür hatte die nächste es bei gut 2,5 kn Gegenstrom in sich. Gefühlt 5 Anläufe, 2 x  Ankern und 1 x 300 m in 2 Minuten Drift rückwärts kam dann endlich der ersehnte Wind, der mich durch die Enge trug. 1 1/4 Stunde für 1 (in Worten: eine!) Seemeile. Der Rest war vergleichweise einfach. Möglichst immer die Innenseite nehmen, Wellenbrecher und Hafeneinfahrt von Svendborg Lystbadehavn als Abweiser vom Strom und dann endlich das erlösende "Tut" vom Zieldurchgang!

Gleich ist es geschafft!

Alle drei Ziele erreicht:
1. Durchhalten und Finishen innerhalb des Zeitlimits
2. nicht letzter werden
3. die andere Winner hinter mir lassen

Aus Keelboats medium mit 133 gemeldeten Booten haben es nur 42 ins Ziel geschafft. Meine Platzierung: 36, also noch 6 hinter mir. Die andere Winner hatte leider aufgegeben.

Insgesamt haben von 425 gemeldeten Schiffen nur 130 finishen können!



Link zur Ergebnisliste: http://www.silverrudder.com/?Result-List

Die beiden Artikel in der Yacht sind auch ganz nett!

http://www.yacht.de/regatta/news/die-entdeckung-der-langsamkeit-nur-130-solisten-kamen-durch/a114043.html

http://www.yacht.de/regatta/news/zeitlupensegeln-im-silverrudder/a114041.html


Weitere schöne Bilder von der Startphase;


Start der Keelboats mini mit den Seascpapes


Im Vordergrund Winner "Slow Motion", im Hintergrund "Motivatie"


Start der Keelboats large aus meiner Position



Dienstag, 29. August 2017

Bildernachlese





Regen und Wind gegenan - Wir weichen aus nach Borstö
Landgang auf Borstö - eine Schäre im Archipel westlich von Hanko

Ein langer Steg als Nothafen auf Borstö - immerhin gut besucht

Nächste Insel: Kökar im Aland-Archipel

Nach der Kreuz über den Binnensee Lumparn in den Alands gilt es noch die Drehbrücke im Lemland-Kanal zu passiseren, bevor wir nach Mariehamn einlaufen können
Einer der legendären Flying P-Liner, die Pommern - z. Zt. wegen Restaurationsarbeiten leider nicht zu besichtigen
Ein weiteres, ebenso bekanntes Schiff liegt gerade im Hafen von Mariehamn: 
die Krupp-Yacht Germania VI








Nach der Überfahrt von den Alands an die schwedische Ostküste landen wir mal wieder in "unserer" Ankerbucht Arholma


Ganz so einsam ist es hier aber doch nicht



Am Felsen von Rödlöga - eine tolle Insel im Schärengarten. Wenn der Wind nicht so aufgebrist hätte, wären wir glatt wieder weitergefahren. Gut, dass es Hackwetter gab!




"Café Truten" auf Rödlöga


Segelboot bei der Kanaldurchfahrt - spannende Geschichte bei Hackwetter von draußen


....und hier kommen gleich die Kinder aus Bullerbü


Blick von Grinda auf die Schärenwelt



vorbei geht es an Dalarö, aber wir wollen nach Nynäshamn


Leuchtturm Landsort - ältester schwedischer Leuchtturm


Einer der hunderte von Leuchttürmen - hier ein besonders schönes Exemplar


Enge Durchfahrt bei Västervik


Größte Mühle von Öland in Sandvik


Schnuckelige Häuschen auf Hanö


Nach diesiger Fahrt von Ystad taucht Möns Klint erst auf, als wir nur noch 2 sm entfernt sind


Bald sind wir zuhause!


Flaggenparade zur Ankunft in Grauhöft!


Nach 83 Tagen und insgesamt 1.927 gesegelten Seemeilen, 6 besuchten Ländern, 45 unterschiedlichen Häfen (davon 8 Ankerbuchten bzw. Festmachen am Fels) sind wir wieder im Heimathafen Grauhöft in Kappeln angekommen. Jetzt ist erst mal wieder Eingewöhnung an das Landleben, wo es immer so fürchterlich schwankt und schaukelt, angesagt! 

Mittwoch, 23. August 2017

In Kappeln angekommen!

Von Nyborg sollte es eigentlich in einem Rutsch bis Kappeln gehen. Kein Spaziergang bei 65 sm am Stück, aber solche Strecken hatten wir ja schon häufiger. Es kam dann aber doch wieder mal anders.
Bis zum Eingang in den Svendborgsund hatten wir perfektes Segeln: Backstagsbrise, die uns immer 6,5 kn und mehr bescherte. Statt über Marstal wolltenwir durch den Svendborgsund, weil bei dem WNW der Schlag von Marstal nach Schleimünde recht mühsam geworden wäre. Also wollten wir zwischen Drejö und Avernakö auf die Nordspitze von Ärö und von dort aus in Lee von Alsen über die Flensburger  Förde nach Schleimünde.
Bis Rantzausminde hinter Svendborgsund lief auch alles nach Plan. Obwohl Wind von vorn, hatten wir die Strömung mit uns. Hinter Rantzausminde erwischten uns immer stärkere Böen frontal von vorn bei gleichzeitig zunehmender Welle. Als die Fahrt dann auf 1,5 Knoten abfällt, drehen wir kurzerhand um und laufen vor dem Wind mit kleiner Fock mit immerhin noch 6 kn zurück nach Svendborg.
Am nächsten Morgen nach dem zeitigen Frühstück geht es dann wieder los. Wind ist wieder WNW, aber deutlich weniger als am Vortag. Dafür haben wir jetzt allerdings auch Gegenstrom. 
Zwischen Dreijö und Avernakö durch das enge Fahrwasser, dann ein Hochamwindkurs, der uns an der Nordspitze von Ärö vorbei führt, und danach Schrick in die Schoten Richting Kegnäs und Schleimünde. 
Der Rest ist wieder motoren, denn die Fahrrinne ist zum Kreuzen einfach viel zu eng.
Am Ende haben wir 41 sm auf dem Sumlog und damit exakt 1.900 sm, als wir nach 83 Tagen wieder in Kappeln ankommen!

