Donnerstag, 1. Juli 2021
Die Fehmarnsundbrücke wird um 19:40 Uhr passiert. Danach geht es etwas gemächlicher zur Sache. Aber jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zur Ansteuerung von Burgtiefe. Nach einem kurzen Schlenker durch den Hafen von Burgstaaken geht es dann doch wieder nach Burgtiefe, wo ich am letzten Steg noch einen freien Platz ergattere.
Freitag, 2. Juli 2021 Ein Wahnsinnsschlag steht mir bevor: Immerhin knapp 9 sm nach Großenbrode. Dort liegen Diethard mit seiner "Planlos" und Matthias mit seiner "Delight", die ich vom Silverrudder kenne. Es gibt keine Argumente, ihnen nicht mal einen Besuch abzustatten. Am FReitagabend kommen Matthias mit seiner Frau Andrea und Sohn Joja schon mal auf ein Glas Wein vorbei. Am Samstag trudeln dann auch Diethard und Meike ein. Abends gibt es im Cockpit von "Motivatie" großes Treffen. Sie haben noch Markus von der "Lufticus" mitgebracht. Die drei Schiffe gehen ab Sonntag für 3 Wochen gemeinsam auf Sommertörn. Eine total lustige Truppe, mit der es Spass macht, die Zeit zu verbringen. Viele Anekdoten vom Silverrudder und auch anderen Erlebnissen machen die Runde, so dass der Abend wie im Fluge vergeht. Der Sonntag bringt nicht viel Wind mit. Für den geplanten Schlag nach Warnemünde wäre mir der zu erwartende Motoranteil zu groß. Also hänge ich noch mal einen Tag dran, genieße den Abend mit gemeinsamem Grillen der jetzt kompletten Crews von Planlos, Delight und Lufticus. Montag, 5. Juli 2021 |
Am Montag, 15:00 Uhr, ist bei der Warnemünder Woche für die
Contender Practice Race. Jens meint, ich hätte sicher ein paar interessierte
Zuschauer-Kandidaten. Bei knapp 40 sm müsste ich da sehr zeitig aufbrechen,
damit das klappt.
In der Tat, 06:55 Uhr heißt es Leinen los. Bei wechselnden
Winden aus SE – S – SW geht es mal anständig, mal ganz langsam – dann kommt
auch schon mal der Yanmar zum Einsatz – Richtung Warnemünde. Kurz vor Erreichen
der Regattabahn Bravo, auf der die Contender unterwegs sind, schläft der Wind
ganz ein. Der Rest ist unter Motor schnell zurückgelegt und quasi zeitgleich
mit den Contendern erreiche ich die Hafeneinfahrt. Im alten Strom ist alles
rappelvoll, aber an der Mittelmole scheint es noch Plätze zu geben. Und
tatsächlich, ich kann direkt neben dem Startschiff anlegen, direkt gegenüber
von Jens „Lott jonn“. Und für die anderen drei Schiffe aus Großenbrode, die
ebenfalls nach Warnemünde wollen, ist auch noch ausreichend Platz. Jens nimmt meine Vorleinen an, machen das Boot klar, und gemeinsam
marschieren wir zum WoMo zu Lisa, Ole und Thea. Jens hat noch etwas
organisatorisches für die Contender Class zu erledigen. In der Zwischenzeit
sind auch Planlos, Delight und Lufticus eingetrudelt und liegen gleich nebenan
in den freien Boxen. Um kurz nach acht machen wir uns auf den Weg zu einem
Burger-Restaurant, wo wir erstaunlich schnell – gefühlt zwei Minuten nachdem
unsere Getränke serviert wurden - die bestellten Burger bekommen und uns
schmecken lassen. Abends sitzen wir noch zusammen auf der Lufticus, einer 38
Fuß großen Ketsch mit Riesencockpit, wo wir alle zusammen Platz finden, während
die „Kids“ sich unten im Salon vergnügen. Es iste schon eine tolle und lustige
Truppe, mit der man jede Menge Spaß bekommt. Allerdings wollen sie am nächsten
Tag weiter nach Kloster auf Hiddensee. Ich denke, ich werde noch einen Tag in
Warnemünde verbringen, bevor ich dann weitersegeln will nach Bornholm. |
Dienstag, 6. Juli 2021
Heute beginnen die Wettfahrten der Contender. Nach dem
Frühstück kommt Jens mit Ole an und fragt, ob ich nicht Lust hätte, mit Ole
rauszufahren und mir die Wettfahrten vom Wasser aus anzusehen. Natürlich,
gerne. Mit Ole verfolge ich die beiden ersten Wettfahrten und u kreisen unter
Motor das Regattafeld. Ole feuert voller Enthusiasmus immer wieder Papa und
natürlich Max an. Später segeln wir nur
unter Fock immer in Lee des Feldes, haben dabei auch immer einen guten Blick
auf das Regattageschehen. Die bei gutem, aber stark drehendem Wind stattfinden.
