Wunderschönes Segeln bei Windstärke 4 und Windeinfallswinkel 70 Grad macht 7 kn!
Wie die Wikinger sind wir klammheimlich auf den Alands gelandet und in der Ankerbucht von Stora Stegskär den Anker fallen lassen. Sonnig aber trotzdem noch ein bisschen frisch beobachten wir die Anker- und Anlegemanöver anderer Segler. Sehr lehrreich für uns! Werden dann baldmöglichst auch mit dem Bug an die Felsen gehen.
Zwischendurch spinnt unser Echolot mal ein wenig. Hat wohl die gemessenen 184 m nicht wahrhaben wollen. Hat sich dann aber wieder eingekriegt und eingesehen, dass die Ostsee auch mal sehr tief sein kann. Da kriegt man beiWassertiefen unter 10 m schon mal ein wenig Panik!
Am späteren Abend steuert ein weiteres Segelboot von
Nordwest kommend „unsere“ Ankerbucht an und wirft nach einigen Fehlversuchen
ca. 50 m von uns Anker. Ein uriger Spitzgatter unter englischer Flagge mit
einem Einhandsegler, der sich nach längerer Betrachtung und Annäherung an unser
Boot als Einhandseglerin entpuppt. Als sie mit ihrem Ruderbötchen alleine durch
die Gegend schippert und auf Rufnähe herangekommen ist, laden wir sie spontan
zu einem Glas Rotwein ein und sie zögert auch nicht lange zuzusagen.
Wir
erfahren viel von Poppy, die seit 9 Jahren alleine auf dem Boot lebt, alle
Landverbindungen gekappt hat und mit ihrer „Free“ schon im Mittelmeer, in
Frankreich, Belgien, Holland, England und schließlich 2014 bis Haparanda
gesegelt ist. Sie kann uns viel über die Ålands erzählen, hat Tipps für gute
Ankerplätze und freut sich über das unerwartete Abendessen. (Blogadresse: www.vikingway.wordpress.com)
Am späten Vormittag brechen wir auf, um nach Mariehamn zu
segeln. Nachdem wir die Segel oben haben, geht es mit zügigen 6,7 kn durch das
teils recht enge aber ansonsten inzwischen nicht mehr so spektakuläre
Fahrwasser nach Mariehamn, wo wir im Osthafen festmachen.
Bei einem ersten Bummel durch die recht übersichtliche
Innenstadt verlangt unser grummelnder Magen nach Nachschub und so landen wir
kurz entschlossen in einer Pizzeria. Die Pizza ist diesmal wirklich richtig gut
und auch reichhaltig. Dazu genehmigen wir uns ein Lappin Kulta (scheint wohl
die hier populäre Wikingerbiermarke zu sein und ist als gezapftes Bier nur als
großes Bier zu kriegen). Schmeckt aber hervorragend.
Der Regen treibt uns zum Boot zurück; WLAN ist zwar
vorhanden, reicht aber zur Pflege des Blogs nicht aus – immer wieder Programmabbruch.
Mittwoch, 22. Juli 2015
Schnipp, schnapp, Haare ab! Das Ergebnis: eine typisch
aländische Frisur, der Wim Duisenberg-Look ist verschwunden.
Sonnenschein, eine freie Waschmaschine und Trockner
veranlasssen uns, noch einen Tag in Mariehamn zu bleiben. Außerdem wollen wir
uns die Gelegenheit, die hiesige Sehenswürdigkeit im Sjöfartsmuseum, den großen
Viermaster „Pommern“ zu besichtigen, nicht entgehen lassen. Die Ausmaße und der
gute Erhaltungszustand sind absolut beeindruckend. Nicht ganz unerwartet haben
wir Poppy im Hafen getroffen, die uns begleitet und uns fachkundige
Erläuterungen zu alten Großseglern liefert, da ihre Familie auf eine lange
Seefahrertradition zurückblicken kann.
Hallo ihr Zwei!
AntwortenLöschenMit Interesse verfolgen wir eure Route und lebhaften Schilderungen, ihr seit ja schon weit gekommen. Seitdem ich wieder angeheuert habe sind wir in Richtung Süden unterwegs, mit ähnlichen Wetterbedingungen wie ihr sie beschreibt. Heute morgen sind wir gerade noch rechtzeitig vor dem großen Regen in Västervik eingelaufen. Wir wünschen euch noch eine schöne Segelzeit mit vielen Erlebnissen und vielleicht sehen wir uns auf eurer Rückreise nochmal, es grüßen euch herzlich, Ulrike und Hermann von der TRAUMZEIT