So, jetzt geht es weiter mit unserer Berichterstattung! Bilder müssen wir nachliefern, weil es hier kein gescheites WLAN gibt und mein Handy als Hot Spot einfach zuviel Datenvolumen frisst,.
Dienstag, 28. Mai 2019
Heute ist das Wetter deutlich
handiger und auch sonniger. 9:35 Uhr legen wir ab und setzen direkt nach der
Hafenausfahrt Segel. Bei WNW mit gut 4
Windstärken geht es zügig durch das direkt an Langeland verlaufende
Fahrwasser nach Norden. Kurz vor Erreichen der Nordtonne fallen wir ab auf ca.
65 Grad, um zwischen Agersö und Omö die Durchfahrt ins Smalands Fahrwasser zu
nehmen. Zuerst jedoch haben wir den Tiefwasserweg vom Großen Belt zu queren,
was bei dem heute recht geringen Schiffsverkehr kein Problem ist.
Problematischer gestaltet sich nach der Durchfahrt zwischen den beiden Inseln
der Wind, der leider stark schwächelt. Obwohl wir schon vorher von der
Arbeitsfock auf die High Aspect Fock gewechselt haben, reicht die Fahrt nicht aus.
Hier muss der japanische Wind namens Yanmar mal wieder zu Hilfe kommen.
Zwischendurch meinen wir – d.h. ich, der Skipper – mal wieder, dass der Wind
für den Blister –als Spinnaker geschotet – reichen müsste. Aber die Erfahrung
zeigt mal wieder, das das auch nur Einbildung war. Tatsächlich können wir aber,
als wir kurz vor der Storströmbrücke sind, Segel setzen und mit ausgebaumter
Fock tatsächlich zeitweise mit deutlich über 5 kn bis kurz vor Stubbeköbing,
unserem heutigen Tagesziel, segeln.
Leider erweisen sich unsere
Achterleinen beim Anlegen in der doch recht langen Box als zu kurz, um diese
auf Slip nehmen zu können. Bei der Backbordleine gelingt es mir noch, die lose
Part durch die Schlaufe zu ziehen und auf der Klampe zu belegen. Die
Steuerbordleine hängt nur noch nutzlos im Wasser und wird eingeholt. Da der
Wind inzwischen kräftig aufgebrist hat, reicht uns die eine Leine, zumal die
Boxen neben uns nicht belegt sind und es auch nicht stören würde, wenn wir mit
dem Heck in die eine oder andere Richtung rübergedrückt würden.
Ein Spaziergang durch den Ort
und einen für die Größe des Ortes nett angelegten Park
gibt uns nach dem langen Sitzen an Bord noch etwas Bewegung, bevor wir in die
Koje kriechen.
Mittwoch, 29. Mai 2019
Morgens wissen wir noch nicht,
welch ein ereignisreicher Tag uns bevorsteht. Morgens weht es noch kräftig aus
West. Zumindest im Hafen mit den typischen Geräuschen wie dem Pfeifen des Windes
in den Wanten und Stagen und zumindest irgendeinem Loch wird einem immer der
Eindruck vermittelt, es kachelt wie doll. Wir legen um 11:00 Uhr ab und setzen
nach Durchfahrt der betonnten Einfahrtrinne das Großsegel. Da wir das erste
Stück ziemlich platt vor dem Laken fahren, sparen wir uns die dann ohnehin
meist unnütz hin- nd herschlagende Fock und haben dafür eine bessere Sicht auf
das Fahrwasser und die Betonnung, die hinter Harbölle in das Hessehoved Dyb
führt. Nachdem wir die gut betonnte Rinne erreicht haben, setzen wir auch die
Fock dazu und nach kurzer Zeit haben wir das Ende der Rinne und damit die
offene Helm Bugt erreicht.
Wir halten direkt auf die Ecke
von Mön zu, da wir im Gegensatz zu den Vorjahren dieses Jahr Klintholm nicht
anlaufen wollen, sondern direkt um Möns Klingt herumsegeln wollen und danach
Rödvig als Zielhafen des heutigen Tages ansteuern wollen. Möns Klint passieren
wir in einem Abstand von einer knappen halben Meile auf sicherer Wassertiefe
von 6 – 8 m und erfreuen uns wieder einmal an dem faszinierenden Anblick der
unterschiedlich von der Sonne beschienenen Kalkfelsen, die am Dronningestolen
bis auf ca. 130 m aufragen. Übrigens haben diese Kalkfelsen den selben
geologischen Ursprung wie die Kreidefelsen von Rügen und von Dover!
