Montag, 27. Juli 2020
Heute will ich zu den nördlich von Bornholm liegenden
Erbseninseln segeln. Es ist zwar nur schwachwindig, aber es sind auch nur 15 sm
zurückzulegen. Der leichte SW-Wind fordert geradezu heraus, gleich den Blister
zu setzen. Trotzdem komme ich kaum mal über die 5 kn-Marke hinaus. Es ist
allerdings auch nur ein kurzes Vergnügen. Der Wind lässt nach und nach schwacher
Brise aus umlaufenden Richtungen geht der Blister runter und die Fock hoch. Als
ein leichter Wind zurückkommt, hat er um 180 Grad gedreht und kommt jetzt aus
Nordost, so dass ich sogar kreuzen muss. Um Schluss kann ich zwar Christiansö
zwar quasi wieder anliegen, aber der Wind ist so mau, dass ich die Segel
runternehme und die letzten zwei Meilen nach Christiansö unter Motor hinter
mich bringe.
Christiansö von der Südseite
Nach dem Anlegen mache ich mich gleich mal auf eine kurze Erkundungstour. Spätestens bei Erreichen eines Plateaus mit gleich 5 alten Kanonen wird klar, dass die aus großen Natursteinen errichteten Mauern nicht dem Hochwasserschutz dienten.
Vielmehr wurden Christiansö und das gleich nebenan und mit einer Fußgängerbrücke verbundene Frederiksö als Bollwerk gegen die übermächtigen Schweden errichtet, nachdem die ungeliebte Festung Hammershus gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Festungsstandort von der dänischen Krone aufgegeben wurde.
Über dem ganzen thront der allgegenwärtige Wach- und Leuchtturm, der immer noch betrieben wird
Man liegt bei südlichen Winden nicht wirklich komfortabel im Kanal, der Christiansö von Frederiksö trennt
Polizei muss es auch hier geben!
Inzwischen dienen die alten Garnisonsgebäude allein zivilen und privaten Zwecken. Es wohnen sogar einige Familien dauerhaft hier. Direkt am Hafen gibt es ein gut besuchtes Restaurant und eine Eisdiele, eine Poststation und auch eine Polizeistation darf nicht fehlen.
Fußgängerbrücke von Frederiksö nach Christiansö - die kann sogar zum Durchlassen von Schiffen gedreht werden - von Hand natürlich!
Während auf Christiansö die Wohnungen zumeist in den alten Kasernengebäuden untergebracht sind, gibt es auf Frederiksö diverse Einzelhäuser und Gärten, in denen die Bewohner ihr Obst, Gemüse und Kartoffeln selbst ziehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen