Montag, 31. August 2015

Bornholm rund per Auto und per Boot nach Klintholm

Mittwoch, 26. August 2015

Für heute haben wir uns ein Mietauto reserviert. Abholung beim Vermieter auf der „Snellemark“ um 10:00 Uhr. Wir wollen einige der Rundkirchen besichtigen, natürlich die Festung Hammershus, die vielen Runensteine, Felsritzungen, natürlich Hasle, noch mal Allinge, Gudhjem, Balka, Dueodde…..Scheint reichlich viel Programm zu sein für einen Tag, aber erst mal der Reihe nach.

Auf dem Weg zur Knud’s Kirke in Knudsker passieren wir einen Steinbruch, der natürlich zum anhalten auffordert. Gewaltige Granitblöcke werden hier seit dem Mittelalter gesprengt und als Baumaterial exportiert.


Knud’s Kirche ist eine typische kleine Inselkirche, leider keine Rundkirche, aber trotzdem hübsch.

Die erste Rundkirche ist die in Nyker, die auch im Eingangsbereich einen großen Runenstein aus dem 11. Jahrhundert beherbergt.




Der folgende Abstecher nach Hasle ist eher enttäuschend; hier will keine rechte Atmosphäre entstehen, weshalb wir schnell weiterfahren und auf 130 m Höhe die höchstgelegene Kirche mit einem phantastischen mit einem wunderbaren Rundumblick auf die  Ostsee besichtigen.
Mit der Ol’s Kirke besichtigen wir eine weitere Rundkirche, die gleichzeitig Wehrkirche war. Einfach faszinierend, dass das zweite Obergeschoss insgesamt neun Schießscharten beinhaltet.


Wenige Kilometer weiter weist ein Schild auf die „Helsristninger“ hin. Hierbei handelt es sich um Felsritzungen der Wikinger (wir zeigen hier nur die eine), bei der Wissenschaftler rekonstruiert haben, dass die Wikinger hier vor über 1000 Jahren Schiffe gebaut haben und dies auf den viel später freigelegten Felsen dokumentiert haben.
Viele Sachen sind immer noch nicht endgültig erforscht, aber vor allem zeigt dies eins: die Wikinger waren pfiffiger als wir dachten.
Weniger pfiffig waren die Ritter von der Festung Hammershus, der größten Festungsruine Nordeuropas. Bei einem Bierkonsum von durchschnittlich 6 Liter pro Person pro Tag ist es nicht weiter verwunderlich, dass es den Schweden gelungen ist, die Festung zu stürmen und zu besiegen. Einlass erhielten sie wohl durch das so genannte Schwedenloch, einer „undichten“ Stelle im ansonsten 1,5 m dicken Mauerwerk.

Wir könnten hier noch mindestens 20 Fotos platzieren, aber die kann man sich getrost und viel besser auch im Internet ansehen.
Auf unserem Wege  nach Allinge passieren wir den Leuchtturm Hammer Odde auf der Nordwestecke von Bornholm. Natürlich klettern wir hoch und bewundern auch die Fresnel’sche Linse, mit der der Lichtstrahlen der Glühlampe stark gebündelt werden und somit eine besonders hohe Reichweite erzeugt wird.


Was wir anfangs überhaupt nicht auf dem Plan hatten, waren die Helligdoms Klipperne in unmittelbarer Umgebung des Bornholmer Kunstmuseums. Wir wandern natürlich runter und sind hin und weg von der atemberaubenden Felsformation, die fast senkrecht empor steigt und zu allem Überfluss auch noch eine Felsspalte aufweist, die schon den Wikingern Schutz vor den Verfolgern geboten hat.





Gudhjem mit seinen hübschen, kleinen und typisch dänischen Häusern stellt das dänische Kleinstadtidyll schlechthin dar. Außerdem gibt es hier das beste Eis des Urlaubs, was sicherlich nicht daran lag, dass vor der Eisdiele auch noch Filmaufnahmen gemacht wurden.;-)
Unsere Aufnahmefähigkeit ist nahezu erschöpft. Gott sei Dank haben wir noch ein paar Plastiktüten, deren Aufnahmefähigkeit immerhin noch ausreicht, um den superfeinen und weißen Sand von Balka, der sogar für die Befüllung von Sanduhren verwendet wurde, mitzunehmen. Die zweite Tüte muss dann natürlich auch für den Sand von Dueodde herhalten, der hinsichtlich Qualität dem von Balka in nichts nachsteht. Beide werden wohl zuhause als Dekosand dienen.
Faszinierend finden wir die Tatsache, dass der Nordwesten der Insel aus schroffen Felsen besteht, auf der Ostseite mit der Helligdoms Klipperne fortgesetzt wird und im  Süden feinster Sandstrand mit einer Dünenlandschaft vorzufinden ist, die sehr stark an die Dünen der niederländischen Wattenseeinseln, insbesondere Vlieland, erinnert.


Nach Rückgabe des Mietautos zieht es uns zu Gustav’s Café, wo wir uns mit dem superleckeren Gustavsburger und einem Tuborg stärken und damit auch den erlebnisreichen Tag beschließen.