Während wir im Lee der
Kreidefelsen stark drehende und abgeschwächte Winde haben, treffen wir auf ca.
4 Windstärken aus NW, nachdem wir aus der Abdeckung heraus sind. Leider müssten
wir nach Rödvig 335 Grad steuern, als ziemlich genau gegenan. Wir entschließen
uns kurzerhand, stattdessen Skanör auf der schwedischen Seite anzulaufen. Das
sind dann zwar noch mal ca. 5 sm mehr, können aber direkt anliegen.
Gegen 17:00 Uhr nimmt der Wind
ab, so dass wir nicht mehr als 5 kn laufen. Wir wechseln daher auf die High
Aspect Fock mit der Konsequenz, dass der Wind ganz ausbleibt. Quasi, als wenn
Rasmus uns sagen wollte: Wenn ihr meint, ihr müsstet größere Segel setzen, dann
nehme ich euch den Wind halt mal ganz weg! Also mal wieder motoren! Nach einer
knappen Viertelstunde kommt der Wind doch wieder, also Fock wieder hoch. Nach
gut 1 ½ Stunden geht Rasmus dann die Puste endgültig aus. Wind ist alle! Wir
nehmen die Segel runter und packen alles weg, weil es jetzt auch nur noch 7 sm
bis zum Hafen sind. Um 19:40 Uhr lässt die Motorleistung plötzlich nach und nur
wenige Sekunden später erstirbt der Motor. Was ist los? Diesel ist auch alle!
Damit hatte ich überhaupt nicht
gerechnet, war ich doch der Überzeugung, nach der vergleichsweise geringen
Motorlaufzeit seit Saisonbeginnn noch über ausreichenden Tankinhalt zu
verfügen. Aber ich hatte wohl die diversen Stunden, die die Dieselheizung
gelaufen ist, nicht berücksichtigt. Ein Blick in das Schaurohr neben dem
Dieseltank zeigt: hier ist Ebbe!
Was nun? Hilfe rufen? Nein,
kein echter Seenotfall! Im Hafen von Skanör dürfte um diese Uhrzeit wohl auch
niemand mehr zu erreichen sein. Also: wieder hoch mit den Segeln, um mit dem
letzten, jetzt aus Süd kommenden schwachen Wind die letzten 2 ½ sm bis zum
Hafen hinter und zu bringen und im Hafen unter Segel anzulegen.
Wir sprechen die Strategie
genau ab: Wir fahren bis zur Osttonne vor dem Wind, halsen dort, fahren mit
halbem Wind Richtung Westtonne und zweite rote Tonne der betonnten
Hafenansteuerung und hoffen, dass die Fahrt für den kurzen Aufschießer in den
Hafen und bis an irgendeinen festen Punkt , sei es Steg oder Boot oder Pfahl
reicht. Es klappt wie am Schnürchen, der Aufschießer in den Hafen reicht, kurz
nach Backbord abfallen. Ah, da ist eine freie Box, die auch noch an beiden
Seiten Sorgleinen hat – wie für uns gemacht. Das Anlege-manöver klappt bestens.
Es wäre bestimmt ein Video wert gewesen. War aber keiner, der gefilmt hat.
Eigenlich schade:
Erleichtert klaren wir das
Schiff auf, die übliche Abendroutine setzt ein. Hoffen wir, dass wir morgen
hier Diesel bekommen und die Leitungen keinen Dreck oder Wasser angesaugt
haben!
Donnerstag, 30. Mai 2019
Vatertag – und was für einer!
Mit einem Kanister, den ich mir von einem freundlichen Sirius-Segler aus Hamburg
geborgt habe, 27 l Diesel aufgetankt. Dann „nur“ noch die Entlüftungsaktion.
Auch nach einer Stunde pumpen mit der Handpumpe ist kein Tropfen Diesel in
Sicht am Feinfilter. Dank Reinhards Empfehlung, den ich um technischen Rat
angerufen hatte und der Ölabsaugpumpe, die der freundliche Nachbar von der
Comfortina an Backbord zu Hause aus der Garage mitgebracht hat, wird mit nur
drei Hüben ein Vakuum erzeugt, so dass der Diesel problemlos in den Feinfilter
und die Einspritzpumpe strömt. Der Diesel kommt auch sofort blasenfrei, so dass
ich mit der kleinen Handpumpe eigentlich gar nicht mehr pumpen muss. Der Reihe
nach werden die Entlüftungsschrauben angezogen – fertig. Der Motor springt auch
gleich beim ersten Startversuch an und läuft sauber durch, sowohl im Leerlauf
als auch unter Last. Erleichterung macht sich breit!