Montag, 21. August 2017

Morgen kommt die letzte Etappe

Statt am Samstag sind wir erst am Sonntag von Omö nach Nyborg gesegelt, ein Anliegerkurs mit einem kurzen Holeschlag vor der Bucht von Nyborg bei gut 5 Windstärken und kräftigen Böen. Wirhaben uns dann mit einem leckeren Burger im Restaurant Apostrof direkt am Österhaven belohnt.
Heute gab es dann anfangs Nordwestwind, den wir eigentlich für die Heimreise bis Kappeln-Grauhöft nutzen wollten. Im Svendborgsund drehte der Wind dann allerdings auf West. Die Svendborgsundbrücke ließ sich unter Motor noch gut passieren, aber hinter dem Hafen von Rantzausminde legte der Wind noch mal gut zu - geschätzt 7 Bf - und die Welle stoppte unsere Fahrt immer wieder bis auf weniger als 2 kn. Nachdem wir das eine Weile über uns ergehen ließen, haben wir um 180 Grad gedreht und sind unter kleiner Fock vor dem Wind - dann allerdings gegen Strom - nach Svendborg zurückgesegelt.
Für morgen ist wieder Nordwest angesagt, allerdings etwas weniger, so dass es dann morgen wohl bis zum Heimathafen zurückgeht. Wir sind gespannt, ob sich nicht doch noch irgendein Hindernis auftut, aber wir sind positiv gestimmt.
Grauhöft, wir kommen!

Freitag, 18. August 2017

Inzwischen wieder in Dänemark angekommen

Von Sandvik auf Öland sind wir mit einem Zwischenstopp zum Tanken in Kalmar bis Kristianopel durchgesegelt, teilweise mit Motorunterstützung.
Am nächsten Tag ging es dann weiter, ebenfalls wegen des anfangs schwachen Windes mit Hilfe des Yanmar-Windes mit einem Schlenker durch das Schärenfahrwasser vor Karlskrona zur Insel Hanö, die der Bucht ihren Namen gab. Ab Karlskrona hatte der Wind aufgefrischt und wir konnten bis Hanö segeln, teilweise mit über 7 kn!
Hanö ist eine schnuckelige Insel, deren Hafen zu unserer Überraschung voller Segelboote lag. Die meisten davon Deutsche, die wie wir zumeist auf der Rückfahrt in den Heimathafen waren. Da wir nicht ins Päckchen gehen wollten, blieb nur  einer der letzten Plätze an der Mole mit Nutzung des Heckankers über. Funktionierte aber auf Anhieb perfekt, ohne unseren Anker über den des Nachbarn zu legen.
Großes Lob für die Hafenmeisterin: super gepflegte Duschen und Toiletten, sogar mit Blümchen und Raumparfum! Das hatten wir noch nie!
Am nächsten Morgen ging es gleich weiter. Mit schönem Westnordwestwind konnten wir wunderbar die zweite Hälfte der Hanöbucht überqueren, entlang Simrishamn und Skillinge.  An der Ecke ging es dann auf eine Kreuz, wobei wir insofern Glück hatten, als wir nach einem ersten langen Schlag auf Backbordbug nach der Wende von einem Winddreher profitieren konnten und die Hafenmole von Ystad fast anliegen konnten.
Auch am nächsten Tag sollte es wieder ein langer Schlag werden: Hesnäs auf Falster! Nach einem Frühstück unter Motorfahrt konnten wir Segel setzen und sogar für eine Stunde mal den Blister setzen, der uns mit einer Fahrt von knapp 7 kn belohnte. Danach drehte der Wind weiter südlich und wir tauschten den Blister gegen die Fock, allerdings ohne nennenswerten Geschwindigkeitsverlust. Nachdem wir Trelleborg passiert hatten, trübte es sich leider ein und es wird so diesig, das wir Möns Klint, das normalerweise weit sichtbar ist, erst knapp 3 Seemeilen vorher schemenhaft erkennen konnten. Die Verlockung, Klintholm anzulaufen, war zwar groß, aber wir wollten in Anbetracht des für den nächsten Tag vorhergesagten Südwestwindes auf jeden Fall bis Hesnäs weiterfahren. Nach nochmals gut 17 Meilen liefen wir in den kleinen Hafen von Hesnäs ein - 70 sm hatten wir geschafft. Leider fing es beim Anlegen an zu regnen - der erste Regen seit knapp drei Wochen!
Heute, d.h. Freitag, 18. August, haben wir dann das Fahrwasser des Storström und Grönsundes sowie das Smalands Fahrwasser hinter uns gebracht und sind nach wiederum 50 sm auf der kleinen Insel Omö angekommen. 305 sm in 5 Tagen - das ruft nach einer Pause, die wir uns spätestens am Sonntag in Nyborg gönnen werden, zumal für morgen ab Mittag und Sonntag gute 6 Windstärken aus Südwest angesagt sind.
Nyborg bietet sich als Ausgangshafen insofern an, als für Montag Nordwestwind mit 4-5 Beaufort angesagt sind, den wir dann für die letzten ca. 60 sm zum Heimathafen Grauhöft in Kappeln nutzen wollen.