Donnerstag, 27. August 2015

Heute zur Abwechslung mal keine Fotos! Warum? Gegen Mittag brechen wir doch noch auf, um bei Südwestwind den Sprung an die Südküste von Schweden nach Ystad hinter uns zu bringen. Es wird ein heißer Ritt bei gut 5 Windstärken. Arbeitsfock und ein Reff im Großsegel sind angesagt. Bei gut 2 m Welle sind wir mit Segeln, Navigieren, Ausguck halten nach den Fähren von und nach Ystad sowie Frachtern im Tiefwasserweg ausreichend beschäftigt und kommen nicht dazu, ans Fotografieren auch nur zu denken. Außer Positionsdaten in unserem AIS, Tiefenangaben im Echolot und immer neue Speedrekorde (die Spitze liegt bei 8,1 kn) hätten wir auch nicht viel zu bieten gehabt. Nach 6 Stunden und 37,3 sm machen wir unsere Leinen im Gästehafen von Ystad fest, wo wir auch schon vor genau 2 Monaten eingelaufen sind. Inzwischen ist der Hafen leer, die Nachsaison lässt grüßen.

Freitag, 28. August 2015

Ruhetag in Ystad wegen Starkwind.  Mit Peter von der Simply Red, die wir unerwartet am Steg vorfinden, wandern wir durch die Gassen von Ystad, treffen nicht Wallander, auf dessen Spuren wir hätten wandeln können, genießen einen Kaffee in einem schnuckeligen Innenhof, ein Eis – kurzum: wir lassen es uns gut gehen


Samstag, 29. August 2015

Wir wollen weiter, auch wenn der Wind aus West bläst – der Richtung, in die wir wollen. Unser Ziel heißt Gislövsläge, dem Yachthafen der Trelleborg Segelselskap, der zwar nicht sonderlich attraktiv ist, aber ein guter Absprung für die Weiterfahrt durch den Falsterbokanal in den Öresund ist. Dort gilt es zu entscheiden: weiter nach Kopenhagen oder doch Richtung Südwest in den Störstrom und damit weiter Richtung Heimat.
Die Kreuz nach Gislövsläge artet in Arbeit aus. Während wir anfangs noch an ein Reff dachten, flaut der Wind bald ab und nötigt den Skipper, die kleine Werkfock gegen die High Aspect Fock zu tauschen. Bei der ziemlich konfus laufenden Welle eine kleine Herausforderung. Nach vollzogenem Wechsel wird uns dies mit gut 6 kn Fahrt gedankt. Erfreulicherweise dreht der Wind zum richtigen Zeitpunkt auf Südwest, so dass wir am Ende den Hafen sogar gut anliegen können.

Sonntag, 30. August 2015

Es ist so wenig bis gar kein Wind, dass wir nicht einmal die Persenning vom Großsegel und der Fock abnehmen. Motorboot fahren vorbei an Trelleborg und durch den Falsterbokanal ist angesagt. Der Kanal erspart einem einen Umweg von mind. 10 sm um das Falsterborev.
Unser Timing ist sehr gut, genau 5 Minuten vor der Brückenöffnung am Ende des Kanals erreichen wir den Wartebereich. Die Klingeln, die das Schließen des Schlagbaumes und die Öffnung der Klappbrücke signalisieren, ertönen wenig später.


Wir müssen allerdings zunächst noch ein Stück nördlich, um eine Untiefe zu umfahren. Die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet, liegt zum Greifen nah. Wir widerstehen der Versuchung, einfach weiter geradeaus zu fahren und doch noch Kopenhagen anzulaufen. Die Vernunft siegt und wir laufen Skanör an, wo wir uns sehr wohl fühlen, einen kleinen Fahrradausflug nach Skanör und an den Strand mit vielen bunten Strandhäuschen  machen und uns für den Abend beim örtlichen ICA mit einem leckeren Steak versorgen. Grillabend ist angesagt!



Montag, 31. August 2015

Ostwind Stärke 3 – 4! Das schreit nach Kurs West. Raus aus dem Hafen, links rum bis wir etwa den Kreisverkehr des Verkehrstrennungsgebietes vor Falsterbo erreichen, dann in lehrbuchmäßiger Manier das Fahrwasser im rechten Winkel, d.h. mit 270 ° gekreuzt, dann mit Backstagsbrise mit weitem Abstand an Stevns Klint vorbei Richtung Stor Ström.
Zwischendurch kommen uns bei 1,5 m Welle allerdings doch Bedenken, ob wir dass äußerst enge Fahrwasser mit 2 m Wassertiefe und daneben liegenden Untiefen von 1 m wirklich fahren sollten. Kurzentschlossen wird angeluvt und mit etwas Motorhilfe und später von Südost wieder auf östliche Richtungen drehendem Wind können wir Möns Klint problemlos Steuerbord liegen lassen. Über Mön liegt eine Wolkenwand und das gesamte Felsmassiv übt eine mystische Wirkung aus.


Wir kennen Klintholm ja schon von der Hinreise und finden einen Platz in der selben Ecke. Trotz Nachsaison ist der Hafen recht gut gefüllt, zum überwiegenden Teil mit deutschen Seglern, die wie wir auf der Rückreise sind.


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