Mittwoch, 26. August 2020

Von Byxelkrok nach Kalmar

First class sailing Richtung Kalrmar


Faszinierende Wolkenbilder und tolle Sonnenreflektionen lassen mich immer wieder zur Kamera greifen und spiegeln meine eigene Stimmung ziemlich perfekt wieder

Leuchtturm Sillasen kurz vor der Kalmarsundbrücke



 

Dienstag, 25. August 2020

Für heute ist Südwest mit leichter Drehung auf West angesagt, 15 kn, in Böen auch schon mal mehr. Als ich um kurz nach 9 um die Mole an der Hafenausfahrt biege, erschreckt mich ein Patrouillenboot der schwedischen Marine. Zurückfahren? Ich entscheide mich für weiterfahren und der Steuermann hat ein Einsehen und geht hinter mir vorbei, fährt einen Bogen um mich rum und tutet zum Abschied noch einmal kurz: aha, er ändert seinen Kurs nach Steuerbord und zieht mit ausreichendem Abstand vor meinem Bug vorbei.


Inzwischen sind auch die Segel obe
n und wir sind auf Kurs.

Als Blå Jungfrun schon ein Stück weit achteraus liegt, ziehen zwei Fregatten mit full speed Richtung Norden. Am Himmel sind auch noch ein paar Jets zu sehen. Ob sich die Schweden am allgemeinen Säbelrasseln in der Ostsee beteiligen?

Der Wind weht unterschiedlich stark und meist aus WSW, so dass ich zumindest Borgholm anliegen kann. Mal geht es nur mit knapp 3 kn, dann aber auch mal mit über 6 kn Richtung Süden. Zwischendurch wird sogar mal kurz ein Reff fällig, aber schon nach knapp einer Stunde kann ich wieder Vollzeug fahren. Vor Borgholm muss ich dann doch mal einen Holeschlag von knapp 3 sm einlegen, um nicht auch noch das letzte Grad Höhe auf Kosten von Bootsspeed herausquetschen zu müssen. In Luv von mir hampelt eine Hallberg Rassy unter Schweizer Flagge seltsam rum. Erst fahren sie vor dem Wind mal Richtung Sandvik, dann wird die Fock eingerollt, 180 ° Kehrtwendung, Großsegel runter und anschließend weit in Luv mit langsamer Fahrt unter Motor auf Parallelkurs. Kurz vor dem Leuchtturm Sillåsen kreuzen sich unsere Kurse. Sie fahren auf der Backbordseite durch das breite Fahrwasser, ich jedoch weiter geradeaus durch das gut betonnte und ausreichend tiefe (immerhin mind. 5 m) Fahrwasser Richtung Kalmarsundbrücke, inzwischen mit fast halbem Wind und immer deutlich über 6 kn. Die Kalmarsundbrücke wird schnell passiert, kurz danach geht die Fock runter und eine knappe Meile weiter kann ich schon nach Steuerbord in den Hafen von Kalmar einfahren. Das übliche Prozedere wie Großsegel runter, Festmacher klarlegen und Fender anbinden sind schnell erledigt und wenige Minuten später hänge ich an der Heckboje, während zwei freundliche polnische Segler sich um meine Vorleinen kümmern. 49 sm waren es insgesamt, davon 3 sm für einen kurzen Holeschlag auf Steuerbordbug. Langweilig? Nein, keineswegs. Segelreffen, ausreffen, aufmerksames Steuern auf dem Amwindkurs, Kurskontrolle, Kartenwechsel, zwischendurch mal ein Brot schmieren, Tee zubereiten… nein, Langeweile kam nicht auf! Zum Schluss, kurz bevor es dunkel wird, noch einmal kurz bis zum Schloss fürs Tagesfoto und anschließend zurück an Bord zum Essen und Abendausklang mit einem Glas Wein.



Kalmar Schloss im letzten Tageslicht - die Wolken kündigen schon mal den Regen an

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