Montag, 18. Juli 2016

Wieder in Kappeln angekommen

Samstag, 16. Juli 2016

Wir wollen früh los, um möglichst viel von unserem verbleibenden Rückweg hinter uns zu bringen. Um 6.15 Uhr legen wir ab und sind froh, dass die gestern noch vor dem Hafen stehende Welle sich weitestgehend beruhigt hat. Zunächst laufen wir mit Fock und Motor Richtung Westen, eine Viertelstunde später kommt das gereffte Großsegel hinzu. Wir müssen durch das Kopperdyb, eine ca. 300 m breite Durchfahrt zwischen den Untiefen zwischen Langeland und dem Smålandsfahrwasser. Wir versuchen, in der Landabdeckung von Fünen bei weniger Welle Richtung Süden voranzukommen. Es wird eine harte Kreuz, bis wir endlich an der Südtonne vor Thurø in den Svendborgsund einbiegen zu können. Vorbei geht es an Troense, jetzt stressfrei mit 6,5 kn, bis wir vor Svendborg die Segel bergen müssen, denn nun geht es durch ein enges Fahrwasser genau gegen den Wind, aber mit mitlaufendem Strom von gut 1 kn. Als das Fahrwasser wieder breiter wird, können wir wieder Segel setzen. Erfreulicherweise können wir jetzt problemlos 260 – 270 ° steuern. Leider zieht es sich immer mehr zu, es setzt Nieselregen ein und die Sicht ist weg. Entfernt hören wir ein seltsames wummern, wie von einem schweren Schiffsdiesel gemischt mit Hubschraubergeräuschen. Und in der Tat: auf dem AIS entdecken wir ein Marinefahrzeug, das wenig später auch aus dem Dunst auftaucht und ziemlich komisch durch die Gegend karjolt. Und dann kommt auch der Hubschrauber in Sicht, der schnell an Höhe verliert, einen beachtlichen Downwash verursacht und zu guter Letzt einen Mann auf das Schiff abwinscht. Übung gelungen!
Wir sind inzwischen vor Björnö angekommen und steuern mit gut 6,5 kn in die immer dichter werdende Suppe. Kurzerhand beschließen wir, noch mal in Dyreborg einzulaufen. Also Großsegel runter und mit reduzierter Fahrt in das enge Fahrwasser Richtung Faborg. Nun nur noch nach Backbord abbiegen und knapp 20  Minuten später liegen wir im inzwischen gut gefüllten Hafenbecken des kleinen schnuckeligen Fischerhafens von Dyreborg. Und zum krönenden Abschluss lässt sich auch die Sonne wieder blicken.

Rundgang durch Dyreborg, Absacker, Koje!

Samstagabendstimmung im Hafen von Dyreborg

Sonntag, 17. Juli 2016

Heute soll es zurückgehen nach Kappeln. Leider ist so gut wie kein Wind – mal wieder ziemlich schlecht dosiert. Unter Motor geht es an Lyö vorbei. Zwischendurch setzen wir mal Segel, mehr oder weniger zum Lüften bzw. Trocknen. Bei 3 kn und Kurs 150 ° ist keine Überlegung nötig. Segel runter und weiter unter Motor bei weiter nachlassendem Wind und glattem Wasser.

Schnapszahl auf unserem Sumlog - Schnaps gibt es aber nicht!

Bereits um 13.00 Uhr laufen wir in Schleimünde ein, eine halbe Stunde später liegen wir im Hafen von Henningsen & Steckmest in der Box.

Nach 25 Tagen an Bord, 20 Segeltagen und 894 sm haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Ziel Gotland erreicht und viele neue Eindrücke gesammelt. Das Wetter hat uns nicht sonderlich verwöhnt, wenngleich das Wetter auch deutlich besser war als in Schleswig-Holstein. Der Rückweg war – nicht völlig unerwartet – bei vorherrschenden Winden aus dem westlichen Sektor natürlich anstrengender und hat uns schon gut gefordert.

Kürzeste Etappe war der letzte Tag mit 28,3 sm von Dyreborg nach Kappeln, die längste mit 82,4 sm von Simrishamn nach Grönhögen/Öland, die aufregendste von Idö nach Kalmar mit 65 sm und neuen Geschwindigkeitsrekorden bei strömendem Regen. 

