Donnerstag, 23. Juli 2015
Heute soll
es weitergehen nach Bomarsund. Wir wollen einem für Freitag angesagten Sturm
ausweichen und einen geschützten Naturhafen anlaufen. Wir machen uns bei gutem
Wind auf den Weg, müssen allerdings erst noch die Brücke im Lemströmskanal
passieren, die nur einmal stündlich zur vollen Stunde öffnet. Es ist bereits
13:15 Uhr und noch immer kommen uns Boote entgegen. Sollten wir tatsächlich
Glück haben? Mit „Hebel on the table“ und 6,8 kn sowie Goodwill des
Brückenwärters passieren wir als letztes Boot die Brücke, die unmittelbar
hinter uns zuschwingt. Durch den Lumparn, quasi einem Binnensee, segeln wir bei
schönstem Sonnenschein, passieren danach wieder Granitblöcke auf Armeslänge und
trotzdem 35 m Wassertiefe. Inzwischen hat es mächtig aufgebrist – die dunkle
Wolke von hinten lässt grüßen. Zu allem Überfluss muss jetzt natürlich auch
noch die Seilfähre losfahren und versperrt uns die Weiterfahrt. Also einmal von
vor dem Wind hochluven, Wende, wieder abfallen, als sie am anderen Ufer ist.
Fast zeitgleich öffnet der Himmel seine Schleusen, Gott sei Dank nicht so viel,
so dass die vorsichtshalber bereitgelegten Segeljacken ausreichen. Im strömenden
Regen werden die Segel geborgen, unter Motor tasten wir uns vor nach Bomarsund.
Irgendwie passt der Steg, den wir finden, nicht so recht zu der Beschreibung im
Hafenführer. Egal, uns gefällt es hier ganz gut.
Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei unserem
Steg um den Anleger des Postschiffes, der bereits kurz nach Begründung der
Postroute Stockholm – Turku im Jahre 1636
begründet wurde.
Touristische Attraktion in unmittelbarer Nähe ist eine große
russische Festung, die allerdings im Jahr 1854 von Engländern und Franzosen
eingenommen und zerstört wurde. Die Dimensionen dieser Anlage, in der bis zu
2.500 Menschen lebten, können aus den kreisförmig zu findenden Ruinenstücken abgeleitet
werden.
Freitag, 24. Juli 2015
Gut, dass wir an der Poststation liegen! Renate bekommt auch
ganz viel Geburtstagspost – Mails – SMS – Whatsapp…;-)
Mit Sonnenschein, Beflaggung (allerdings nicht über die
Toppen, dafür reichen die Gastlandflaggen nicht), einem Sektfrühstück mit
Rührei, Lachs und frisch gebackenen Brötchen starten wir in den Tag.
Zu Fuß finden wir über den Campingplatz auch den Weg zum
richtigen Gästhamn von Bomarsund. Beim Klettern über die Granitbrocken, die
unmittelbar an der Steganlage auf eine Höhe von ca. 12 m ansteigen, entdecken wir
die bekannten Blaubären. Mit einiger Mühe haben wir innerhalb kurzer Zeit
ausreichend in einer behelfsmäßigen Tüte gesammelt, die an Bord mit einem
schnell angerührten Teig zu Pfannkuchen nach Aländer Art verarbeitet werden.
Auf dem Rückweg wird so ganz nebenbei noch ein bunter
Geburtstagsblumenstrauß gepflückt. Leben wie in Bullerbü!!!
Nach einer Pause geht es an die Zubereitung des
Geburtstagsmenüs. Premiere für den Cobb-Grill!
Das neuseeländische Lamm macht sich ausgezeichnet auf dem
Grill, dazu gibt es Rosmarinkartoffeln und einen Paprika-Tomaten-Salat – dazu
ein Glas Wein (können auch mehrere gewesen sein) – hmmm, lecker!
Samstag, 25. Juli 2015 bis Montag, 27. Juli 2015
Wir wollen noch ein wenig im Bereich der Alandinseln bleiben und haben als nächstes Ziel Seglinge ausgewählt, das etwas weiter östlich liegt. Da die wenigen Brücken für uns größtenteils nicht passierbar sind, müssen wir einige Inseln umsegeln und so kommen am Ende doch wieder 25 sm zusammen, als wir Seglinge erreichen.
Hier wettern wir ein Tief mit stürmischen Winden ab. Der bisher urigste Hafen: Strom nur aus Kabeltrommeln, für die wir natürlich nicht den passenden Adapter haben, Trockentoilette, Wasser aus einer Pumpe an Land. Dafür ein nettes Hafenmeisterehepaar, frisch geräucherten Fisch, hausgebackene Kanelbulle und Aländer Pfannkuchen und natürlich viel, viel Natur.
Das gibt natürlich viel Zeit zum Planen, Karten und Hafenhandbücher wälzen und Überlegungen, wie es weitergehen soll.
Bevor der Akku vom Rechner jetzt versagt, schnell noch ein Bild hochladen. Bis bald!
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