Start mi achterlichem Wind - hier steht der Blister wenigstens!
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David gegen Goliath - ich finde mich in der Startgruppe der Keelboats extra large wieder |
Langsam schleichen wir uns Richtung Svendborgsundbrücke, mal stehen wir, mal geht es langsam vorwärts. Zu allem Überfluss naht die Äröfähre auch noch von achtern und muss sich ihren Weg durch das Regattafeld bahnen.
Motivatie im Pulk unter der Svendborgsundbrücke
Die ersten 15 sm war Segeln im Stehen angesagt, immer mindestens ein Schiff auf Armlänge entfernt. Nur bloss keine Karambolage, und immer noch aufpassen, dass Fahrt im Schiff bleibt und man nicht allzu arg abgedeckt wird. Für die ersten 20 sm habe ich knapp 10 Stunden gebraucht. Hinter Helnaes ging es dann Richtung Norden und man konnte etwas anluven. Die kritische Durchfahrt bei Middelfart und Fredericia fvoand dann im Morgengrauen statt. Wind gab es immer nur in homöopathischen Dosen. Irgendwie habe ich es geschafft, recht gut an Fredericia vorbei zu kommen. Dafür gab es dann von 12 bis 15.30 Uhr Flaute. Man war schon froh, wenn man überhaupt etwas Fahrt in die richtige Richtung machte. Irgendwann kam dann Wind auf - aus Nordost. Hoch am Wind lief es dann recht gut, Äbelö wurde passiert, danach leichtes Abfallen auf Fynshoved. Inzwischen war es wieder dunkel, die zweite Nacht nahte. Auf dem Tracker sah man immer wieder Boote, die aufgaben und zurückfuhren bzw. den nächsten Hafen ansteuerten. Durchhalten! Du schaffst das! Nach der Rundung von Fynshoved geht erst mal wieder der Blister hoch, wiederum als Spinnaker geschotet. Es ist pechschwarze Nacht, bedeckter Himmel, keine Sterne zu sehen. Ich freue mich über 6 kn Fahrt, immer voll in das schwarze Loch vor mir. Positionslaternen von anderen Mitseglern tauchen auf und verschwinden wieder. Es ist schon ein bisschen unheimlich. Für die Passage der Insel Romsö, die ich überhaupt nicht zu sehen bekomme, und die Durchfahrt der Große Belt-Brücke geht der Blister runter. Danach bei achterlichem Wind Fahrt ohne Blister 3 kn. Also Blister wieder hoch.
Die zweite Nacht war schon herausfordernd. Ich sah kuriose Fischerboote, denen ich meinte, ausweichen zu müssen. Waren wahrscheinlich aber nur Mitsegler. Aber das hat das Gehirn nicht mehr aufgenommen.
Gegen 6 Uhr ging es dann um die Tonne Thurö Rev Richtung Svendborsund. Die ersten beiden Schleifen gingen ganz gut, dafür hatte die nächste es bei gut 2,5 kn Gegenstrom in sich. Gefühlt 5 Anläufe, 2 x Ankern und 1 x 300 m in 2 Minuten Drift rückwärts kam dann endlich der ersehnte Wind, der mich durch die Enge trug. 1 1/4 Stunde für 1 (in Worten: eine!) Seemeile. Der Rest war vergleichweise einfach. Möglichst immer die Innenseite nehmen, Wellenbrecher und Hafeneinfahrt von Svendborg Lystbadehavn als Abweiser vom Strom und dann endlich das erlösende "Tut" vom Zieldurchgang!
Gleich ist es geschafft!
Alle drei Ziele erreicht:
1. Durchhalten und Finishen innerhalb des Zeitlimits
2. nicht letzter werden
3. die andere Winner hinter mir lassen
Aus Keelboats medium mit 133 gemeldeten Booten haben es nur 42 ins Ziel geschafft. Meine Platzierung: 36, also noch 6 hinter mir. Die andere Winner hatte leider aufgegeben.
Insgesamt haben von 425 gemeldeten Schiffen nur 130 finishen können!
Link zur Ergebnisliste: http://www.silverrudder.com/?Result-List
Die beiden Artikel in der Yacht sind auch ganz nett!
http://www.yacht.de/regatta/news/die-entdeckung-der-langsamkeit-nur-130-solisten-kamen-durch/a114043.html
http://www.yacht.de/regatta/news/zeitlupensegeln-im-silverrudder/a114041.html
Weitere schöne Bilder von der Startphase;
Start der Keelboats mini mit den Seascpapes
Im Vordergrund Winner "Slow Motion", im Hintergrund "Motivatie"
Start der Keelboats large aus meiner Position
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