Sonntag, 13. August 2017

Von Byxelkrok nach Sandvik

Samstag, 12. August 2017

Mühle von Sandvik - angabegemäß höchste Mühle Skandinaviens 
Wir lassen uns Zeit mit dem Frühstück, gehen nach dem Duschen erst mal im nahe gelegenen ICA einkaufen und stellen dann fest, dass der Wind tatsächlich wie angekündigt auf NE gedreht hat, allerdings recht schwach. Wir sind noch keine halbe Stunde unterwegs, da hat er aber auch schon wieder auf SW zurückgedreht. Also wieder gegenan. Die kleine Arbeitsfock reicht aber nicht für einen ausreichenden Antrieb, also wird die High Aspect Fock gesetzt, was mit dem ganzen Wechselprozess doch eine Weile dauert. Dafür geht es jetzt aber auch ein wenig zügiger voran. Auf Steuerbordbug können wir jetzt Blå Jungfrun an Steuerbord liegen lassen. Hat der Wind also doch noch weiter auf Süd gedreht und dabei auch weiter zugelegt. Wenig später kommt ein Reff ins Groß. Die anfangs noch kaum spürbare Welle hat sich inzwischen auch kräftig aufgebaut und ab und zu gibt es mal eine Dusche. Als Blå Jungfrun schon gut achteraus liegt, beschließen wir zu wenden und laufen in spitzem Winkel auf die Küste von Öland zu. Wind und Welle haben weiter zugelegt. Weder Borgholm, geschweige denn Kalmar sind für uns erreichbare Ziele. Unsere Höhe reicht allerdings perfekt für Sandvik, dessen Hafeneinfahrt zwar nach Westen hin geöffnet ist, aber in der Not frisst bekanntlich selbst der Teufel fliegen. Auf Höhe der Hafeneinfahrt bergen wir die Segel, laufen erst mal in den Hafen ein und schlagen Leinen und Fender im relative ruhigen Wasser an. Das Anlegemanöver ist ein wenig tricky, weil der Wind genau quer auf die Backbordseite steht. Also Heckboje von Lee anfahren, mit dem Bug soweit möglich nach Luv, wo schon ein hilfreicher Segler auf unsere Vorleinen wartet. Hat perfekt funktioniert! Und der in die Hafeneinfahrt stehende Schwell läuft an uns vorbei, so dass wir vergleichsweise ruhig liegen.
Später kommt noch eine niederländische Breehorn 37 in den Hafen, die wir vorgestern schon auf der Höhe von Västervik gesehen hatten.

Sonntag, 13. August 2017


Der Wind ist auf West rum, bläst aber unverändert mit 6 Windstärken und die See draußen ist mit ganz vielen Bäckermützen versehen. Also Hafentag und hoffen, dass es am Montag weitergehen kann. 


Samstag, 12. August 2017

Bilder Helsinki - Teil 1

Jetzt wird's eng!
Dom in Helsinki - außen imposant, innen eher nüchtern

Uspenski Kathedrale - größte orthodoxe Kathedrale Nordeuropas

Freitag, 11. August 2017

Hier wird die Lücke geschlossen!

24. Juli – 11. August 2017

Jetzt gilt es, eine große Lücke in unserem Blog zu schließen, die entstanden ist, da teilweise das WLAN nur lückenhaft funktioniert, der Rechner mit stark eingeschränkter Akkuleistung in der Nähe des WLAN-Routers in Helsinki schon nach 5 Minuten seinen Geist aufgab, wir in Buchten geankert oder am Felsen gelegen haben oder einfach keine Zeit – und manchmal auch einfach keine Lust – hatten, Blogpflege zu betreiben.

Daher hier ein kurzer Überblick:

24. Juli – Renates Geburtstag

Renate kommt von Hamburg mit Finn Air nach Helsinki, damit wir den Rest der Reise gemeinsam machen können. Nach der Ankunft im Flughafen geht es mit dem Finn Air Shuttle-Bus nach Helsinki Hauptbahnhof, der Rest des Weges bis zum Boot ist in gut 15 Minuten mit Wanderung über die Esplanadi bis nach Katajanokka erledigt. Auf dem Schiff, das natürlich zum Geburtstag mit allen verfügbaren Gastlandflaggen geschmückt ist, gibt es erst mal einen Willkommens- und Geburtstagssekt. Danach geht es mit einer kleinen Hafen- und Inselrundfahrt auf eine kleine Insel mit dem „Ravintola Saari“ (zu deutsch: Restaurant Insel), wo ich einen Tisch reserviert habe, um mit einem schönen Abendessen (im Übrigen typisch finnisch) Renates Geburtstag entsprechend zu feiern. Gut ist, dass wir danach nicht mehr in einen Hafen zurück müssen, sondern im dortigen Vereinshafen übernachten können.

25. Juli

Kleines Sightseeing Programm in Helsinki. Leider haben wir es in die Felsenkirche nicht geschafft, was ich sehr bedauere.

26. Juli

Aufbruch Richtung Westen. Durch das Schärenfahrwasser schaffen wir es bis Barösund, wo wir allerdings den Hafen links liegen lassen und in einer der danach folgenden Buchten den Anker fallen lassen.

27. Juli

Weiterfahrt durch die Schären bis Hanko mit einer spektakulären Hafenzufahrt (zumindest beim ersten Mal, wenn man gespannt ist, ob es hinter dem Felsen, den man mit 3 m Abstand passiert, wohl noch weiter geht.
Hanko ist Bade- und Urlaubsort und daher sehr betriebsam, hat einige interessante alte Holzgebäude zu bieten und recht gute Einkaufsmöglichkeiten, die wir natürlich gern nutzen.