Freitag, 15. Juli 2016

Ystad bis Omö

Mittwoch, 13. Juli 2016

Ystad – Hesnäs

Nach zwei Hafentagen wegen Starkwind ist frühes Aufstehen angesagt. Planmäßig legen wir um 5:30 Uhr ab. Wie erwartet kaum Wind, insofern Kaffeefahrt unter Motor, Gustav steuert die meiste Zeit. Zwischendurch reicht es mal kurz zum Segeln, aber nach knapp einer Stunde nehmen wir die Lappen wieder runter und motoren auch den Rest. Nach 13 Stunden und 68 sm machen wir in dem kleinen Hafen von Hesnäs fest. Hier ist die Welt noch in Ordnung: kein Telefonnetz, kein WLAN, dafür aber einen echten Hafenmeister, der abends um 7 Uhr in alter Tradition an das Vorstag klopft und „Havnepaenge“ abkassiert.


Donnerstag, 14. Juli 2016

Wir mutieren echt noch zu Frühaufstehern. Um 7.45 Uhr legen wir ab, unter Motor geht es durch das Hestehoved Dyb nach Stubbeköbing, wo wir um 9.15 Uhr zum Tanken und Einkaufen anlegen. Zum Glück kommt Wind auf und wir können das nächste Stück segeln. Nach Passieren der beiden Brücken im Grönsund kommt der Wind leider vierkant von vorn. Wir motoren eine Weile, bis uns die Gegenanbolzerei doch so nervt, dass wir wieder die Segel setzen und gegenan kreuzen. Zum Glück schien die Sonne den ganzen Tag. Fast. Leider zieht vor unserem Tagesziel Omø eine pechschwarze Regenfront auf, so dass wir uns mal wieder im vollen Ornat sehen. Gott sei Dank kriegen wir nicht die volle Ladung Regen ab, sondern nur einen leichten Schauer. Bei wieder trockenem Wetter laufen wir nach 48,7 sm um 18:05 Uhr in Omø ein.

Auch hier verbringen wir einen Hafentag, weil der Wetterbericht Recht behält. Wind mit 5 – 6 Bf aus WNW. Eigentlich eine gute Windrichtung für den Heimweg nach Kappeln, aber leider zuviel des Guten. Wenige Boote verlassen den Hafen, kämpfen sich durch die vor dem Hafen stehende Grundsee und stampfen mit heftigen Bewegungen gegenan, kommen teilweise aber auch wieder zurück. In Omø feiern die Fischer Hafenfest, die Boote sind über die Toppen geflaggt. Einige Besatzungsmitglieder haben wohl während der Formationsfahrt ausgiebig getankt und müssen den Special Shuttleservice in Anspruch nehmen.


Dienstag, 12. Juli 2016

Karlskrona bis Ystad


Samstag, 9. Juli 2016


Schon zeitig verlassen wir den Hafen von Karlskrona. Frühstück gibt es nach dem Ablegen unter Maschine gegen 9 Uhr. Wir haben die Wahl: entweder unter Motor durch das Schärenfahrwasser Richtung Westen mit den möglichen Zielen Rönneby, Karlsham oder Åhus. 
Ein letzter Blick auf die Schären
Bei Wind um SW nicht unsere erste Wahl. Wir entscheiden uns, doch durch das Hauptfahrwasser in südliche Richtung zu gehen. Wir versuchen, unter Groß und Arbeitsfock so viel Höhe wie möglich zu laufen. Das Ergebnis ist nicht sonderlich befriedigend: mehr als 220 ° sind nicht drin. Als gegen Mittag der Wind nachlässt und zudem auf WNW dreht, setzen wir erst mal die High Aspect Fock. Die Freude ist allerdings nicht von langer Dauer, der Wind dreht zunehmend auf WSW.
Kurzerhand ändern wir das Tagesziel auf Allinge auf Bornholm und gehen davon aus, am nächsten Tag bei südwestlichem Wind nach Ystad fahren zu können.