Und die Moral von der
Geschicht? Vergesse niemals Diesel nicht!!!
Kopenhagen kann jetzt kommen!
Nachdem es heute in Böen mit gut 30 kn aus Süd geblasen hat, ist für morgen
wieder ruhigeres Wetter angesagt. Nachlassender Wind aus West bis Nord über
Nordwest und später auch Regen. Klingt mal wieder nach motoren. Aber jetzt
haben wir ja erst mal wieder Diesel, da soll es uns auch Recht sein.
Freitag, 31. Mai 2019
Morgens regnet es – insofern
hat die Wettervorhersage schon mal gestimmt. Noch während des Frühstücks dreht
der anfangs westliche Wind immer weiter nach Nordwest – ziemlich genau die
Richtung, die wir nach Kopenhagen einschlagen wollen. Rein prophylaktisch
schlagen wir die Großsegelpersenning ab, auch wenn wir das Groß eigentlich
nicht setzen wollen. Aber man weiß ja nie! Nach 1 ½ Stunden Motorfahrt
passieren wir den vor dem Windenergiepark stehenden Leuchtturm Flinträndan und
halten jetzt auf das Fahrwasser, das vorbei an Dragör und Kastrup nach
Kopenhagen führt, zu. Zu allem Überfluss haben wir auch noch Gegenstrom, der
später in der Fahrrinne auf bis zu 2 kn ansteigt. Wenigstens steht hier keine
Welle mehr, die uns zusätzlich bremsen könnte, aber von knapp 6 kn Fahrt durchs
Wasser bleiben dann auch nur 4 kn über Grund übrig. Auf Höhe des Flughafens
Kastrup queren wir das Fahrwasser und bekommen von den jetzt in schneller Folge
landenden Flugzeugen zwar nicht gerade den Mast abrasiert, aber einige sind
schon richtig tief, als sie über uns hinweggleiten.
Um 14:00 Uhr haben wir die
Hafeneinfahrt nach Kopenhagen und wir beschließen, erst mal einen Versuch,
einen Liegeplatz im Langeliniehafen zu ergattern, zu starten. Und siehe da: Wir
haben sogar die Auswahl zwischen drei möglichen Plätzen und haben um 14:20 Uhr
die Leinen – nach langer Zeit mal wieder mit Heckboje – fest.
Nachdem das Boot versorgt ist und
das – unbenutzte – Großsegel wieder unter der Persenning steckt, wollen wir uns
auf den Weg in die Stadt machen. Unmittelbar am Hafen ist eine Haltestelle des
Hop-on-hop-off-Buses. Schnell sind wir uns einig. Ein Ticket für zwei Tage – da
sparen wir uns eine Menge Lauferei und kriegen obendrein schon mal einen guten
Überblick. Über Kreuzfahrtterminal, entlang der Nyboder, Marmorkirche und
Schloß Amalienborg erreichen wir die Innenstadt, passieren den z. Zt. leider im
Umbau befindlichen Store Kongetorv, und erreichen schließlich Stadhuset und
Tivoli, das direkt neben dem Hauptbahnhof liegt. So wissen wir auch schon mal
den Weg für Sonntag, wenn Renate leider mit dem Zug von Kopenhagen nach Flensburg
zurückfährt.
Auf dem Weg zurück passieren wir den Nyhavn, dessen eine Seite fast ausschließlich aus Kneipen besteht. Wir entscheiden uns schließlich
für den „Skipperkroen“ und genehmigen uns zum Drink – für Renate Aperol Spritz,
für mich ein Chardonnay – ein einfaches Tellergericht. Nichts besonderes,
einfach nur mal schnell zum Sattwerden. Wir lassen die Atmosphäre noch ein
bisschen bei einem weiteren Glas Wein in einem der vielen anderen Restaurants
am Nyhavn auf uns wirken.
Auf unserem Weg zurück zum Boot
passieren wir das neue Schauspielhaus, genießen den Blick auf die schräg
gegenüberliegende neue Oper und bewundern die schwarze Megayacht „Bristolian“ –
komplett aus Karbon. Ein Stück weiter ein weiteres Exemplar einer Megayacht –
diesmal eine Motoryacht, einfach nur chic (und diese Aussage will bei einem
Segler schon was heißen!).
