Dienstag, 18. Juni 2019

Göteborg



Mittwoch, 12. Juni bis Freitag 14. juni 2019   -   Göteborg

Bevor ich überhaupt anfange, eine Abhandlung über Göteborg zu schreiben, verweise ich auf Wikipedia und einschlägige Reiseführer. Die können das auch viel besser als ich.

Mit der Straßenbahn geht es vom Yachthafen Långedrag in die Innenstadt. Tickets muss man bei 7 Eleven (eine Kioskkette) kaufen. Also erst mal wieder schwarz fahren.von einem älteren Herren, der neben mir Platz nimmt, erfahre ich, dass das ganz normal sei und meistens auch keine Probleme gibt. Kontrolliert wird hier so gut wie nie. Und ich soll auf meine Geldbörse aufpassen, viele Trick- und Taschendiebe!

An der Haltestelle Hagakirka steige ich aus. Das ist die älteste Kirche im Ort und Haga ist quasi die Keimzelle von Göteborg. Entsprechend voll sind die Straßen mit Kreuzfahrttouristen. So einige auch im Reiseführer erwähnte Läden sehe ich. Z.B. Café Kringlan (Brezel), das jetzt aber auch in türkischer Hand ist. Da muss ich jetzt auch keinen Kanelbullar kaufen!

Café Kringlan im Hagaviertel



Interessanter sind schon die Gebäude, halt typisch schwedisch mit meist einem Steinsockel und dem restlichen Aufbau in Holz.

Typischer Straßenzug mit gepflegten Wohnhäusern im Hagaviertel


Das Viertel ist schnell durchwandert und so geht es am Järntorget auf die andere Seite, wo von weitem schon die Silhouette der Fischkirche (Feskekörka) lockt. Hier wird natürlich nicht gebetet, sondern Fisch und alle möglichen Sorten Seafood verkauft.im Prinzip sind es nur 3 Geschäfte und 2 Restaurants. Der angebotene Fisch (runder Fisch, d.h. noch mit allem) sieht natürlich schon interessant und lecker aus, Muscheln jeglicher Art und natürlich die diversen Schalentiere vom Hummer über Krabben bis Seekrebs. Da ich aber noch keinen Hunger verspüre, bleibt es beim Betrachten.

Feskekörka - die Fischkirche


Jede Menge runder Fisch - und garantiert frisch!
Kajütan - Restaurant in der Feskekörka




Die Innenstadt bietet neben den üblichen Geschäften einige interessante Dinge. Auffallend sind die Grünanlagen, die sich an einem Wassergraben, vermutlich ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung hinziehen. Überall liegen Leute, die sich ein Sonnenbad gönnen, dabei teilweise auch für ihr Studium mit irgendwelchen Unterlagen beschäftigt sind, Familien mit ihren Kindern, Jugendliche und junge Erwachsene, natürlich auch dunkelhäutige Immigranten, jedoch ohne auffälliges Verhalten. Es macht so den Eindruck, als wenn jeder jeden akzeptiert und sein Ding machen lässt.

In der Innenstadt fallen die vielen Blumengeschäfte auf und - Sushiläden. 


An Sehenswürdigkeiten sind zu erwähnen die Salühall (eine kleinere Ausgabe der Salühall in Stockholm), Theater, Dom, diverse Denkmäler und monumentale Gebäude, die man besser im Reiseführer beschrieben findet. 

Salühall in Göteborg - kleine Ausgrabe von der in Stockholm


Interessant ist noch der Skansen Kronan Turm, der an strategisch günstiger Stelle auf einem Hügel platziert einen Überblick über die gesamte Stadt und die Seeseite bietet, so dass Feinde keinerlei Chance auf eine unentdeckte Annäherung hatten. Der Aufstieg über die 200 Stufen zählende Treppe hat sich auch für mich gelohnt.
Skansen Kronan



Natürlich ist der Gang zum Hafen Lilla Bommen, direkt an der Oper gelegen, Pflicht. Hier liegt man zwar sehr zentral, aber auch sehr laut, weil hier eine riesige Baustelle entsprechenden Lärm verursacht. In der ganzen Stadt verteilt gibt es einige Großbaustellen, vermutlich in Vorbereitung auf die 400-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 2021. 


Oper - im Vordergrund eine stählerne Skulptur in Form eines Krebsschwanzes


Hinter der modernen Oper, die zwar sicherlich einem Vergleich mit der von Kopenhagen nicht standhalten kann, jedoch architektonisch auch durchaus ihre Reize hat, geht es weiter mit dem Marittiman Museum mit diversen alten Schiffen. Neben einem Dreimaster und einem alten Frachter gibt es einige Kriegsschiffe - darunter auch ein U-Boot - zu sehen. An Land gibt es die üblichen dazu gehörigen Gebäude wie z.B. die Zollkammer und den auf dem Gebäude der Hafenverwaltung errichteten Semaphorturm, von dem früher mit Bällen und Windrichtung und -Stärke angezeigt wurde. Ein großer runder Ball in der Mitte sollte einen heranziehenden Sturm signalisieren. Treffenderweise wurde er in deutschen Gebieten auch als „Schietappel“ bezeichnet.

Semaphorturm mit Schietappel - jetzt unten






Dreimaster im Marittiman Museum vor Lilla Bommen 




Alte Schiffe im Museum - teilweise aber noch fahrtüchtig


Ich habe irgendwann genug Stadt und schwinge mich in die nächste Straßenbahn der Linie 11 - inzwischen mit gültigem Tagesticket - und nach einer knappen halben Stunde Fahrzeit steige ich an der Haltestelle Långedrag aus und bin innerhalb von 3 Minuten wieder im Hafen. Bemerkenswert ist, dass die sicher an die 50 Jahre alten Bahnen und Anhänger, die sogar noch über eine separate Schaffnerkabine verfügen, immer noch in Betrieb sind. Und das Zeichen für den Fahrer, dass man an der nächsten Haltestelle aussteigen möchte, gibt man wie in alten Zeiten über einen auf beiden Seiten des Waggons verlaufenden Seilzug!

Abendstimmung in Langedrag - Optitraining ist auch zu Ende








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