Sonntag, 10. Juli 2016

Zum Frühstück gibt es frische Brötchen aus der nahe gelegenen Bäckerei. Unsere Nachbarn wollen los, als wir gerade mit unserem Frühstück beginnen wollen. Also kurz ablegen, dann aber wieder zurück an die Kaimauer. Leider macht der Sonntag seinem Namen recht wenig Ehre. Es regnet und ist grau in grau. In Ölzeug und Stiefeln legen wir ab, setzen draußen das gereffte Groß und Fock. Schon schnell sind wir aus der Landabdeckung und nehmen das Großsegel runter. Allerdings reicht der Wind dann doch nicht aus, um uns nur unter Fock schnell nach Ystad zu bringen. Also wieder Großsegel hoch, HA-Fock runter, Arbeitsfock hoch. Zwischendurch heftige Regenschauern, die sogar die Welle platt drücken. HA-Fock runter, Arbeitsfock hoch. Zwischendurch heftige Regenschauern, die sogar die Welle platt drücken.




Aus der Ferne können wir die schwedische Küste schemenhaft ausmachen, es ist ziemlich diesig.
Der Hafen füllt sich zunehmend, für die beiden nächsten Tage ist ziemlich viel Wind angesagt. Auch deutlich größere Schiffe bleiben im Hafen.

Montag, 11. Juli bis Dienstag, 12. Juli 2016

702 sm liegen hinter uns. Der Wind beschert uns zwei Hafentage in Ystad bei schönem Wetter. Wir bummeln durch das nette Städtchen mit seinen alten Häusern und Gassen, ein paar Einkäufe, im alten alten Café einen Kaffee und ein Eis genießen, Karten schreiben, kommen an „Wallanders“ Lieblingskonditorei vorbei. Relaxprogramm ist angesagt, bevor wir den weiteren Rückweg angehen.
Der Hafen füllt sich zunehmend, für die beiden nächsten Tage ist ziemlich viel Wind angesagt. Auch deutlich größere Schiffe bleiben im Hafen.

Montag, 11. Juli bis Dienstag, 12. Juli 2016

702 sm liegen hinter uns. Der Wind beschert uns zwei Hafentage in Ystad bei schönem Wetter. Wir bummeln durch das nette Städtchen mit seinen alten Häusern und Gassen, ein paar Einkäufe, im alten alten Café einen Kaffee und ein Eis genießen, Karten schreiben, kommen an „Wallanders“ Lieblingskonditorei vorbei. Relaxprogramm ist angesagt, bevor wir den weiteren Rückweg angehen.
R281
Als der Wind immer weiter nachlässt, reffen wir erst mal aus, später wechseln wir wieder auf die HA-Fock und müssen zwischendurch sogar mal die Kolbensegel bemühen. Vor Kaseberga kommt der Wind zujrück, er reicht sogar für diverse Paraglider, die am Steilhang ihre Kreise ziehen. Bix Ystad sind es jetzt noch ca. 10 sm, und nach knapp 2 Stunden laufen wir in den gut gefüllten Gäöstehafen von Ystad ein, bekommen aber immerhin noch einen gescheiten Liegeplatz mit Seitensteg.
De Hafen füllt sich zunehmen, für die beiden nächsten Tage ist ziemlich viel Wind angesagt. Auch deutlich größere Schiffe beiben im Hafen.


Montag, 11. Juli bis Dienstag, 12. Juli 2016

702 sm liegen hinter uns. Der Wind beschert und zwei Hafentage in Ystad bei sdchönem Wetter. Wir bummeln durch das nette Städtchen mit seinen alten Häusern und Gassen, ein paar Einkäufe, im alten Café einen Kaffee und ein Eis genießen, Karten schreiben, kommen auch an Wallanders Lieblingskonditorei vorbei. Relaxprogramm ist angesagt, bevor wir den weiteren Rückweg angehen.





Aus der Ferne können wir die schwedische Küste schemenhaft ausmachen, es ist ziemlich diesig. Als der Wind immer weiter nachlässt, reffen wir erst mal aus, später wechsel wir wieder auf die HA-Fock und müssen zwischendurch sogar mal die Kolbensegel bemühen. Vor Kåseberga kommt der Wind zurück, er reicht sogar für diverse Paraglider, die am Steilhang ihre Kreise ziehen. Bis Ystad sind es jetzt noch ca. 10 sm, und nach knapp 2 Stunden laufen wir in den gut gefüllten Gästehafen von Ystad ein, bekommen aber immerhin noch einen gescheiten Liegeplatz mit Seitensteg.
Aus der Ferne können wir die schwedische Küste schemenhaft ausmachen, es ist ziemlich diesig. Als der Wind immer weiter nachlässt, reffen wir erst mal aus, später wechsel wir wieder auf die HA-Fock und müssen zwischendurch sogar mal die Kolbensegel bemühen. Vor Kåseberga kommt der Wind zurück, er reicht sogar für diverse Paraglider, die am Steilhang ihre Kreise ziehen. Bis Ystad sind es jetzt noch ca. 10 sm, und nach knapp 2 Stunden laufen wir in den gut gefüllten Gästehafen von Ystad ein, bekommen aber immerhin noch einen gescheiten Liegeplatz mit Seitensteg.