28. Juli

Bei gutem Ostwind wollen wir so viel wie möglich nach Westen gut machen. Es läuft auch ganz gut mit ca. 4 Windstärken. Wir folgen der vorgegebenen inneren „grünen“ Route durch finnische Inselwelt, als gegen 15 Uhr der Wind nachlässt. Eine knappe Stunde später ist er wieder da, erst leicht, aber aus SW – W, und innerhalb einer Viertelstunde auf ca. 6 Bf zuzunehmen. Es macht einfach keinen Sinn, hier gegenan zu bolzen. An Backbord gibt es die Insel Borstö mit einer Bucht, die gut gegen W – SW geschützt ist. Wir versuchen zunächst die Zufahrt von Luv, drehen dann aber kurz vor der eigentlichen Durchfahrt ab, weil wir die Legerwallsituation bei gewundener und nicht einsehbarer Zufahrt für zu riskant erachten. Also zurück, einmal um die Insel rum und von Lee wieder rein. Als wir die Bucht erreichen, erkennen wir einen Steg, an dem bereits ca. 10 Boote festgemacht haben. Wir nähern und von Lee und werden von einem freundlichen Finnen angewiesen, neben ihm noch anzulegen, da ansonsten nur noch Liegeplätze auf der Luvseite des Steges zu haben sind. Natürlich machen wir eine kleine Inselerkundung, stellen fest, dass diese von einem Bauernhof genutzt wird und entrichten unseren Obulus von € 10 in einer Blechkiste an Land. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine Duschen, aber zwei erstaunlich saubere Trockentoiletten – und wir sind sehr froh, hier gelandet zu sein.

29. Juli

Unser nächstes Ziel ist Hellsö auf Kökar im Alandarchipel. Hier waren wir vor zwei Jahren schon und haben den einfachen Hafen (eigentlich sind es nur zwei Stege mit Heckbojen, aber erstaunlich guten und großzügigen Duschen) in guter Erinnerung. Außerdem passt es von den Entfernungen her ganz gut: ca. 38 sm heute und morgen weitere gut 40 sm bis Mariehamn. Wir verlassen Borstö über die westliche, enge Zufahrt, die bei den jetzt zahmen Bedingungen gar nicht mehr spektakulär ist. Zwischendurch können wir sogar eine Zeit lang den Blister fahren, damit wir bei den ca. 3 Windstärken etwas zügiger voran kommen.
Beim Anlegen in Hellsö springt mir zwei mal hintereinander die Achterleine mit dem Haken auf der Heckboje von der Winsch. Da der Wind gut zugelegt hat und jetzt natürlich auch von hinten drauf steht, schaffe ich es auch nicht mehr, mit der Maschine zu stoppen und knalle mit der Ankerhalterung gegen den Steg. Na ja, was soll ich sagen? Die Ankerhalterung war klüger und gibt nach – ein ziemlich Z-förmig verformtes VA-Teil ist die Folge, zum gescheiten Ankern nicht mehr tauglich. Was macht man nun? Man sucht sich ein paar passende Gegenständen, die in das U-förmige Profil passen – in unserem Fall zwei zusammengebändselte Schärenhaken, mit einem Tuch gegen Kratzer geschützt, die in das Profil gelegt werden. Tampen drum, damit es auch hält. Anschließend die Vorleinen auf äußerste Spannung belegt, mit einem weiteren Tampen eine spanische Winde vorbereitet, die mit dem großen 36er Maulschlüssel geknebelt wird. Nach 4 Ansätzen ist die Halterung zwar nicht ganz sauber gerade, aber zumindest wieder betriebstauglich. Der Motorbootfahrer, der die Prozedur beobachtet hatte, staunt nicht schlecht.
Auf die gelungene Reparatur gönnen wir uns ein großes Lapin Kulta (Aländer Bier) im örtliche „Restaurang“ für schlanke 9 Euro, aber gegessen wird anschließend an Bord.


30. Juli

Schärenslalom nach Mariehamn: obwohl der Wind ziemlich konstant aus SW mit ca. 4 Windstärken bläst, haben wir alle möglichen Kurse einschließlich einer abschließenden Kreuz über den Binnensee Lumparn im Programm. Zwischendurch immer mal wieder ein Ausweichmanöver, weil auch die großen Fähren von Viking, FinnLines und Silja das selbe Fahrwasser wie wir nutzen.
Leider kommen wir  der Kreuz über den Lumparn 5 Minuten zu spät an der Drehbrücke über den Lemland-Kanal an. Wir können gerade noch sehen, dass sich die Brücke schließt. Das bedeutet für uns: 50 Minuten Wartezeit, so dass wir leider erst um 19 Uhr die Brücke passieren und so erst um 19:40 Uhr im Mariehamn Öster Hamn nach knapp 44 sm die Leinen belegen können.
Zur Belohnung gönnen wir uns eine Pizza in der kleinen Pizzeria am Westerhamn, verbunden mit einem viertelstündigen Fußmarsch durch die Hauptstadt der Alandinseln (mit eigener Verwaltung, eigener Flagge und ca. 10.600 Hauptstadtbewohnern!).

