Donnerstag, 30. Juni 2016

Ystad bis Borgholm/Öland


Von Ystad bis Borgholm/Öland in Kürze

Von Ystad gibt es einen relativ kurzen Törn nach Simrishamn, einem guten Ausgangspunkt für die Überquerung der Hanöbucht, die in Schweden den Ruf „Biskaya von Schweden“ hat.
Wenig spektakulär ist der Ort, obwohl man versucht hat, die Innenstadt ein wenig aufzuhübschen.
Als nächstes Ziel haben wir uns Kristianopel ausgesucht, ca. 72 sm zu segeln. Insofern sind wir schon zeitig unterwegs. Der Wetterbericht verspricht SW 6 – 8 m/sec, was etwa 4 Windstärken ausmacht. Fängt auch alles gut an, aber schon nach einer Stunde ist ein Reff angesagt. Nicht ganz eine weitere Stunde später: Wechsel von High Aspect-Fock auf die kleinere Werkfock. Dazu Regen mit kräftigen Böen. Das positive hieran ist, dass Motivatie fast ständig mit über 7 kn dahinstürmt.
Renate mit "Segler-Burka"
Kostenlose Duschen sind inbegriffen




Nach 8 ½ Stunden erreichen wir Utklippan, eine unbewohnte Insel vor der Küste. Wir widerstehen der Versuchung, hier einzulaufen, wollen doch weiter ins knapp 20 sm entfernte Kristianopel. Nach der Rundung Utklippans können wir ein wenig abfallen. Die See läuft inzwischen recht hoch, einige Wellen erreichen gut 2 m.
Es sind noch 10 sm bis Kristianopel. Die Vorstellung, bei gut 2 m Welle, achterlichem Wind in eine enge, unbekannte Einfahrt mit Grundseen zu steuern, die zudem von Untiefen flankiert wird und bei Ostwind im Hafen kräftiger Schwell steht, sorgt für Unbehagen. Also geht es weiter, noch mal 10 sm extra nach Grönhögen, dem südlichsten Hafen von Öland, der aber luvseitig liegt und bei dem vorherrschenden Südostwind eine unproblematische Ansteuerung bieten sollte.
Ab Ölands Södra Udde (der Südspitze) beruhigt sich die See deutlich, gleichzeitig lässt der Wind nach. Nur noch 5 kn Fahrt? Das geht nicht! Also Reff raus! Den nochmaligen Wechsel auf die größere Fock ersparen wir uns aber. Gott sei Dank! Kurze Zeit später pustet es nochmals kräftig aus Süd. Inzwischen nur noch unter dem ungerefften Groß pflügt Motivatie mit 8,5 kn durch die See.
Geschafft, aber trotzdem stolz auf die seit Simrishamn zurückgelegten 82 sm machen wir mit Hilfe freundlicher Segler im nahezu leeren Hafen von Grönhögen fest.

Trocknung der immer noch nassen Segelhandschuhe von gestern


Heute ging es nicht ganz so zeitig los. Durch den Kalmarsund ging es recht gemütlich mit meist um 6 kn weiter Richtung Nord. Wir passieren Kalmar, genießen den Blick auf das Schloss von Kalmar und sind schon vorbei. Hinter Kalmar wird das Fahrwasser wieder etwas breiter. Mit ausgebaumter Fock ziehen wir an Öland vorbei, stellen fest, dass die königliche Familie noch nicht ihre Sommerresidenz auf Solliden nahe Borgholm bezogen hat und können kurz darauf auch schon in die Ansteuerung von Borgholms beliebtem Gästhamn einbiegen. Mit einem kurzen Rundgang durch Borgholm beschließen wir den Tag und hoffen, dass die sicherlich an die 80 Chevrolet-Oldtimer auch morgen noch da sind.

Burgruine von Borgholm von See aus

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