Freitag, 8. Juli 2016

Visby bis Karlskrona

Dienstag, 5. Juli 2016


Die Überfahrt von Gotland nach Idö verlief schnell und problemlos. Wir wollten zwar eigentlich nach Byxelkrok auf Öland. Da der Wind aber schneller als erwartet auf Südwest dreht, wäre das eine harte Kreuz von über 80 sm geworden. Wir laufen daher mit einem leichten Schrick in den Schoten Richtung Schärenküste und entschließen uns, statt Västervik den kleinen Inselhafen von Idö anzulaufen.


 Mittwoch, 6. Juli 2016

Für heute ist kräftiger Wind mit 10 – 12 m/sec aus Nordwest, später auf Nord drehend, angesagt. Ideale Bedingungen für einen langen Schlag in den Kalmarsund. Entsprechend früh sind wir auf. Abfahrt ist um 7 Uhr, Frühstück gibt es unterwegs. Es ist zunächst noch so gut wie kein Wind, deshalb fahren wir erst mal unter Maschine, was beim Frühstück unterwegs gar nicht so schlecht ist. Wäre da nur nicht dieser blöde Regen!



Nach dem Frühstück setzen wir schon mal Segel, und schon bald setzt der Wind ein, so dass wir den Motor zum Schweigen bringen können. Fock an Backbord ausgebaumt, Großsegel an Steuerbord, so geht es mit deutlich über 6 kn vorwärts. Als dann der Wind immer weiter zunimmt, zudem mit Böen durchsetzt, die Motivatie auf 9 kn beschleunigen, nehmen wir die Fock runter und reffen das Großsegel. Es brist mächtig weiter auf. Wir surfen auf der Welle, eine sehr konzentrierte Fahrt. Aber auch faszinierend, wenn das Schiff im Surf so stark beschleunigt, dass es die vorauslaufende Welle sogar hochläuft und dabei absolut stabil auf dem Ruder liegt.
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Nach knapp 10 Stunden und 65 gesegelten Seemeilen geht das Großsegel unmittelbar vor der Hafeneinfahrt von Kalmar runter und wir ergattern einen der letzten freien Liegeplätze vor Heckboje.
Mit einem Rundgang durch die vom letztjährigen Besuch noch vertrauten Straßen beschließen wir den Tag.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Endlich Sonne und wieder guten Wind aus West. Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, Tagesziel ist Kristianopel am Südende des Kalmarsunds. Ein kleiner, schnuckeliger und sehr familiärer Hafen mit wechselvoller Geschichte im Streit zwischen Dänen und Schweden. Ein Großteil der ursprünglichen Befestigungsmauer der ehemaligen Garnisonsstadt der Dänen ist noch gut erhalten und lädt zu einem Rundgang auf der Mauer ein. Auf Empfehlung des Hafenmeisters gönnen wir uns zum Abendessen einen Krabbensalat im Hamnkrog direkt neben dem Hafenbüro.


Abends sehen wir das Fußballspiel Deutschland : Frankreich in einem Zelt des Restaurants am Campingplatz. Der Clou ist: Fernseher ohne Ton (den schwedischen Kommentar hätten wir eh nicht verstanden), dafür aber Trubadurunderhållning (das ist die schwedische Bezeichnung für Livemusik) durch Pia und Peter. Gesang live, Begleitung aus der Konserve, also eigentlich eine bessere Art von Karaoke, da die beiden im übrigen über ausgezeichnete Stimmen verfügten.
Im Gegensatz zu den meisten Gästen, die nach Beendigung des Fußballspiels gingen, blieben wir bis zum Schluss (das ist dann in der Regel 24 Uhr).

Freitag, 8. Juli 2016

Morgens scheint wieder die Sonne, Wind ist prima mit gut 4 Windstärken aus WSW bis SW. Da ab Utklippan an der Südostecke von Schweden mit stärkerem Wind und mächtig Welle zu rechnen ist, planen wir, vor Utlängan in das Schärenfahrwasser nach Karlskrona abzubiegen. Die Kreuz Richtung Süd ist wie erwartet: weiter draußen mächtig viel Welle, daher machen wir mehrere kurze Kreuzschläge, die uns immer wieder in Küstennähe bringen. Das Fahrwasser entlang Senoren ist gut betonnt und muss aufmerksam gefahren werden. Fahrwasserbreite streckenweise 20 m, dicht neben den Tonnen lauern die Granitbrocken. Vieles ist uns zudem noch vom letzten Jahr bekannt, nur dass wir dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung fahren. Zwischen den Schären brist es manchmal kräftig auf, dafür ist aber keine Welle. Kurz vor Erreichen des Stadthafens von Karlskrona nehmen wir die Segel runter und liegen wenige Minuten später an der modernen und komfortablen Steganlage (immerhin mit gut begehbarem Seitensteg).




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