31. Juli – 1. August

Hafentage in Mariehamn
Als erstes steht eine meiner Lieblingstätigkeiten auf dem Programm: Auseinandernehmen und Reinigen der WC-Pumpe mit anschließendem Wiedereinbau. Die Ventile mussten gereinigt werden, da sie nicht mehr sauber schlossen und dadurch – bei geöffnetem Seeventil – die Toilette geflutet wurde. Bei gerade liegendem Boot bzw. Steuerbordbug kein Problem, bei Backbordbug und stärkerer Krängung und Wellengang könnte es auch mal drüberschwappen. Nach gut einer Stunde ist alles wieder in Ordnung! Wir machen einen Bummel durch die Geschäfte von Mariehamn, statten auch der Glasbläserei mal wieder einen Besuch ab, natürlich nicht, ohne etwas mitzunehmen.
Auch der nächste Tag sieht uns durch Mariehamn laufen. Der Wind für die Überfahrt auf die schwedische Seite ist einfach zu ungünstig. Wir statten der „Pommern“, deren Besichtigung allerdings aufgrund laufender Reparatur- und Renovierungsarbeiten nicht möglich ist, einen kurzen Besuch ab, entdecken dabei die Germania VI, die ebenfalls im Westerhamn liegt und betreiben am Abend die obligatorische Kartenarbeit (Festlegen der Route, Heraussuchen der einzelnen Kartenblätter, Einzeichnen der Kurse, Festlegung von Wegepunkten und Eingabe im GPS)

2. August

Zeitig verlassen wir den Hafen von Mariehamn und motoren bei schwacher Brise durch das Inselgewirr. Bei NW 3 werden die Segel um kurz nach 9 Uhr gesetzt. Kurz vor 10 passieren wir die letzten Landmarken der Alandinseln und den Leuchtturm Stora Lökskär und nehmen Kurs auf Arholma auf. Heute macht Rasmus mal wieder zeitig Mittagspause: schon um 11:20 Uhr nehmen wir die Segel runter und müssen den japanischen Wind namens Yanmar zu Hilfe bitten. Nach zwei Stunden hat Rasmus das Suppenkoma überwunden und sorgt für einigermaßen Vortrieb – leider nur für knapp 1 ½ Stunden. Die letzte Stunde bis Arholma Öster Hamn legen wir unter Maschine zurück und lassen in der Ankerbucht an der für uns üblichen Stelle den Anker fallen. Das Wetter ist allerdings so schön, dass wir dort das erste Bad in der Ostsee nehmen (nach zwei Monaten!!!)

3. August

Heute geht es in südlicher Richtung weiter. Wir gönnen uns vor Idö nochmals eine Ankerpause zum Frühstück. Die Weiterfahrt gestaltet sich zunächst sehr erfreulich. Wir können das Schärenfahrwasser segelnd passieren, müssen zwar hier und da einen Holeschlag einlegen, aber im Großen und Ganzen passt es ganz gut.
Nach Mittag brist es auf, ein Reff wird fällig. Kurz vor der Passage zwischen Rödlöga und Svartlöga legt der Wind nochmals zu: Reff Nr. 2 wird eingebunden. Gleichzeitig dreht der Wind weiter auf Süd. Es ist nur noch ein Gegenanbolzen. Wir beschließen kurzerhand, Rödlöga anzulaufen. Wir wenden, laufen vor dem Wind zurück nach Rödlöga, bergen die Segel und legen nach kurzer Suche mit dem Bug am Felsen vor Heckanker an. Einfach toll, gibt es nur in den schwedischen und finnischen Schären,
Vom „Seglarberget“, wo wir angelegt haben, führt ein Trampelpfad zum Kaufmann und zum „Kaffè Truten“, wo wir uns Kaffee und Kuchen genehmigen, nachdem wir vorher beim Kaufmann unsere Vorräte (insbesondere Käse, den man dort nochmals bis zu zwei Jahren lagert und weiter reifen lässt) aufgefüllt haben.
Am Abend ein weiterer Ausflug über Trampelpfade zum „Kanalen“, einer ganz schmalen Zufahrt in die Ankerbucht, die bei stark eingeschränkter nutzbarer Breite sorgfältigstes Navigieren erfordert.
Rödlöga ist ein tolles Erlebnis und wir sind sehr froh, dass das widrige Wetter uns die Rückkehr und Einfahrt nach Rödlöga nahe gelegt hat.
 
Am Felsen vor Rödlöga
4. August

Morgens schlagen wir erst mal die Werkfock an, die High Aspect Fock wird weg gestaut. Bei böigem WSW 4- 5 erscheint uns diese Garderobe einfach angemessener. Wieder geht es durch die Schären, diesmal nach Grinda, einer Insel, der wir bereits vor zwei Jahren einen Besuch abgestattet haben. Wir sind froh, nur noch die kleine Fock mit einem Reff im Groß zu fahren, da der Wind zum einen sehr böig ist und zum Nachmittag auf sicherlich 6 Bf zugelegt hat. Da sich zwischen den Schären jedoch kaum Welle aufbauen kann, ist das Ganze am Ende recht gut zu händeln. In Grinda ergattern wir einen der letzten freien Liegeplätze (hier im Übrigen mit Mooringleinen). Unsere Hoffnung, hier unsere Tanks füllen zu können, wird leider nicht erfüllt. In Grinda herrscht Wasserknappheit und Trinkwasser muss daher  mit Kanistern (beim Hamnkontor in Größen von 5 – 20 l erhältlich) gebunkert werden. Die einzige Zapfstelle ist gut 100 m entfernt. Nach 6-maliger Befüllung des uns zur Verfügung gestellten 10 l-Kanisters und jeweils zusätzlich einer 1,5 l PET-Flasche sind unsere Bedürfnisse bis zum nächsten Tag gestillt.

5. August

Hafentag in Grinda mit „Grindadagen“. Im Hafen ist schwer was los, ein Schwell von den Motorbooten und den vorbeifahrenden Fährbooten (deren Gassteuerung offenbar aus einem Kippschalter besteht), ein Helikopter kreist im 5-Minuten-Rhythmus, Rundfahrten mit einem ausgemusterten Patrouillenboot und einem Schlauchboot mit 3 Außenbordern von je 350 PS sowie der Aufbau einer Bühne für Livemusik machen uns neben der saftigen Hafengebühr von SEK 380 die Entscheidung leicht, den Hafen am Nachmittag zu verlassen und eine Ankerbucht aufzusuchen. Bei unserem Spaziergang über den Grindastigen hatten wir eine Bucht zwischen Grina und Hästholmen entdeckt, die gute Liegemöglichkeiten am Felsen und vor Anker zu bieten schien. Also Leinen los und hin. Der Versuch, am Felsen anzulegen, gelingt ganz gut. Allerdings weist der Felsen keinerlei Spalten, in denen wir unsere Schärenhaken einschlagen können noch in erreichbarer Nähe stehende Bäume, um die wir die Vorleinen legen könnten, auf. Also wieder los und nach kurzer Suche fällt der Buganker auf gut 4 m Tiefe. Wunderbare Ruhe, ein wenig Restsonne im Cockpit – was will man mehr.

