Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Als allererstes
haben wir uns auf der Terrasse Muusu
direkt am Hafen ein Anlegerbier gegönnt. Wenn wir allerdings erwartet hatten,
dass die Preise ähnlich wären wie in Ventspils: vertan, vertan! Der Hauptstadtzuschlag
hier ist heftig: € 4,50 pro Bier, was isoliert betrachtet sicherlich ok ist.
Unser erster Ausflug am nächsten Morgen führt uns in die
Altstadt, vorbei am Schloss, das als Parlamentsgebäude dient. Nach ein paar
Ecken erreichen wir die drei Gebrüder, ein Ensemble aus drei alten Häusern, von
denen das ganz recht als ältestes Steinhaus von Riga gilt und das
Architekturmuseum beherbergt. Noch ein paar Schritte weiter sind wir schon auf
dem Domplatz mit dem prächtigen Gebäude der Börse, das viele Elemente der
Häuser an der Piazza San Marco in Venedig mit seinem sprichwörtlichen Reichtum
erinnert. Heute ist dort allerdings das Kunstmuseum untergebracht. Zur
Erinnerung an Venedig hat man im Foyer des Kunstmuseums eine in Teile zerlegte
venezianische Gondel vertikal aufgehängt.
Die drei Gebrüder |
Rigaer Dom |
Börse am Domplatz |
Auf dem Weg zu den Gildehäusern sehen wir auch die ersten
prächtigen Jugendstilhäuser, aber auch das Katzenhaus, das von einem lettischen
Kaufmann errichtet wurde. Allerdings wurde sein Gesuch, in die Gilde
aufgenommen zu werden, abschlägig beschieden. Angeblich ließ er aus diesem
Grund auf den beiden Türmen zwei buckelnde Katzen aufstellen, deren Hinterteil
auf die beiden Gildehäuser zeigte. Nach einem von der Gilde angestrengten
Prozess musste er allerdings auf richterliche Anordnung die Katzen umdrehen und
diese den Anblick der Gildehäuser ertragen lassen. Soweit die Geschichte…
Das Katzenhaus - man beachte die Figuren auf den beiden Türmen |
Die beiden gegenüberliegenden Gildehäuser finden wir
persönlich neben all den anderen sehenswürdigen Bauten gar nicht mehr so
interessant.
Auf dem Domplatz genehmigen wir uns einen Salat mit Rigaer Sprotten,
eine der hiesigen Spezialitäten. Dazu natürlich ein Bier (Mezpils, wobei der
Wortteil „pils“ nichts mit Pils zu tun hat, sondern Schloss bedeutet).
Am Rathausplatz bewundern wir das Schwarzhäupterhaus, früher
Versammlungs- und Vergnügungsstätte unverheirateter Kaufleute, die in Bremen im
übrigen ihr Pendant hat. Das erklärt auch die Rolandsstatue auf dem
Rathausplatz und die moderne Version der Bronzestatue der Bremer
Stadtmusikanten.
Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz |
Um die Ecke liegt die Kirche St. Peter, die mit ihrem 123 m
hohen Kirchturm alle anderen Gebäude der Stadt überragt. Da dort gerade ein Gottesdienst
stattfindet, können wir sie leider nicht von innen besichtigen. Stattdessen
lassen wir uns zu einer Stadtrundfahrt in einem zum Open-top-Bus umgebauten
Standardlinienbus der Marke MAN animieren. Die Tour führt zu allen außerhalb
der Altstadt liegenden Sehenswürdigkeiten. Während der Tour erfährt man nicht
nur das wichtigste zu den einzelnen Punkten, sondern lernt auch einiges über
die Geschichte Rigas und Lettlands.
Das wars erst mal wieder für heute. Die weiteren ca. 799 Jugenstilhäuser in Riga wollen wir euch denn doch nicht antun!
Das Baltikum ist ja wirklich einen Besuch wert.
AntwortenLöschenNur eisenbahntechnisch habt Ihr noch nichts berichtet, obwohl die Hauptbahnhöfe meines Wissens auch imposant sind. Immerhin fährt sie alte Tram dort noch. ;-)
Gruß
Jürgen
... und das erste Bild mit dem Anlegerbier...
AntwortenLöschenHatten wir das nicht am 26. Juni auch schon einmal??
Ich glaube ja, da oben gibt's gar kein Bier mehr!! ;-)