Montag, 11. Juli bis Dienstag, 12. Juli 2016

702 sm liegen hinter uns. Der Wind beschert uns zwei Hafentage in Ystad bei schönem Wetter. Wir bummeln durch das nette Städtchen mit seinen alten Häusern und Gassen, ein paar Einkäufe, im alten alten Café einen Kaffee und ein Eis genießen, Karten schreiben, kommen an „Wallanders“ Lieblingskonditorei vorbei. Relaxprogramm ist angesagt, bevor wir den weiteren Rückweg angehen.


Der Hafen füllt sich zunehmend, für die beiden nächsten Tage ist ziemlich viel Wind angesagt. Auch deutlich größere Schiffe bleiben im Hafen.
Aus der Ferne können wir die schwedische Küste schemenhaft ausmachen, es ist ziemlich diesig. Als der Wind immer weiter nachlässt, reffen wir erst mal aus, später wechsel wir wieder auf die HA-Fock und müssen zwischendurch sogar mal die Kolbensegel bemühen. Vor Kåseberga kommt der Wind zurück, er reicht sogar für diverse Paraglider, die am Steilhang ihre Kreise ziehen. Bis Ystad sind es jetzt noch ca. 10 sm, und nach knapp 2 Stunden laufen wir in den gut gefüllten Gästehafen von Ystad ein, bekommen aber immerhin noch einen gescheiten Liegeplatz mit Seitensteg.

Freitag, 8. Juli 2016

Visby bis Karlskrona

Dienstag, 5. Juli 2016


Die Überfahrt von Gotland nach Idö verlief schnell und problemlos. Wir wollten zwar eigentlich nach Byxelkrok auf Öland. Da der Wind aber schneller als erwartet auf Südwest dreht, wäre das eine harte Kreuz von über 80 sm geworden. Wir laufen daher mit einem leichten Schrick in den Schoten Richtung Schärenküste und entschließen uns, statt Västervik den kleinen Inselhafen von Idö anzulaufen.


 Mittwoch, 6. Juli 2016

Für heute ist kräftiger Wind mit 10 – 12 m/sec aus Nordwest, später auf Nord drehend, angesagt. Ideale Bedingungen für einen langen Schlag in den Kalmarsund. Entsprechend früh sind wir auf. Abfahrt ist um 7 Uhr, Frühstück gibt es unterwegs. Es ist zunächst noch so gut wie kein Wind, deshalb fahren wir erst mal unter Maschine, was beim Frühstück unterwegs gar nicht so schlecht ist. Wäre da nur nicht dieser blöde Regen!



Nach dem Frühstück setzen wir schon mal Segel, und schon bald setzt der Wind ein, so dass wir den Motor zum Schweigen bringen können. Fock an Backbord ausgebaumt, Großsegel an Steuerbord, so geht es mit deutlich über 6 kn vorwärts. Als dann der Wind immer weiter zunimmt, zudem mit Böen durchsetzt, die Motivatie auf 9 kn beschleunigen, nehmen wir die Fock runter und reffen das Großsegel. Es brist mächtig weiter auf. Wir surfen auf der Welle, eine sehr konzentrierte Fahrt. Aber auch faszinierend, wenn das Schiff im Surf so stark beschleunigt, dass es die vorauslaufende Welle sogar hochläuft und dabei absolut stabil auf dem Ruder liegt.
853



Nach knapp 10 Stunden und 65 gesegelten Seemeilen geht das Großsegel unmittelbar vor der Hafeneinfahrt von Kalmar runter und wir ergattern einen der letzten freien Liegeplätze vor Heckboje.
Mit einem Rundgang durch die vom letztjährigen Besuch noch vertrauten Straßen beschließen wir den Tag.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Endlich Sonne und wieder guten Wind aus West. Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, Tagesziel ist Kristianopel am Südende des Kalmarsunds. Ein kleiner, schnuckeliger und sehr familiärer Hafen mit wechselvoller Geschichte im Streit zwischen Dänen und Schweden. Ein Großteil der ursprünglichen Befestigungsmauer der ehemaligen Garnisonsstadt der Dänen ist noch gut erhalten und lädt zu einem Rundgang auf der Mauer ein. Auf Empfehlung des Hafenmeisters gönnen wir uns zum Abendessen einen Krabbensalat im Hamnkrog direkt neben dem Hafenbüro.