6. August

Vormittags erst mal Regen! Leider haben wir einen der Schärenhaken bei unserem Versuch, am Felsen anzulegen, an Land hinterlassen. Den wollen wir uns aber auf jeden Fall wiederholen. Da die Felsen nach dem Regen glatt sein dürften wie Schmierseife, warten wir ab, bis es wieder trocken ist. Beim dritten Versuch fällt der Heckanker dann auch nahe genug, damit die 50 m Gurtband auch ausreichen, dass wir am Felsen anlegen können. Der Rest ist schnell erledigt. Wieder zurück an Bord, Heckanker einholen und Kurs auf das äußere Schärenfahrwasser. Von Backstagskurs bis Kreuz ist wieder mal alles drin. Nach Passieren der Insel Runmarö wollen wir eigentlich weiter nach Dalarö. Der Wind hat inzwischen auf SW gedreht und kräftig aufgefrischt. Außerdem hat es begonnen, zu regnen. Unser Kurs nach Dalarö: SW! Nach kurzer Überlegung wird gewendet und nach weiteren 10 Minuten laufen wir in eine Ankerbucht zwischen Runmarö und Storön ein. Dort finden wir zu unserer Überraschung einen Steg mit Heckbojen vor, an dem wir uns keine 5 Minuten später wiederfinden. Liegegebühr: SEK 60! Außer einer Fasssauna und ein paar Trockentoiletten hat der Hafen allerdings auch nichts zu bieten – außer einem geschützten und sicheren Liegeplatz.

7. August

Morgens ist die Welt wieder in Ordnung! Teils unter Segel, teils unter Motor folgen wir dem Fahrwasser bis Dalarö, wo wir Diesel und Wasser bunkern und außerdem die nötigsten Lebensmittelvorräte auffüllen.
Hinter Dalarö Skans, einer alten Befestigungsanlage, setzen wir wieder Segel und kreuzen gegen einen zunehmenden SW-Wind auf. Bald wird wieder ein Reff eingebunden, aber es wird einfach nicht wesentlich angenehmer. In Anbetracht der noch vor uns liegenden Strecke von mindestens 8 sm, aus bei der Kreuz auch leicht mal 16 oder sogar mehr werden, lassen wir mal wieder den Yanmar arbeiten, nehmen die Segel runter und sind nach knapp 2 Stunden zeitgleich mit einer großen Swan (mind. 45 Fuß), die weiter hoch kreuzt, auch im Hafen von Nynäshamn und leisten uns in der Fischräucherei direkt am Hafen ein üppiges Abendessen, nachdem wir vorher die Sauna und eine unbedingt notwendige Dusche genossen haben.

9. August

Nach einem Tag Verschnaufpause geht es heute weiter Richtung Süden. Der Wind hat ankündigungsgemäß auf SE gedreht und sorgt so für eine unkomplizierte Fahrt Richtung SSW entlang Landsort. Der Leuchtturm Gustav Dalén sowie die ehemalige Lotseninsel Hävringe bleiben an Steuerbord. Vor Arkösund biegen wir in das Schärenfahrwasser Äspöfjärden ein, das wir schon bei unserem Schwedentörn vor zwei Jahren durchsegelt haben. Nach halbstündiger Motorfahrt erreichen wir die von uns ausgesuchte Ankerbucht und lassen neben drei weiteren Segelbooten den Anker fallen. Unsere direkten Nachbarn kommen zufälligerweise aus Eckernförde und folgen unserer Einladung, als sie mit ihrem Beiboot bei uns vorbeikommen, auf ein Glas Wein sehr gerne.


10. August

Der Versuch, ein ausgiebiges Morgenbad in der Ankerbucht zu nehmen, wird nach knapp einer Minute in Anbetracht des eisigen Wassers schnell beendet. Weiter geht es durch das Schärenfahrwasser, mal mehr, mal weniger spektakulär. Nach 35 sm suchen wir uns eine Ankerbucht, die wir hinter Stora Askö nach einer spektakulären – unbetonnten - Passage zwischen diversen Inselchen und Felsbrocken finden.

11. August

Unter Motor schlängeln wir uns um die Felsen, einfach atemberaubende Natur genießend, während weitestgehend „Gustav“ das Steuern übernommen hat. Nach Durchfahren der engen Passage bei Västervik/Sparö verlassen wir das Schärenfahrwasser hinter Idö und setzten Segel. Wir können zwar nicht den direkten Kurs anliegen, aber der Streckbug bringt uns unserem Ziel Oskarshamn immer näher. Als wir Bla Jungfrun schon gut ausmachen können, dreht der Wind nochmals und wir beschließen, dann doch ins noch 9 sm entfernte Byxelkrok statt in das immer noch 16 sm entfernte Oskarshamn, das im Gegensatz zu Byxelkrok zudem unter einer Regenfront liegt, zu fahren.

Um 19 Uhr liegen wir dann nach knapp 57 sm und13 Stunden im Hafen von Byxelkrok, das wir auf unserer Hinreise vor genau zwei  Monaten schon besucht hatten.

