Auf dem Weg zum Supermarkt kommen wir an der orthodoxen
Basilika vorbei. Nachdem wir in Ventspils keine Gelegenheit hatten, die
orthodoxe Kirche von innen zu besichtigen, nehmen wir die Gelegenheit gerne
wahr, dies hier nachzuholen. Ein völlig anderer Stil, bunt, mit vielen Ikonen,
wie man sie sich klischeehaft so vorstellt. Ich trau mich nicht, Bilder zu
machen, um die offensichtliche Andacht der dort Betenden nicht zu stören.
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Orthodoxe Kirche in Riga - die größte im Baltikum |
Die Nacht von Freitag auf Samstag wird der Hammer. Hatten
wir anfangs noch gedacht, die Lärmbelästigung durch die in unmittelbarer Nähe
des Jachthafens Andrejosta ist nicht so schlimm, sahen wir uns doch arg
getäuscht. Ab 1 Uhr nimmt die Lautstärke deutlich und unaufhaltsam zu. An
Schlaf ist nicht mehr zu denken. Erst gegen 6 Uhr kehrt Ruhe ein und wir finden
noch ein paar Stunden Schlaf. Das wollen und werden wir uns nicht noch mal antun.
Wir verholen auf die andere Seite der Daugava in den Pilsetas Jaht Club,
nachdem wir vorher noch den Wassertank gefüllt haben und auch Diesel gebunkert
haben. Dort drüben sind die Steganlagen verglichen mit Andrejosta in einem
Toppzustand. Breite Stege und großzügig bemessene Seitenstege. Die im
Andrejosta bereits bezahlte nächste Nacht wird angerechnet, da beide Häfen von
Andrejosta gemanagt werden.
Der Hafen gehört zur Insel Kippsala, die heute mit zu den
nobelsten Wohngegenden Rigas , gehört und eine bemerkenswerte Holzarchitektur
aufweist. Eine der Fabriken ist inzwischen in Wohnraum umgebaut worden und
weist einen entsprechenden Charme auf. Auch hier ist die volle Bandbreite, was
Häuser angeht, zu sehen. Verfallende
Holzbauten, total moderne Gebäude in Holzbauweise aber auch gleichzeitig sehr schön
in Schuss gebrachte Holzbauten, teils mit modernen Elementen kombiniert.
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Hier muss noch viel investiert werden! |
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Ein Neubau - mutet schon fast zu futuristisch an! |
Der nächste Tag beginnt trüb, hält uns aber nicht von einem
Marsch über die Brücke in die Innenstadt ab. Rein zufällig passieren wir die
Haltestelle der Retro-Straßenbahn, die nur sonntags verkehrt, als es zu regnen
beginnt. Kurz entschlossen steigen wir ein, zahlen pro Person € 2,00 und
genießen die Fahrt in Richtung Mezaparks, einer bewaldeten Gegend, in die
bereits im letzten Jahrhundert betuchte Rigenser gezogen sind, als es in der
Stadt zu eng und zu laut wurde. Aktuell wird dort sogar wieder ein Neubaugebiet
erschlossen, weil die Nachfrage nach Wohngrundstücken anderweitig wohl nicht
befriedigt werden kann. Am Zoo ist Endstation, aber wir bleiben einfach sitzen
und machen den Weg (ohne erneut eine Fahrkarte kaufen zu müssen!) wieder
zurück.
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Retro-Straßenbahn Baujahr 1901
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Sieht alles sehr original aus! Holzklasse - aber Gardinen! |
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Hier hat dann die moderne Technik auch schon Einzug gehalten |
Hierbei kommen wir u. a. an der Schokoladenfabrik Laina nebst –museum
vorbei, fahren auch über die Mieraiela, eine Straße, die sich nach einer Zeit
der Vernachlässigung angeblich zu einem hippsten Viertel in europäischen Metropolen
gemausert hat.
Heute, Montag, 3. Juli, machen wir uns mal schlau, wo denn
der Bus zum Flughafen abfährt. Renate wird am 4. Juli erst mal nach Hamburg
fliegen, weil sie ja in den nächsten Tagen Oma werden wird und dann natürlich
auch vor Ort sein will. Nach längeren Überlegungen fliegt sie allein, um
zeitlich nicht unter Druck zu geraten. Ich selbst bleibe auf dem Boot, setze
den Törn weiter Richtung Norden fort, und wenn alles klappt, setzen wir den
Törn gemeinsam weiter fort.
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