Abends sehen wir das Fußballspiel Deutschland : Frankreich in einem Zelt des Restaurants am Campingplatz. Der Clou ist: Fernseher ohne Ton (den schwedischen Kommentar hätten wir eh nicht verstanden), dafür aber Trubadurunderhållning (das ist die schwedische Bezeichnung für Livemusik) durch Pia und Peter. Gesang live, Begleitung aus der Konserve, also eigentlich eine bessere Art von Karaoke, da die beiden im übrigen über ausgezeichnete Stimmen verfügten.
Im Gegensatz zu den meisten Gästen, die nach Beendigung des Fußballspiels gingen, blieben wir bis zum Schluss (das ist dann in der Regel 24 Uhr).

Freitag, 8. Juli 2016

Morgens scheint wieder die Sonne, Wind ist prima mit gut 4 Windstärken aus WSW bis SW. Da ab Utklippan an der Südostecke von Schweden mit stärkerem Wind und mächtig Welle zu rechnen ist, planen wir, vor Utlängan in das Schärenfahrwasser nach Karlskrona abzubiegen. Die Kreuz Richtung Süd ist wie erwartet: weiter draußen mächtig viel Welle, daher machen wir mehrere kurze Kreuzschläge, die uns immer wieder in Küstennähe bringen. Das Fahrwasser entlang Senoren ist gut betonnt und muss aufmerksam gefahren werden. Fahrwasserbreite streckenweise 20 m, dicht neben den Tonnen lauern die Granitbrocken. Vieles ist uns zudem noch vom letzten Jahr bekannt, nur dass wir dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung fahren. Zwischen den Schären brist es manchmal kräftig auf, dafür ist aber keine Welle. Kurz vor Erreichen des Stadthafens von Karlskrona nehmen wir die Segel runter und liegen wenige Minuten später an der modernen und komfortablen Steganlage (immerhin mit gut begehbarem Seitensteg).




Montag, 4. Juli 2016

Visby und die Raukar von Gotland

Sonntag, 3. Juli 2016

Heute ist die Besichtigung von Visby angesagt. Wir sind gespannt, wie sich das bei der z. Zt. stattfindenden Politisk Veckan, zu der alle namhaften Politiker Schwedens, diverse Vereinigungen aus dem Bereich Gesundheitswesen, Organisationen aus Handel, Dienstleistung und Industrie sich in Visby ein Stelldichein geben. Allein 3.700 Seminarveranstaltungen, Workshops und Vorträge sind zu bewältigen. Wir haben nicht vo, daran teilzunehmen.
Wir beginnen unseren Rundgang am Nordende der mit 3,4 km längsten noch erhaltenen Stadtmauer Europas, ohne diese jedoch in der Gänze abzulaufen. An der Norra Porten (Nordtor) tauchen wir in die Altstadt ein. Es ist zwar recht betriebsam, aber nicht übervoll. Die Altstadt ist bezaubernd, mit vielen kleinen Gässchen, alten – oft an der Wehrmauer anhaftenden – Häuschen. Die Wehrtürme (immerhin 44 an der Zahl) liegen nicht, wie man etwa vermuten könnte, zur Seeseite, um Gefahren von außen abzuwehren, sondern zum Binnenland, um sich gegen die arme Landbevölkerung abzuschotten und erfolgreich zur Wehr zu setzen.


Zufällig treffen wir auf einen älteren deutschsprachigen Herrn, einen der Bewohner der über 250 Jahre alten Häuser, die zum Schutz gegen die Witterung mit Teer gestrichen wurden. Er machte einen recht fidelen Eindruck und hätte uns sicherlich noch vieles über Visby erzählen können.
Wir setzen unseren Weg entlang der Mauer fort und genießen de Blick auf die drei Türme des Doms St. Maria, die Dächer der vielen alten Häusern und die Ruinen der Kirchen. Man hat den Eindruck, dass kaum eine Stadt so viele Kirchen hatte wie Visby; allerdings wird nur noch im Dom eine Messe gelesen, die anderen bestehen nur noch als Ruinen und werden allerdings gerne für alle möglichen Events genutzt. Besonders eindrucksvoll sind St. Katharina (Karin), St. Hans, Helge And (einzige achteckige Kirche Schwedens) und St. Nicolai.



