Montag, 13. Juli 2015

Schaukeln in StockholmBolideBo

Freitag, 10. Juli 2015

Es ist mal wieder bedeckt, ab und zu fällt leichter Regen. Außerdem wollen wir uns in Södertälje das Scania-Museum anschauen. Also bleiben wir noch mal einen Tag liegen.
Der Besuch des Museums ist wirklich lohnenswert. Neben interessanten Exponaten wie z.B. dem Nachbau des ersten PKW in Schweden, dem letzten PKW von Scania, diversen LKW’s aus verschiedenen Epochen bis hin zum 730 kW starken Supertruck beeindrucken ein  Feuerwehrauto mit Allradantrieb und einem Martinshorn, das mittels zwei im Auspuff eingebauter Orgelpfeifen betrieben wird. Außerdem ein Krankenwagen, Bootsmotoren und ein perfekt restaurierter Eisenbahnwaggon mit 2. und 3. Klasse (letztere mit Holzbänken).
 
730 kW-Bolide


 
Abschleppfahrzeug aus den 1970ern




Krankenwagen Bj. 1929


und hier die "umfangreiche" Ausstattung


Feuerwehr mit Allradantrieb und Orgelpfeifen als Martinshorn


Auch der Holzvergaser darf natürlich nicht fehlen


Wahrscheinlich nicht nur für mich überraschend, dass Scania auch mal im Waggonbau aktiv war


Unser Besuch wird abgerundet mit einem Mittagessen in der Scania-Kantine, wo wir für kleines Geld ein durchaus akzeptables Lunchgericht mit Getränken und Kaffee zu uns nehmen. Der Nachmittag vergeht mit Lesen, Einkauf im nahe gelegenen Stadtzentrum.

Samstag, 11. Juli 2014

Heute soll es nach Stockholm gehen. Um 10 Uhr legen wir ab, um um 10:15 Uhr durch die gegenüber vom Hafen liegende Schleuse, die nur einmal stündlich öffnet, einzufahren. Es ist kurz vor 10:15 Uhr, als die an der Schleuse angebrachte Leuchtschrift uns eröffnet, dass sich die Schleusung aufgrund der vorrangigen Schleusung eines Frachters für die Sportboote verzögert. Also erst mal am Wartesteg anlegen und eine Stunde warten. Nach der Schleusung des Frachters, der wirklich fast zentimetergenau in die Schleuse passt, kommt erst mal der Verkehr von Norden. Danach sind wir dran. Wirklich??? Nein!!! Ein weiterer Frachter von Süden kommend wird vorrangig behandelt. Also eine weitere Stunde Wartezeit. Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird 13:30 Uhr, bevor wir in die Schleuse einfahren können.
Auch auf diesen hier mussten wir warten!
Zwar hätte zeitmäßig zwischen Schleusen des zweiten Frachters und dem von Norden kommenden Verkehr problemlos eine Schleusung von Süd nach Nord stattfinden können, aber dafür reichte offenbar die Flexibilität des Schleusenwärters und / oder des Schleusensystems nicht aus. Da wünscht man sich schon mal einen niederländischen Schleusenwärter herbei. Zum Dank dürfen wir vor der nur wenige 100 m hinter der Schleuse liegenden Mälarenbron, auf deren Öffnung wir aufgrund der Durchfahrtshöhe von knapp 14,50 m angewiesen sind, nochmals mindestens eine halbe Stunde warten. Die restliche Fahrt durch den Södertäljekanal verlief dann ungehindert. Nach  Erreichen des Mälaren werden erst mal die Segel gesetzt. Es ist zwar nicht wirklich gescheiter Wind zum Segeln und mit einem Geschwindigkeitskoller ist auch nicht zu rechnen, aber es macht auch einfach Spaß, mal bei glattem Wasser und mäßiger Geschwindigkeit ohne lästiges Motorgeräusch dem Ostausgang des Mälaren zuzustreben. Bei dem immer enger werdenden Fahrwasser gibt es auch viel zu sehen, Natur, herrliche alte Häuser, Felsen.
Einfahrt in den Mälaren


So leben sie halt, die Schweden!


Begegnung der Fähren vor Slagsta
Durch die Warterei an der Schleuse und der Brücke ist es später geworden als geplant und so macht es insofern auch keinen Sinn, noch bis Stockholm weiterzufahren. Wir entscheiden uns für den kleinen gemütlichen Hafen von Slagsta, wo wir hinter der Nök aus Hamburg festmachen.

Sonntag, 12. Juli 2015

Erst mal fahren wir von der Außenmole zum eigentliche Gästesteg, um dort unserer Pflicht und Schuldigkeit nachzukommen. Frühstück gibt es in idyllischer Lage unter den direkt am Ufer. Bei null Wind müssen mal wieder die stählernen Segel ran. Unsere machen zwar auch Qualm, aber mit dem noch mit Kohle betriebenen Ausflugsdampfer können wir nicht konkurrieren.


Vorbei geht es an malerischen Schären mit schnuckeligen Häusern, die jedoch schon bald – je näher wir uns Stockholm nähern – mehrgeschossigen Miethäusern weichen.