Samstag, 1. Juni 2019
Nach einem späten Frühstück
geht es an die weitere Erkundung der Stadt. Da wir spät dran sind, kommen wir
gerade rechtzeitig zum Wachwechsel am Schloss Amalienborg. Leider ist vor
lauter Menschen kaum etwas zu sehen. Die 4 Kreuzfahrtschiffe, die am Kreuzfahrtterminal
liegen, lassen grüßen. Auch an der Marmorkirche herrscht Andrang, so dass wir
die Besichtigung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Bei unserem Marsch
in die City passieren wir hinter dem Nyhaven, wo eine Polizeiblaskapelle
spielt, den im Umbau befindlichen Kongens Nytorv, an dem direkt schräg
gegenüber dem Königlichen Theater das Magasin du Nord seinen Sitz hat. Da ich
Dussel vergessen habe, das Ladekabel für die Digitalkamera einzustecken, wollen
wir dort mal nach einem Ladekabel/-gerät schauen. Aber leider Fehlanzeige. Auch
beim Elgiganten werden wir nicht fündig. Ohne Kamera wäre der Törn aber nur
halb so gut. Um es vorweg zu nehmen, bei einem Fotoladen werden wir fündig und
ergattern ein Universal-Ladegerät, mit dem man sogar AA- und AAA-Akkus laden
kann.
In der Fußgängerzone, der
Ströget, reiht sich natürlich ein Geschäft ans andere. Neben den bekannten
Ketten fanden wir insbesondere am Amagertorv den Laden von Georg Jensen (Danish
Design) besonders ansprechend, ähnlich aber auch das Wohnkaufhaus „Illum“ mit
einem ausgefallenen und hochwertigen Sortiment.
Auf der Ströget fällt uns u.a. eine
alte Kirche auf, die man jedoch wohl inzwischen zweckentfremdet hat. Wir buchen
einen Tisch für heute Abend im Restaurant „Maven“, das in der ehemaligen
Sakristei untergebracht ist.
Wir wollen aber noch weiter zum
Rathaus, das mit seinem Turm dem Rathaus in Siena nachempfunden ist. Dort soll
eine sehenswerte astronomische Uhr zu besichtigen sein, die u.a. auch die
nächsten Sonnenfinsternis anzeigen soll. Leider ist das Rathaus geschlossen,
von einer Turmbesichtigung ist auch nichts zu finden. Wir ruhen uns eine Weile
auf den Bänken im Garten des Rathauses aus, wo eine wohltuende Ruhe herrscht
und vom Trubel der Stadt wenig zu verspüren ist.
Wir stellen feste, dass wir
beide vom Trubel der Stadt erst mal genug haben und ollen nur noch zurück an
Bord. Auf dem Rückweg passieren wir am Hafen noch mal die „Bristolian“ und sind
am Ende aber froh, wieder am Schiff zu sein.
Nach einer Erholungspause, während der uns ein Schwanenpaar mit seinem ganz kleinen jungen besucht, wird es schon wieder Zeit, zum Restaurant aufzubrechen, it dieses doch wieder mal einen Fußmarsch von gut einer halben Stunde entfernt.
Wir genießen ein nicht ganz billiges 3-Gänge-Menu, unterhalten und zwischendurch mit unseren Tischnachbarn zur rechten aus den Niederlanden, zur linken aus Frankreich bzw. der französischen Schweiz und stellen wieder mal fest, wie toll doch letztlich diese Einrichtung, die sich Europa nennt, doch ist.
Sonntag, 2. Juni 2019
Leider muss Renate heute schon wieder nach Hause. Der Weg zum Bahnhof nimmt wohl eine gute Dreiviertelstunde in Anspruch. Auf Gleis 7, wo Renates Zug eigentlich abfahren soll, angekommen, stellen wir auf der Anzeige fest, dass der wohl heute mal auf Gleis 5 einfährt. Also schnell rüber, und als wir ankommen, läuft er auch schon ein. Wir erkundigen uns sicherheitshalber nochmals bei der Zugbegleiterin, ob diese auch der IC 52749 ist, der in Kolding hält, erhalten die Bestätigung und schon ist auch Zeit zum einsteigen.
Nach wenigen Minuten fährt er dann auch ab, ein letztes Winken, und schon bin ich allein - erst mal ein seltsames Gefühl.
Ich setze dann die Stadtbesichtigung fort, passiere Christiansborg Slot und die uralte Börse mit seinem seltsamen Turm und wechsele über die neue Fußgänger- und Fahrradbrücke auf die andere Seite, schlendere am Christianshavn entlang, wo neben diversen Gastliegern auch etliche "Pflegefälle" ihr Dasein fristen. Die Vor Frue Kirke ist jetzt auch nicht mehr weit entfernt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine Besteigung des gewendelten Turmes erspare ich mir in Anbetracht der Warteschlange.
