Sonntag, 9. August 2020

Textnachlieferung

 Upps, da ist mir doch t ein wenig Text verloren gegangen!


Dienstag, 4. August 2020

 

Obwohl ich mit meinem Frühstück für meine Verhältnisse recht schnell und zeitig fertig bin, ist ein Großteil der benachbarten Schiffe schon ausgelaufen. Bei mir wird es dann doch wieder fast zehn Uhr, als ich die Leinen löse und unter Motor die enge Ansteuerungsrinne durchfahre, an deren Ende ich die Segel hochziehe. Der Wind ist ziemlich mau und so wird die Fock schon nach kurzer Zeit wieder geborgen und der Blister gesetzt. Damit erreiche ich zumindest schon mal 5 kn. Der Wind raumt immer mehr auf Südost und so wird der Blister kurzerhand zum Spi umfunktioniert. Damit geht es dann auch eine ganze Zeit ganz gut, bis auf einmal innerhalb einer Minute der Wind weg ist. Also wird der inzwischen nutzlose Spi geborgen, zumal auch vor Kalmar das Fahrwasser immer enger wird und für eventuelle Ausweichmanöver unter Spi kein Platz ist.

Ich ziehe zwar die Fock wieder hoch, stehe aber mehr oder weniger mit schlagenden Segeln auf der Stelle. Der Windex kreiselt wie wild im Masttopp. Es dauert ein wenig bis mir klar wird, dass ich genau unter einer Wolke und dem Zentrum eines Minitiefs liege. Also doch Motor an und ein Stück weiterfahren und nach nicht mal 5 Minuten ist wieder Wind da, jetzt allerdings aus West. Kurz vor Erreichen des engen Fahrwassers kommt ein Frachter von achtern auf. Ein Blick aufs AIS zeigt mir, dass er doppelt so schnell ist wie ich. Nach kurzer überschlägiger Berechnung stelle ich fest, dass er mich genau an der allerengsten Stelle überholen wird. Also einmal auf Gegenkurs gehen, den Frachter passieren lassen und wieder zurück auf den alten Kurs. Das Ganze hat mich gerade mal 10 Minuten gekostet, dem Steuermann des Frachters, der sich mit ein paar Huptönen bedankt, aber sicherlich einiges an Nerven gespart.

Beim passieren der Hafeneinfahrt nach Kalmar bin ich leicht in Versuchung, doch die Segel runterzuholen und in den Hafen einzulaufen. Andererseits ist gerade schöner Wind und Motivatie läuft mit 6 kn Richtung Kalmarsundbrücke. Nein! Es wird weitergesegelt! In der Abdeckung von Kalmar wird es etwas schwächer aber kurz darauf bläst der Wind mit etwa 4 Windstärken und das Wasser ist total glatt, keine Welle! Gegenüber der Halbinsel Skäggenäs liegt Stora Rör, das Wilfried Erdmann so toll fand. Hier rein? Ein Blick in den Hafenführer zeigt aber, dass der Hafen nach Westen hin offen ist und bei dem Westwind jetzt mit ordentlich Schwell im Hafen zu rechnen ist. Also geht es weiter bis Borgholm, dessen Schlosssilhoutte schon seit längerer Zeit erkennbar ist. In der Abend­sonne leuchtet Schloss Solliden wunderschön. Man könnte da ja am nächsten Vormittag auch noch mal hin und nachsehen, ob „Königs“ noch da sind.

Knapp 3 Stunden nach der Brückenpassage fahren wir in den Hafen von Borgholm, wo entgegen der Erfahrung bei früheren Besuchen viele Plätze frei sind.

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