Nach dem Zieleinlauf der zweiten – und damit auch für heute letzten – Wettfahrt
fahren wir auch Richtung Hafen zurück.
Mittwoch, 7. Juli 2021
Die Windvorhersage ist äußerst mau. Meine Batteriespannung allerdings auch. Nach Rücksprache mit dem Hafenmeister verhole ich mich in eine freie Box auf der gegenüberliegenden Seite, wo es zumindest Strom gibt. Ich schlendere ein wenig durch Warnemünde, gönne mir ein Eis am alten Strom und mache noch ein paar Besorgungen im Edeka-Markt.
Die Wettfahrtleitung verlängert
die Startverschiebung von 13 Uhr auf 15 Uhr, später 16 Uhr und schießt danach
für den Rest des Tages komplett ab. Für
mich auch kein segelbarer Wind, zumal ich in einem Rutsch bis Warnemünde
durchsegeln will. Wind soll erst am Abend aufkommen,
und tatsächlich, ab 17 Uhr regt sich so langsam was.
18 Uhr heißt es dann
wieder Leinen los. Schon kurz hinter der Hafenausfahrt gehen die Segel hoch und
ein leichter Südwind, der etwas achterlicher als querab einfällt, schiebt uns
Richtung Osten. Schon bald wird die Fock gegen den Spinnaker getauscht, der uns
schon mal 5 kn Fahrt beschert. Zwischendurch gibt es mal eine Windpause, in der
die Kolbensegel mal wieder herhalten müssen, aber bereits kurze Zeit später
kommt der Wind zurück. Also hoch mit dem Spi! Erst mit Einsetzen der Dämmerung
wird dieser gegen die Fock getauscht, zum einen wegen der Dunkelheit, zum
anderen kommt der Wind jetzt auch etwas spitzer.
Immer noch begegnen
mir einzelne Teilnehmer der Regatta Bornholm Rund, von denen ich einige auch
als Silverrudder-Teilnehmer kenne.
Die Leuchtfeuer von
Darßer Ort, Dornbusch und Kap Arkona kommen einer nach dem anderen in Sicht und
senden ihre Kennungen. Ab 3 Uhr beginnt langsam schon die Morgendämmerung und
lässt die Schatten der Nacht verblassen. Die Mondsichel mit ihrem schmalen
Streifen zeigt an, dass Neumond nun nicht mehr fern sein kann. Ab 4.40 Uhr
kämpft sich die Morgensonne über den Horizont, um nur wenige Minuten später in
voller Größe die See in ein intensives orangefarbenes Licht zu tauchen. Ein
Schauspiel sondergleichen, das zudem begleitet wird von dem langsam wieder
einsetzenden Leben der Seevögel. Auch Kap Arkona mit der unverwechselbaren
Steilküste wird in ein unwirklich erscheinendes Licht getaucht.
Der Wind hat es die
ganze Nacht gut mit mir gemeint, keine Aussetzer und immer anständig Fahrt im Schiff,
manchmal gar 6,5 kn. Im Laufe des Vormittages verliert er seine Kraft und
schließlich müssen wir die letzten gut 1 ¾ Stunden doch den Motor bemühen. Am
Ende ist es doch 15 Uhr durch, als die Hafeneinfahrt passiert wird. 15:20 Uhr
sind die Leinen im kleinen Hafenbecken im Süden des Haupthafens nach insgesamt
112 sm fest.
Erstaunlicherweise verspüre
ich keine nennenswerte Müdigkeit, klariere das Schiff auf, sogar diverse Pützen
Wasser befreien das Boot vom in Warnemünde – unweit der Abrissbaustelle des
ehemaligen Sporthotels – angesammelten Schmutz.
Den Abend beschließe
ich nach Genuss eines Gustavsburgers im Café Gustav nebst Grimbergen mit einem
kleinen Gin und falle danach aber auch erschöpft in die Koje.
Na, das liest sich doch wie ein sehr gelungener Auftakt zum diesjährigen Törn. Wir hoffen, Du bist von den Starkregen verschont geblieben, die am Samstag auf Rügen niedergegangen sind (obwohl das im Wasser auch fast egal ist). Weiter eine gute Tour, Jürgen und Steffi
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