Ein Besuch im Dom St. Maria gehört natürlich zum Pflichtprogramm mit Anzünden einer Kerze für alle unsere Lieben. Danach brauchen wir erst mal was zum Durstlöschen. Was liegt näher, als uns im Munks Kellaren eine Flasche Wisby Klosteröl von der Gotlands Bryggeri zu genehmigen. Danach geht es weiter über den großen Marktplatz (Stor Torget), vorbei an der mittelalterlichen Apotheke, dem Pakhuskellaren (einem Restaurant, das im Liljehornska Huset untergebracht ist). Nach einem Imbiss in einem wunderschön gelegenen Biergarten wandern wir auf der Seeseite entlang der Stadtmauer zum Botanischen Garten, natürlich nicht, ohne die reizvollen Gässchen mit alten Häusern und phantastischen Rosenstöcken bei bestem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zu genießen. Wir erleben an diesem Nachmittag noch viele schöne Sachen und freuen uns, zurück an Bord ein wenig zu relaxen.


Zum Abend hin zieht es uns nochmals in die Altstadt, beobachten von unserem Platz am Olivenbaum das bunte Treiben und werfen zum Abschluss noch einmal einen Blick von einem besonders schön gelegenen Platz über die Dächer der Altstadt auf die Ostsee.




Visby ist Visby, aber jetzt freuen wir uns auf unseren Ausflug über Land mit dem Mietauto.


Montag, 4. Juli 2016

Rechtzeitiges Aufstehen ist angesagt, denn das Mietauto muss bis 8 Uhr abgeholt sein, weil ab 8 Uhr die Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt wird. Politisk veckan (politische Woche) lässt grüßen
Unser erstes Ziel ist Lickershamn, wo wir die ersten Raukar besichtigen wollen, u.a. die bekannte „Jungfrun“. Auf den Weg dorthin können wir es natürlich nicht sein lassen, den einen oder anderen Stein mit Fossilien, über die man hier permanent läuft, mitzunehmen.


Nicht nur der Anblick ist beeindruckend, sondern auch die Erkenntnis, dass es sich hierbei  um Gebilde aus der Zeit des Silur handelt (vor ca. 416 – 439 Millionen Jahren entstanden), also einem Zeitraum, der grob gerechnet mehr als das 10.000-fache unserer aktuellen Zeitrechnung nach Christus entspricht.

Unser nächstes Ziel ist bereits Fårö, das wir von Fårösund über die kostenlose Fähre zur Insel erreichen. Auch hier gibt es einige beachtliche Raukar zu bestaunen. Die ausgefallenste davon ist der Hund. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.




Die Fahrt dorthin erinnert in vielerlei Hinsicht an Öland: endlos lange Mauern aus Kalkstein, die besonders gestalteten Zäune, auch hier und da mal eine Windmühle. Die Schlichtheit und dennoch geniale Konstruktion dieser Zäune haben uns sehr gut gefallen.




Ein weiteres Beispiel eines anderen Raukar, dem bekannten Frauenkopf



Leider reicht der Platz nicht aus, hier alle bemerkenswerten Raukar abzubilden.

Die Fahrt in den Süden Gotlands gestaltet sich weniger spektakulär. Lange Passagen mit ausgedehnten Wäldern und ab und an einer kleinen Ansiedlung, deren kleine Kirchen uns ob des bereits Gesehenen nicht mehr so sehr begeistern, prägen unsere Fahrt an die Ostseite, die zum Meer hin flach abfällt. Buchten mit Sandstränden prägen natürlich auch die vielfach aus Ferienhäusern besteht. Zum Schluss reizt uns allerdings auch hier noch mal ein Abstecher zu den Folhammaren, einer Raukaransammlung, deren eine herausragende Figur in gewisser Weise an ET erinnert.


