Sonntag, 5. Juli 2015

Kalmar, Byxelkrok und Schärenfahrwasser

Mittwoch, 1. Juli 2015
                               
Nach dem Frühstück mieten wir uns erst mal ein paar Fahrräder. Wir werden von einem schwedischen jungen Mann, der zu einer deutschen Waldorfschule gegangen war, sehr freundlich auf deutsch angesprochen.
Unsere waren moderner!


Wir radeln zum Schloss von Kalmar, dessen Anblick schon von der Seeseite sehr imposant ist und keineswegs einen wehrhaften Eindruck erweckt, obwohl es im Laufe der Geschichte 24 Belagerungen standgehalten hat. Der Besuch lohnt sich sowohl innen und außen, insbesondere die Holzintarsienarbeiten in den Gemächern des Königs sind außergewöhnlich. Der König muss ein Faible für Holz- und insbesondere Intarsienarbeiten gehabt haben.




Die Rundfahrt mit dem Fahrrad durch Gamla Stan und auch durch modernere Gebiete eröffnete uns Einblicke in die Lebensweise und Wohnverhältnisse der Schweden. Die älteren Holzhäuser entsprechen dem klischeehaften Bild von Bullerbü-Häusern und gefallen uns ausgesprochen gut.
                                         

Im Dom (immerhin Bischofssitz bis 1915) haben es uns das Taufbecken und die daneben stehende Skulptur natürlich besonders angetan.




Donnerstag, 2. Juli 2015

Nach einem sehr lauten und betriebsamen Abend in Kalmar am Ankunftstag sowie städtischer Betriebsamkeit sowie das ultimative frühmorgendliche Erlebnis eines über Bord gegangenen Nachbarn genießen wir nach dem Ablegen die Ruhe auf dem Wasser  und kommen am Ende des Segeltages in dem verträumten, verspielten und irgendwie nicht zu dieser Welt gehörenden Hafen von Byxelkrok im Norden von Öland an.



Nette deutsche und schwedische Bootsnachbarn geben uns wertvollen Tipps. Der schwedische Nachbar rät uns allerdings von einem Besuch von Visby am kommenden Tag ab, da die gesamten schwedischen Politiker sich dort zum alljährlich stattfindenden sommerlichen Symposium treffen. Die Stadt ist also voll und wimmelt von Security-Beauftragten usw. Wir entscheiden uns daher zur Weiterfahrt an die Ostküste und haben uns als Ziel Västervik ausgesucht. Immerhin 29 sm liegen bei Sonne und mäßigem Wind vor uns, an dessen Ende uns mal wieder eine Ansteuerung durch den Schärengürtel bevorsteht;-). Besonders reizvoll ist die Passage der schwedischen Miniaturausgabe des Kanals von Korinth zwischen zwei Inseln mit einer Durchfahrtbreite von 15 m, aber trotzdem einer Wassertiefe von 12 m.





By the way, wir haben jetzt zwei Glas Rotwein und eine Tüte Chips "Svenska Lant Chips" vertilgt. Schmeckt uns beides saugut! Natürlich, nachdem wir vorher gesund zu Abend gegessen haben.

Alles nur Ausrede, hihihi!

Freitag, 3. Juli 2015 

Nachdem wir es am Vortag mit 29 sm sehr gemächlich haben angehen lassen, soll es heute noch mal einen deutlichen Sprung nach Norden gehen. 57 sm sollen am Ende des Tages auf unserem Weg nach Arkösund auf dem Zähler stehen.
U. a. kommt erstmals der Blister zum Einsatz, der erstmals auch als Spinnaker geschotet wird. Leider lässt uns der Wind im Stich, so dass am Ende auch der Blister oder Spinnakerersatz gegen die Kolbensegel getauscht werden muss.

Wind einfangen, wie und wo man nur kann!


Spätabends die Aussicht auf den ersehnten Leuchtturm, der uns den Weg in den Gästhamn von Arkösund weist.




Wochenende in Schweden. Es wimmelt nur so von Motorbooten, Seglern, jungen Leuten mit Jetskis, Jugendlichen in Schlauchbooten (um nicht zu sagen „“Schlauchbootrockern“). Alles ist bei Supersommersonnenwetter auf dem Wasser. Im nahe am Hafen liegenden Hotell Arkösund geht die Post ab. Eine Liveband spielt all unsere alten Hits, angefangen bei Joe Cocker, natürlich ABBA…. Irgendwann war dann Schluss, und wir nahmen auch die Mücken wahr, die unser Boot umschwirrten. Einsatz des Mückenvorhangs war angesagt. Im Hamnkontor wird auch Autan verkauft. „Mycket Mücke!“

Sonntag, 5. Juli 2015


Der Windguru verheißt für heute nichts besonders Gutes: erst Nord, dann über Nordost nach Ost drehen. Leider liegt unser Tagesziel Troså ziemlich genau in Nordost…. Wir versuchen es trotzdem,  geben aber irgendwann entnervt auf und kehren zurück über Arkösund, um anschließend eine wunderschöne seglerisch herausfordernde 7 kn-Fahrt durch die Schären zu machen und erreichen schließlich den kleinen, urigen, schnuckeligen Hafen von Nävekvarn im Bråviken. 
Unser Kurs führt uns entlang der Wochenend- und Sommerhäuser, vorbei an bewohnten und unbewohnten Inseln, Inselchen und Steinbrocken.












2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei,

    schön zu sehen, dass Ihr gut vorankommt. Durch Eure schönen (und regelmäßigen!) Berichte sehen wir, dass es Euch gut geht. Was wollen wir mehr?! Daher: Weiterhin gute Fahrt!! Und ausnahmsweise ergänze ich mal die von mir ansonsten gemiedenen nautischen Platitüden "Handbreit" (wegen der Schären), "Fair Winds" (wegen der Passagen unter Maschine) und "Mast- und Schotbruch" (kann man immer gebrauchen... im übertragenen Sinne, versteht sich).

    Liebe Grüße
    Lisa, Ole und Jens

    AntwortenLöschen
  2. Können uns dem nur anschließen. Es macht Riesenspaß, auf diese Weise die Reise mit zu verfolgen. Weiter gute können uns dem nur anschließen. Es macht Riesenspaß, auf diese Weise die Reise mit zu verfolgen. Weiter Fahrt und stets genug Wind aus der richtigen Richtung. Jü + Steffi

    AntwortenLöschen