Sonntag, 23. Juli 2017

Sightseeing Helsinki


Dienstag, 19. Juli 2017

So schön Tallinn auch ist, und neben Riga eine der interessantes Städt für mich ist, aber es zieht mich natürlich wieder raus auf die See. Eigentlich gestern schon, aber bei Regenwetter, schlechter Sicht und zu erwartenden 28 kn im Inselgewirr vor Helsinki? Da hab ich die Abfahrt dann doch noch mal verschoben.
Für heute sieht der Wetterbericht sehr gut aus: Sonne pur, Wind aus Südwest bis West, 16 kn, in Böen auch schon mal 24 kn, das passt! Ein kurzer Anruf bei Harbour Control: in fünf Minuten kann es losgehen! Als ich um 09:50 Uhr die Leinen löse, ist die Ampel (das gibt es hier tatsächlich!) schon grün. Bei dem regen Fährverkehr wird das Ein- und Auslaufen in und aus dem Old City Harbour per Ampel geregelt. 20 Minuten später stehen die Segel, wobei anfangs noch die Abdeckung gut zu spüren ist. Die Überfahrt nach Helsinki ist wirklich nicht schwer. Neben der guten Betonnung und in regelmäßigen Abständen auftauchende Leuchttürme braucht man eigentlich nur den Kurs der Fähren verfolgen, die im Abstand von einer halben Stunde auftauchen: Viking Lines, Viking Express, Tallink Shuttle, Silja Line…
Viking Express habe ich während der Überfahrt bestimmt 4 mal gesehen! Aber die schießt ja auch mit 30,4 kn (!!!) über die See, während sich die normalen Fähren mit rd. 14 kn begnügen!
Nach einer kurzen Schwächephase mit einer kräftigen Regenschauer um 15:30 Uhr kommt der Wind dankenswerterweise um 16:15 Uhr zurück.  Mit Backstagsbrise geht es durch die enge Durchfahrt zwischen Suomenlinna und Valisaare, die gerade mal 50 m breit ist. Für Motivatie sicher kein Problem, aber die großen Fähren gehen hier auch durch! Ist aber auch kein Problem, selbst 5 m von den Felsen beträgt die Wassertiefe noch 10 m!
Ankunft vor Helsinki



Nach der Durchfahrt werden die Segel in ruhigem Wasser geborgen, unter Motor geht es durch das gut betonnte Fahrwasser, in dem man sich allerdings auch mal orientieren muss mit den vielen Inseln und Granitbrocken, und um 18 Uhr sind die Leinen in der Helsinki Marina Katajanokka fest. Seit unserer Abfahrt in Kappeln haben wir jetzt ziemlich genau 1.000 sm zurückgelegt!







Jetzt wird es eng!
Nachdem das Schiff versorgt ist in und der Skipper einen Anleger zu sich genommen hat, ist auf der Straße auf einmal Musik zu hören. Sie kommt aber nicht aus einem der Restaurants (die hier im übrigen Ravintola heißen) oder Bistros oder Bars: nein, es kommt eine Gruppe von 50 – 60 Leuten tanzenderweise die Straße vorbei, aus einem im Kinderwagen untergebrachten Lautsprecher kommt die Musik. Es fällt schwer, ruhig an Bord stehen zu bleiben, erst stehe ich vorne am Bug, dann auf dem Steg und lasse mich vom Rhythmus mitreißen. Die Truppe zieht die Straße hoch bis auf den Vorplatz der orthodoxen Basilika und löst sich nach einiger Zeit dann aber auf. Es ist nicht etwa eine feste Gruppe, sondern ber die Mannausgehend von den Initiatoren haben sich ein paar Leute getroffen, denen sich der eine oder andere Passant bzw. Passantin einfach angeschlossen hat.


20. – 23. Juli 2017   Sightseeing in Helsinki

Vom Hafen Katajanokka ist es nur 5 Minuten zu Fuß bis zum Marktplatz, auf dem täglich von 6.30 Uhr bis 18:00 Uhr die Marktstände öffnen. Direkt gegenüber liegt die Residenz des Premierministers. Entlang der Esplanadi, einer großzügig angelegten Prachtstraße mit parkähnlichem Grünstreifen in der Mitte, reiht sich ein monumentales Gebäude, teilweise im klassizistischen Stil, teilweise Jugendstil an das nächste. Viele davon beherbergen Geschäfte der kannten Nobelmarken, jedoch auch Hotels und Restaurants. Eines davon ist das Kemp, eines der ersten Häuser am Platze. Automatisch gelangt man zum Kaufhaus „Stockheim“, größtes Kaufhaus der Stadt, wo es alles zu kaufen gibt, was das Herz begehrt – außer Bootsausrüstung natürlich. Fast automatisch gelangt man über die Mannerheimigatan zum Hauptbahnhof, mit Sicherheit das größte Gebäude im Jugendstil in Helsinki, obwohl gleich nebenan am Bahnhofsplatz ein weiteres monumentales Jugendstilgebäude von besonderer Bedeutung Aufmerksamkeit erregt. Gleich gegenüber das Ateneum Kunstmuseum mit außergewöhnlicher Architektur und Ausmaßen. Auf dem Rückweg zum Hafen hat man einen phantastischen Blick auf die Uspenski-Kathedrale, die sich rühmt, die größte orthodoxe Kirche Nordeuropas zu sein. Da geraten der vergleichsweise nüchterne Präsidentenpalast und das Stadtmuseum schon etwas ins Hintertreffen.






Weitere Bilder und Text folgen, wenn wieder eine gut funktionierende WLAN-Verbindung verfügbar ist!!

