Dienstag, 19. Juli 2017
So schön Tallinn auch ist, und neben Riga eine der
interessantes Städt für mich ist, aber es zieht mich natürlich wieder raus auf
die See. Eigentlich gestern schon, aber bei Regenwetter, schlechter Sicht und
zu erwartenden 28 kn im Inselgewirr vor Helsinki? Da hab ich die Abfahrt dann
doch noch mal verschoben.
Für heute sieht der Wetterbericht sehr gut aus: Sonne pur,
Wind aus Südwest bis West, 16 kn, in Böen auch schon mal 24 kn, das passt! Ein
kurzer Anruf bei Harbour Control: in fünf Minuten kann es losgehen! Als ich um
09:50 Uhr die Leinen löse, ist die Ampel (das gibt es hier tatsächlich!) schon
grün. Bei dem regen Fährverkehr wird das Ein- und Auslaufen in und aus dem Old
City Harbour per Ampel geregelt. 20 Minuten später stehen die Segel, wobei
anfangs noch die Abdeckung gut zu spüren ist. Die Überfahrt nach Helsinki ist
wirklich nicht schwer. Neben der guten Betonnung und in regelmäßigen Abständen
auftauchende Leuchttürme braucht man eigentlich nur den Kurs der Fähren
verfolgen, die im Abstand von einer halben Stunde auftauchen: Viking Lines,
Viking Express, Tallink Shuttle, Silja Line…
Viking Express habe ich während der Überfahrt bestimmt 4 mal
gesehen! Aber die schießt ja auch mit 30,4 kn (!!!) über die See, während sich
die normalen Fähren mit rd. 14 kn begnügen!
Nach einer kurzen Schwächephase mit einer kräftigen
Regenschauer um 15:30 Uhr kommt der Wind dankenswerterweise um 16:15 Uhr
zurück. Mit Backstagsbrise geht es durch
die enge Durchfahrt zwischen Suomenlinna und Valisaare, die gerade mal 50 m
breit ist. Für Motivatie sicher kein Problem, aber die großen Fähren gehen hier
auch durch! Ist aber auch kein Problem, selbst 5 m von den Felsen beträgt die
Wassertiefe noch 10 m!
Nach der Durchfahrt werden die Segel in ruhigem Wasser geborgen,
unter Motor geht es durch das gut betonnte Fahrwasser, in dem man sich
allerdings auch mal orientieren muss mit den vielen Inseln und Granitbrocken,
und um 18 Uhr sind die Leinen in der Helsinki Marina Katajanokka fest. Seit
unserer Abfahrt in Kappeln haben wir jetzt ziemlich genau 1.000 sm zurückgelegt!
Jetzt wird es eng! |
20. – 23. Juli 2017
Sightseeing in Helsinki
Vom Hafen Katajanokka ist es nur 5 Minuten zu Fuß bis zum
Marktplatz, auf dem täglich von 6.30 Uhr bis 18:00 Uhr die Marktstände öffnen.
Direkt gegenüber liegt die Residenz des Premierministers. Entlang der
Esplanadi, einer großzügig angelegten Prachtstraße mit parkähnlichem
Grünstreifen in der Mitte, reiht sich ein monumentales Gebäude, teilweise im
klassizistischen Stil, teilweise Jugendstil an das nächste. Viele davon
beherbergen Geschäfte der kannten Nobelmarken, jedoch auch Hotels und
Restaurants. Eines davon ist das Kemp, eines der ersten Häuser am Platze.
Automatisch gelangt man zum Kaufhaus „Stockheim“, größtes Kaufhaus der Stadt,
wo es alles zu kaufen gibt, was das Herz begehrt – außer Bootsausrüstung
natürlich. Fast automatisch gelangt man über die Mannerheimigatan zum
Hauptbahnhof, mit Sicherheit das größte Gebäude im Jugendstil in Helsinki, obwohl
gleich nebenan am Bahnhofsplatz ein weiteres monumentales Jugendstilgebäude von
besonderer Bedeutung Aufmerksamkeit erregt. Gleich gegenüber das Ateneum
Kunstmuseum mit außergewöhnlicher Architektur und Ausmaßen. Auf dem Rückweg zum
Hafen hat man einen phantastischen Blick auf die Uspenski-Kathedrale, die sich
rühmt, die größte orthodoxe Kirche Nordeuropas zu sein. Da geraten der
vergleichsweise nüchterne Präsidentenpalast und das Stadtmuseum schon etwas ins
Hintertreffen.
Weitere Bilder und Text folgen, wenn wieder eine gut funktionierende WLAN-Verbindung verfügbar ist!!
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