Sonntag, 4. Juni 2017

Auf nach Riga!

Donnerstag, 1. Juni 2017

Endlich ist es so weit! Mit einem Tag Verzögerung brechen wir zu unserem Baltikum-Törn auf. Der Wind kommt mit Windstärke 4 aus W. Direkt vor dem Hafen gehen die Segel hoch. Als wir Schleimünde passiert haben, empfängt uns überraschenderweise aus Nord heranlaufende Dünung, die noch vom kräftigen Wind des Vortages kommt. Trotz ausgebaumter Fock ist es eine arge Schaukelei, die wir so bis Fehmarn nicht haben wollen. Also dann doch Kurs Norden um die Nordspitze von Ärö in die dänische Südsee. Vor der Flensburger Förde legt der Wind nochmal zu, ein Reff ist fällig. Als wir die Nordspitze von Ärö gerundet haben und auf einen Backstagskurs abfallen können, wird aber auch gleich wieder ausgerefft.

Leuchtturm auf der Nordspitze von Ärö
Wir entscheiden uns, Drejö im Süden zu passieren und durch das Höjestene Löb in den Svendborgsund zu fahren. Da wir hier noch mal anluven müssen, binden wir vorsorglich wieder ein Reff ein, was sich als ratsam erweist.
Perfekter Stand des neuen Großsegels
So macht Segeln Spass
Im Svendborgsund haben wir mal wieder Gegenstrom, trotzdem haben wir schnell die Brücke passiert und dann wird es auch schon Zeit, die Segel runter zu nehmen. Die ersten 44 sm liegen um 18 Uhr hinter uns.
  
Mit einem Rundgang durch den Ort und einem Burger (nein, nicht der XXL!) im „Hindenburger“ beschließen wir den Abend.

Freitag, 2. Juni 2017

Bei recht schwachem Wind aus südlichen Richtungen motoren wir durch den Svendborgsund und setzen vor Troense versuchsweise Segel. Es läuft eigentlich recht gut, auch auf dem Vormwindkurs entlang Langeland nach Norden. Als wir dann aber nachhaltig die 3 kn nicht mehr schaffen, muss doch der Motor mithelfen. Wir entscheiden uns für die Umrundung der Nordspitze Langelands die kürzere Variante durch das Smörstakke Löb Richtung Lohals zu nehmen. Hier geht es bei halbem Wind mal wieder ohne Motor.
Vor Omö beobachten wir zwei Tümmler, die sich allerdings nicht näher an uns ran trauen. Trotzdem immer wieder ein schönes Schauspiel, sie immer wieder auftauchen zu sehen.
Tümmler vor Omö

Obwohl wir gegen 16 Uhr auf der Höhe von Omö sind und bequem dort rein könnten, entscheiden wir uns, bis Vordingborg durch zu fahren. Grund hierfür ist der für den nächsten Tag angekündigte Ostwind mit Stärke 5. Hiergegen im Smalands Fahrwasser anzukreuzen, macht keine Freude. So hoffen wir, am nächsten Tag bis Klintholm zu kommen, zumal für den Nachmittag auf Südost drehender Wind zu erwarten ist.
Zwischendurch kommt mal etwas Wind auf, was uns zu einem Versuch unter Blister zu segeln, verleitet. Leider reduzieren sich die anfangs gut 5 kn Fahrt viel zu schnell auf 3 kn. Das bringt uns nicht weiter! Also wieder runter mit dem Blister, Kolbensegel an und Gustav (unsere Selbststeueranlage) an die Pinne. Schließlich haben wir noch gut 25 sm vor uns.
Mal wieder ein schöner Sonnenuntergang im Smalands Fahrwasser
Zwischendurch gönnen wir uns im „Ristorante Motivatie“ Insalata Caprese (Tomaten mit Mozzarella di Buffalo) mit einem Glas Weißwein, denn wir haben noch zwei Stunden Fahrtzeit vor uns.

Um kurz vor 22 Uhr passieren wir die Storströmbrücke, die die beiden Inseln Falster und Seeland verbindet. Schließlich machen wir nach der recht komplizierten Ansteuerung von Vordingborg mit einem gewundenen Fahrwasser um diverse Flachs um 22.50 Uhr nach 57 sm im Nordhafen von Vordingborg fest.

Samstag, 3. Juni 2017

Morgens pfeift es ganz gut in den Wanten, die Wellen klatschen unters Heck. Wir lassen uns mit dem Aufstehen und Frühstücken Zeit. Erst kurz nach zwölf fahren wir aus der Box und suchen uns unter Motor den Weg um die Untiefen zum Hauptfahrwasser. Der Wind kommt direkt von vorn. Obwohl der zum Segeln mehr als ausgereicht hätte, lassen wir die Segel unten und fahren unter Motor weiter. Ansonsten wären aus den gut 15 sm im Storström auch mal schnell 30 geworden, und wir wollen ja noch bis Klintholm weiter. Auf der Höhe von Harbölle am Ende des Storström versuchen wir zu segeln, was jedoch bei nachlassendem Wind und starkem Gegenstrom im engen Fahrwasser ziemlich tricky ist, zumal wir auch noch einem entgegenkommenden Frachter ausweichen müssen.
Draußen können wir die Fock wieder setzen, reicht aber bei nachgelassener Brise nicht aus, ums die aus Osten heranrollende Dünung gescheit Fahrt zu machen. Wir wechseln die kleinere Fock II gegen die High Aspect Fock, was schon etwas besser wird. Trotzdem lassen wir die Maschine mit geringer Drehzahl mitlaufen. Erst als es etwas aufbrist, können wir die Kolbensegel zum Schweigen bringen. Endlich läuft es mit knapp 6 kn!





Wie so oft, wenn es so schön läuft, ist der Hafen nicht mehr weit, und man muss die Segel runter nehmen. In Klintholm tanken wir erst mal Diesel, bevor wir uns die Box verholen. Heute „nur“ 33 sm gemacht. Trotzdem: 134 sm in drei Tagen ist auch nicht schlecht!
Zum Abendessen entscheiden wir uns für das Fischbüffet im Restaurant Klintholm: Fisch (besonders lecker: Havkat), Salate, diverse Beilagen, dazu auch Hähnchen, Roastbeef, Fischfrikadellen bis zum Abwinken.


1 Kommentar:

  1. Ich wusste gar nicht, dass Eure "große" Segelreise schon wieder begonnen hat. Wie hoch fahrt Ihr denn dieses Jahr?
    Jedenfalls gute Fahrt, genügend Wind und stets die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel.
    Sind gerade beim Enkelchen in Hamburg.
    LG Jü

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