  
Vor der Liljeholmsbron müssen wir ca. ½ Stunde warten, Zeit für eine Kaffeepause. Hier machen wir kurze Bekanntschaft mit schwedischen Seglern, denen das Öl im Motor ausgegangen ist. Leider können wir auch nicht aushelfen, bieten aber an, sie durch die Brücke zu schleppen, was sie dankend annehmen, da sie ansonsten vom Wartesteg noch nicht mal an Land gekommen wären.
Danach geht es zügig weiter bis zur Schleuse, wo wir mit 180,00 SKR zur Kasse gebeten werden. Hinter der Schleuse geht es weiter mit Neu-Stockholm; viele moderne mehrgeschossige Wohnhäuser, direkt am Wasser gelegen, teils mit eigenem Anlegeplatz fürs Motorboot.
  
Schließlich öffnet sich auch die letzte Brücke und wir kommen direkt gegenüber von Navishamnen aus, wo wir schnell einen der letzten freien Liegeplätze in Anspruch nehmen. Die zentrale Lage in der Hauptstadt von Schweden fordert ihren Zoll in Form exorbitanter Hafengebühren bei miserabler Ausstattung des Hafens: zwei Toiletten (verdreckt), zwei Duschen (auch nicht besser), Standard 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, WiFi immerhin bis 5 m vom Hamnkontor. Wir trösten uns damit, dass es im benachbarten Wasahamn vermutlich auch nicht besser gewesen wäre bei um 100 Kronen höherer Hafengebühr.
Ein erster Rundgang am Spätnachmittag durch Gamla Stan ist zwar interessant, bringt für uns aber auch die – nicht unerwartete – Erkenntnis, dass wir für den Normal- und Massentourismus mit sich durch die Gassen und Souvenirläden schiebenden Menschen weniger geeignet sind. Auf jeden Fall sind wir froh, unsere drei Grundnahrungsmittel wieder an Bord zu uns nehmen zu können. Selbst der von vielen Seglern als störend beschriebene Schwell im Hafen stört uns nicht im mindesten.

Montag, 13. Juli 2015

Wir freuen uns auf die feierliche Hochzeit von Carl Philip und Sofia Hellqvist – haha, das war genau vor einem Monat!!! Zu spät! Dafür sind die Gebäude neben dem königliche Schloss jetzt eingerüstet, die Ausflugsbusse stehen wie gewohnt auch wieder da….


Wir mieten uns wieder Fahrräder, um die Stadt mal anders kennen zu lernen. Unser erstes Ziel ist das Wasa-Museum. Aber oh Schreck! Menschen aus gefühlt 1.000 Bussen stehen in langen Schlangen vor dem Eingang und begehren Einlass, um die katastrophale Meisterleistung eines mittelalterlichen Schiffbauingenieurs zu bewundern (immerhin sank das Ding nach 1.300 m bereits bei der Jungfernfahrt!!!). Auch wir wollen rein, verschieben das aber auf später. 
Weiter geht es mit dem Rad vorbei an wunderschönen Häusern, durch den Djurgården (ehem. Jagdrevier der Monarchen) bis zu Waldemarsudde, dem Schlösschen von Prins Eugen, der ein Faible für Kunst und Gartenarrangements hatte, entrücken wir dem Großstadtgetriebe. Bei einem Kaffee genießen wir die Aussicht auf den Djurgårdbrunnsviken, einem Binnensee zwischen Mälaren und Saltsjön (dem Ausläufer der Ostsee).
Gartentörchen vom Djurgarden

Sonnenuhr am Palais Waldemarsudde in Djurgarden 
Mit dem Fahrrad machen wir uns weiter auf den Weg zum Insel-Hopping über Skeppsholmen nach Kastellholmen, wo wir von einer Schäre einen wundervollen Ausblick auf den Wasahamnen und Gröna Lunds Tivoli haben. An dieser Stelle gratulieren wir uns nochmals zu dem Entschluss, in den Navishamn zu gehen und dort nicht das Gekreische der Achterbahnfahrer und Nutzer sonstiger spektakulärer Fahrgeschäfte ertragen zu müssen.


Hoch hinaus auf Gröna Lunds Tivoli
Bevor wir unsere Gelüste in den Saluhallen (einem wahren Tempel für Gourmets) stillen, setzen wir unser Inselhopping über Helgeandsholmen und Riddarholmen sowie Gamla Stan in Richtung Östermalm fort. Inzwischen knurrt der Magen beträchtlich, und so sind wir froh, bei Lisa Elmqvist ein vorzügliches Fischgericht serviert zu bekommen. Als wir die Saluhallen verlassen, stellen wir vor Schreck fest, dass uns die Zeit davongelaufen ist und es bis zur Schließung des Wasa-Museums nur noch knapp eine Stunde ist. Also verschieben wir den Besuch des Museums auf später....

Elch in den Saluhallen. Moose, Moose!

2 Kommentare:

  1. Trotz einiger Wetterkapriolen hört sich das ja nach einem sehr schönen Segelurlaub an.
    Und dass Scania Eisenbahnwaggons gebaut hat, war selbst mir neu 😉😉.
    Freue mich schon auf die weitere Berichterstattung.
    LG Jü

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  2. Ok, Emoticons können wohl nicht angezeigt werden.

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