Freitag, 21. Juli 2017

TIT - Tage in Tallinn

Samstag, 15. Juli – Montag, 18. Juli 2017    Tallinn

Das Gelände rund um den Old City Harbour (Vanasadam) ist vollgestellt mit Buden und Zelten. Einem Schild entnehme ich, dass vom 15. – 18. Juli die Tallinn Marine Days stattfinden. Nachdem ich gestern mehr oder weniger ziellos durch die Altstadt gestromert bin, will ich es heute ein bisschen planvoller angehen. Auf jeden Fall die Stufen zum Turm der St. Olevskirche, um von dort den Blick über die Stadt und die Bucht von Tallinn schweifen zu lassen. Petrus meint es gut, es ist bestes Wetter und nur ein paar wattebauschartige Wölkchen verzieren den ansonsten strahlend blauen Himmel. Der Ausblick aus 60 m Höhe von der rund um den Turm verlaufenden schmalen Plattform entschädigt für den anstrengenden Aufstieg über die 253 zumeist als Wendeltreppe angeordneten und in ihrer Höhe teils recht unterschiedliche Stufen allemal. Während zunächst drangvolle Enge herrscht, wird es nach ein paar Minuten ruhiger und ich habe ausgiebig Zeit und Gelegenheit, den Blick zu genießen und Fotos zu machen. Zu Zelluloidzeiten hätte man sicherlich die Auswahl der Motive deutlich beschränken müssen, aber im Zeitalter der SD-Karte….

Hier noch ein paar Beispiele:


 die neue Stadt

St. Elisabeth und die orthodoxe Kirche auf dem Domberg
Stadtmauer mit zwei Türmen und orthodoxe Kirche 




Domberg mit Dom, orthodoxer Kirche und Residenz

Dächervielfalt
Samstag, 15. Juli – Montag, 18. Juli 2017    Tallinn


Das Gelände rund um den Old City Harbour (Vanasadam) ist vollgestellt mit Buden und Zelten. Einem Schild entnehme ich, dass vom 15. – 18. Juli die Tallinn Marine Days stattfinden. Nachdem ich gestern mehr oder weniger ziellos durch die Altstadt gestromert bin, will ich es heute ein bisschen planvoller angehen. Auf jeden Fall die Stufen zum Turm der St. Olevskirche, um von dort den Blick über die Stadt und die Bucht von Tallinn schweifen zu lassen. Petrus meint es gut, es ist bestes Wetter und nur ein paar wattebauschartige Wölkchen verzieren den ansonsten strahlend blauen Himmel. Der Ausblick aus 60 m Höhe von der rund um den Turm verlaufenden schmalen Plattform entschädigt für den anstrengenden Aufstieg über die 253 zumeist als Wendeltreppe angeordneten und in ihrer Höhe teils recht unterschiedliche Stufen allemal. Während zunächst drangvolle Enge herrscht, wird es nach ein paar Minuten ruhiger und ich habe ausgiebig Zeit und Gelegenheit, den Blick zu genießen und Fotos zu machen. Zu Zelluloidzeiten hätte man sicherlich die Auswahl der Motive deutlich beschränken müssen, aber im Zeitalter der SD-Karte….


Hier noch ein paar Beispiele:
die neue Stadt



St. Elisabeth und die orthodoxe Kirche auf dem Domberg



 Stadtmauer mit zwei Türmen und orthodoxe Kirche

 

 Domberg mit Dom, orthodoxer Kirche und Residenz


Dächervielfalt



Die Kirchturmspitze ragt von der auf 60 m Höhe verlaufenden Aussichtsplattform noch einmal 72 m weiter nach oben (zur Zeit der Erbauung höchstes Gebäude der Welt!!!)
Leider kann ich die Kirche selbst nicht besichtigen, weil dort gerade ein Traugottesdienst stattfindet. Stattdessen folge ich der historischen Stadtmauer mit ihren 7 Türmen, die zur Nordwestseite zeigen,








 wandere durch einen Park, in dem einige Parzellen besonders gestaltet sind,











und erklimme anschließend mal wieder ein paar Stufen zur Residenz, von der Aussichtsterrasse man auch wieder einen Blick über die Stadt und die Tallinnbucht werfen kann


Von dort aus bietet sich eine kurze Besichtigung des Doms natürlich an, der im Inneren mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wappen überrascht.




Auf dem Rückweg zum Boot komme ich noch an den Gildehäusern der St. Knuts- und der St. Michaelsgilde sowie am Tallinner Schwarzhäupterhaus vorbei, das natürlich mit dem Prachtbau aus Riga sowohl in Größe als auch Ausstattung natürlich nicht mithalten kann.

 St. Knuts-Gilde



St. Michaels-Gilde


Nach kurzer Erholungspause bewaffne ich mich mit Einkaufstaschen, denn ich brauche einiges an Nachschub an Lebensmitteln. Der nächstgelegene Rimi-Supermarkt liegt direkt hinter der Rotermanni-Quartier, einer ehemaligen Industriebrache, die durch geschickte Renovierung und Entkernung der Industriekomplexe mit anschließender Umwidmung in Geschäfte (zumeist besondere Designermode), Restaurants sowie moderner, innovativer Architektur zu einem Vorzeigeobjekt geraten ist, wobei allerdings auch noch Teile der Vollendung harren.





Für den nächsten Tag, Sonntag, habe ich mir die Besichtigung des Katharaninenpalastes vorgenommen, der etwas außerhalb im Bezirk Kadriorg liegt. Statt mit der Straßenbahn oder dem Bus zu fahren, kann man die 3 km ja auch per pedes hinter sich bringen und sieht damit auch noch ein bisschen mehr von der Stadt, insbesondere einigen wirklich schönen Häusern, teilweise im Jugenstil, aber auch die Holzhausarchitektur ist bemerkenswert.






Ein wirklich schönes Restaurant, auf dessen Terrasse ich mir einen Kaffee und einen Tallinn Likör genehmige - schmeckt ein bisschen wie Jägermeister