Wir beschließen den Tag nach unserem Einkauf in einem riesigen COOP-Markt zur Aufstockung der Lebensmittelbestände mit einem Glas Wein und etwas Käse am Bord.
Morgen ist nach Rückgabe des Mietwagens und Auschecken beim Hamnkontor der zeitige Aufbruch zur Heimreise angesagt. Wir sind gespannt, welche Winde uns hierbei begleiten.



Sonntag, 3. Juli 2016

Geschafft! Visby auf Gotland erreicht!

Von Borgholm bis Visby/Gotland

Da es uns von Borgholm bis Visby in einem Tag mit noch mal ca. 75 sm etwas zu viel ist, müssen wir nicht so rechtzeitig los und können uns die Chevys noch mal von nahem ansehen. Es sind alles Chevrolet Bel Air, allerdings verschiedener Baujahre und Formen – vom Cabrio über den normalen 4-Türer bis zum Station Wagon mit drei Sitzreihen - und meist in einem exzellenten Zustand.



Bei angenehmen 4 Windstärken und die auch noch achterlich ist es mit ausgebaumter Fock gemütliches Segeln durch den Kalmar Sund. Wir passieren Blå Jungfrun und haben es nicht mehr weit, als es dann noch mal kräftig aufbrist auf gut 6 Windstärken. Wir haben die Fock schon unten, laufen aber trotzdem noch mit 7,5 kn auf Byxelkrok zu. Der Hafen von Byxelkrok ist sehr eng. Wir ergattern eine Heckboje und können mit der Ankoralina belegen und mit Hilfe zweier deutscher Segler (rein zufällig aus Missunde an der Schlei) sind die Vorleinen rasch belegt.



Unsere freundlichen Helfer wollen auch weiter nach Gotland, sind sich angesichts der bei Wetteronline angesagten Böen bis 7 Bf. nicht sicher, ob sie es am nächsten Tag wagen wollen. Am nächsten Morgen klappern wir noch mal alle verfügbaren Wetterberichte ab und entschließen uns, gegen 11 Uhr loszufahren. Bis dahin sollten die nach dem sehr detaillierten dänischen Wetterbericht die meisten Böenfelder schon weggezogen sein.

Wir starten mal wieder mit achterlichem Wind und ausgebaumter Arbeitsfock. Nach Umrundung von Ölands Norra Udde ist schon bald ein Reff angesagt, denn wir laufen mit ca. 60 ° am Wind doch mit beträchtlicher Krängung. Je mehr wir aus der Landabdeckung von Öland herauskommen, desto höher läuft auch die Welle auf und erreicht ab und an durchaus knapp 2 m, was uns manchmal auch eine ungewollte Dusche beschert. Motivatie stürmt zumeist mit knapp 7 kn dahin. Öland ist inzwischen außer Sicht, als schon bald voraus die Silhouette von Gotland auftaucht und an Steuerbord in der Ferne die polnische Küste auszumachen ist. Kurz vor der Küste flaut der Wind auf einmal ab. Wir befürchten schon, die letzten Meilen dahindümpeln zu müssen, als der Wind dann kurzerhand um 90 ° dreht und in gleicher Stärke auf einmal aus Nordwest kommt, um dann aber rasch nachzulassen, so dass wir erst mal das Reff rausnehmen. 

Wir sind fasziniert von der Steilküste, die oben quasi glatt abgehobelt ist - mit Ausnahme der Gesteinsformation aus dem geologischen Zeitalter Silur, das früher auch Gotlandium genannt wurde und damit gleichzeitig nach Ansicht der Geologen für die Namensgebung der Insel verantwortlich ist.


Der Rest bis zur Hafeneinfahrt geht schnell. Kurz nach passieren der Hafeneinfahrt kommt uns der Hafenkapitän in seinem Schlauchboot entgegengebraust und lotst uns, nach wir noch wegen des Auslaufens der Expressfähre warten müssen, an einen Liegeplatz im ruhigen Hafenteil des Segelclubs von Visby.

Leider fängt es, nachdem wir uns im ca. 1 km entfernten Hamnkontor angemeldet haben, an zu regnen, so dass aus dem geplanten ersten Rundgang durch die Altstadt von Visby nichts wird. Stattdessen gönnen wir uns in einem der Straßenrestaurants am Hafen ein Glas Wein und eine Kleinigkeit zum Abendessen und können dann bei nachgelassenem Regen wieder an Bord zurück.

Bericht über unseren ersten Tag in Visby und die geplante Inselrundfahrt mit dem Auto folgt!