Nach einem Kaffee und einem typschen "Danish Pastry" setze ich meine Wanderung zur neuen Oper fort. Meine Hoffnung, zumindest mich im Foyer ein wenig umsehen zu können, wird enttäuscht, da gleich eine Opernaufführung los geht. Schade, das Bauwerk ist schon imposant, wenngleich der Vergleich des beleidigten Architekten, der die vom Sponsor Möller-Maersk durchgesetzten Lamellen nicht besonders toll fand und das ganze schließlich als "Kühlergrill" bezeichnete, nicht so furchtbar weit her geholt ist.
Der Bau ist trotzdem
beeindruckend.
Ich setze meinen Weg
noch ein Stück weiter fort in der Hoffnung, die Rückfahrt auf die andere Seite
mit dem Havbuss machen zu können. Leider habe ich hier die Rechnung ohne den
Wirt gemacht. Während man wirklich überall mit Karte bezahlen konnte und ich
demzufolge noch gar keine dänischen Kronen im Portemonnaie habe, ist dort entweder
nur Barzahlung oder Zahlung mit der CPH—Card oder einer vergleichbaren
Fahrkarte möglich. Also dann doch wieder per pedes, was eine knappe weitere
Stunde und einen Satz heiße Füße kostet. Mein Bedarf an Wandern ist für heute
auf jeden Fall mehr als gedeckt. Den Rest des Abends verbringe ich an Bord!
Montag, 3. Juni 2019
Ich will es jetz mal
kurz machen: Heute die Marmorkirche besichtigt, von dort zum Rosenborg Slottet,
wo ich mit der Besichtigung des Schlosses und der Schatzkammer mit den
Kronjuwelen knappe 3 Stunde verbringe. Es ist wirklich faszinierend, welche
Reichtümer und Kostbarkeiten hier zu sehen sind. Man kann es einfach nicht
alles erfassen.
In der Stadt
durchkreuze ich eine bisher noch nicht gesehenen Bereich und gelange so zum
runden Turm, wo bereits im Jahrhundert ein Planetarium errichtet wurde. Damit
die schweren Geräte überhaupt nach oben zu bekommen waren, hat dieser Turm kein
Treppenhaus, sondern eine schräge Ebene, die sich in 7 ½ Windungen um den
hohlen Kern nach oben wendelt. Von der Plattform hat man eine gute Aussicht
über die gesamte Stadt, den Hafen und die vorgelagerten Gewässer.
Am Amagertorv gibt es
noch mal einen Kaffee mit einem Wiener Bröd, bevor es mich wieder in den Hafen
zieht. Dort wartet noch eine besondere Aufgabe auf mich: die Wäsche!
Zwei
Waschmaschinengänge und zwei Trocknergänge, die sich nochmals etwas länger
hinziehen, ist die Wäsche wieder sauber und weitestgehend auch trocken. Einige
Stücke müssen aber noch mal auf die Leine. Leider nieselt es immer wieder mal. Also
wird im Bootsinneren getrocknet, und damit es nicht so feucht wird, muss der
Heizlüfter ran!
Dienstag, 4 Juni 2019
Eigentlich sollte es
heute weitergehen Richtung Norden. Bei Null Wind aber nicht wirklich prickelnd.
Wieder min. 20 sm mit Maschine? Nein!!!
Also doch noch mal
über das Kastell die Nyboder begutachten. Und außerdem wollte ich ja auch noch
die E-Scooter ausprobieren. Ein geiles Gerät! App runterladen, Freischaltcode,
den man per SMS bekommt eingeben, QR-Code scannen, aufsteigen, losfahren! Die
Dinger sind verdammt schnell. Nach ein bisschen Eingewöhnen auf glattem Radweg
mal full speed probiert: kann 28 km/h! Und das ganze ohne
Versicherungskennzeichen und sonstigen Klimbim, den man in Deutschland für so
wichtig hält!
Das macht so viel
Spaß, dass ich am frühen Abend noch mal losdüse, bis Christiansborg Slot, Black
Diamond, über die Knippels Bro nach Christianshavn, über die neue Fußgänger-
und Fahrradbrücke zurück, Nyhavn, Schloss Amalienborg zurück zum Hafen!
Dort gibt es an Bord
ein gescheites Abendessen mit einem Steak, Bratkartoffeln, gedünsteten Möhren
mit gerösteten Äpfeln und Zwiebeln und einem Glas Wein natürlich.
Jetzt muss es morgen
nur noch noch gescheiten Wind geben!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen